(v.l.) Andreas Riedl, Finn Tebbe, Yvonne Püttmann, Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB, Christian Nagel und Franziska Reich gestalteten das Libori-Pontifikalamt mit den Jugendlichen.
(v.l.) Andreas Riedl, Finn Tebbe, Yvonne Püttmann, Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB, Christian Nagel und Franziska Reich gestalteten das Libori-Pontifikalamt mit den Jugendlichen.
07.08.2018

"Ich denke an dich!"

Tag der Jugend: Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB feiert Libori-Gottesdienst mit den Jugendlichen

Unter dem Motto „Ich denke an dich!“ fand am Freitagabend der traditionelle Libori-Gottesdienst mit den Jugendlichen statt. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB stand dem Wortgottesdienst vor, in dem er selbst sowie Andreas Riedl, Christian Nagel, Finn Tebbe und Franziska Reich aus der Kolpingjugend des Erzbistums Paderborn ein Glaubenszeugnis gaben.

Yvonne Püttmann, Geistliche Leiterin im Kolpingjugend-Diözesanverband, nahm zu Beginn des Gottesdienstes Bezug auf das diesjährige Libori-Leitwort „behütet und bedacht“: Behütet und bedacht könne man selbst sein durch die Beziehung zu anderen Menschen oder zu Gott. Gleichzeitig könne man aus dieser Erfahrung des Beschütztseins heraus anderen Menschen das Gefühl geben, behütet und bedacht zu sein. Die Glaubenszeugnisse machten entsprechend deutlich, wie Menschen mit einer tiefen Beziehung zu Gott die Motivation finden aufzustehen, Dinge in der Welt zu verändern und sich für andere Menschen einzusetzen.

Zum Ein- und Auszug ins Pontifikalamt mit den Jugendlichen trugen Vertreter der Jugendverbände ihre Fahnen in den Hohen Dom.
Zum Ein- und Auszug ins Pontifikalamt mit den Jugendlichen trugen Vertreter der Jugendverbände ihre Fahnen in den Hohen Dom.

Franziska Reich beschrieb Erfahrungen bei einer Reise nach Peru. Unter anderem habe sie ein Wiederaufbauprojekt in einer Gegend besucht, in der eine Flut alle Häuser zerstört hatte. Die Bewohner hätten nur wenige Habseligkeiten retten können, seien aber voller Lebenskraft gewesen. Dabei sei ihr die Bedeutung von Ehrenamt und Engagement deutlich geworden. Die Freude und Dankbarkeit der Menschen seien durch kein Geld zu ersetzen gewesen.

Christian Nagel beschrieb seine Dankbarkeit dafür, dass er in seiner Familie „Behütet- und Bedachtsein“ erleben durfte. Er habe sich selten den Kopf an diesem Dach gestoßen, weil seine Eltern immer gewusst hätten, wie viel Platz er brauchte. Ähnlich versuche er heute in Gruppenstunden und Ferienlagern, den Teilnehmern größtmögliche Freiheit, aber auch ein Dach über dem Kopf zu geben.

»Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.«

Mt 18,20

Finn Tebbe sagte in seinem Glaubenszeugnis, dass er in seinem ehrenamtlichen Engagement an Jesus und die Jünger denke, die mit ihm unterwegs waren. Die Stärke, die er spüre, wenn er mit anderen Jugendlichen Jesus nachfolge, sei eine große Motivation. Für ihn sei Glaube vor allem Gemeinschaft gemäß des Bibelwortes: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20) Andreas Riedl sagte, dass er sich in dem generationenübergreifenden Kolpingverband „behütet und bedacht“ fühle. Jugendliche sollten merken: Wir denken an euch und kümmern uns um euch.

Weihbischof Dominicus Meier OSB sagte zu Beginn seines Glaubenszeugnisses, dass er heute stellvertretend für Abtbischof Epiphanius aus dem ägyptischen Sankt-Makarius-Klosters spreche, der am Sonntag ermordet worden sei. Der Ermordete sei ein friedliebender Mensch gewesen, der sich in Ägypten für die Verständigung zwischen den Religionen eingesetzt habe, ein Mönch, der sich dem Gebet widmete, um dem Hass der Welt entgegenzutreten. Vor verfolgten Christen habe Bischof Epiphanius häufig über das Thema „behütet und bedacht“ gepredigt.

Weihbischof Dominicus beschrieb eigene Erfahrungen bei der Begegnung mit geflüchteten Menschen, die er als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen machen dürfe. Das Sprechen mit Gott und das sich Ausrichten auf Gott werden von den geflüchteten Menschen gelebt, was ihn tief beeindrucke. Er lud die Gottesdienstbesucher zu einem Moment des Schweigens ein, um allen Menschen zu gedenken, für die Fluchtwege verschlossen bleiben, die auf dem Mittelmeer ihr Leben riskieren oder wie Abtbischof Epiphanius wegen ihres Friedenswerks getötet werden.

Der Libori-Gottesdienst mit den Jugendlichen wurde vorbereitet vom Kolpingjugend Diözesanverband im Erzbistum Paderborn. Für die musikalische Gestaltung sorgte eine Projektband aus mehreren musikbegeisterten jungen Erwachsenen.

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