Kinder und Jugendliche haben ein anderes Zeitempfinden als Erwachsene, vieles erleben sie zum ersten Mal und diese Erfahrungen haben einen großen Einfluss auf weitere Planungen und Entwicklungen. Insbesondere die Kontakteinschränkungen in den letzten Monaten haben die Jugend schwer beeinflusst und viele angestrebten Meilensteine vereitelt.
Dazu starteten vor einigen Monaten verschiedene Akteurinnen und Akteure im Kreis Olpe einen Videoaufruf unter dem Hashtag #missingjugend, adressiert an alle Kinder und Jugendlichen. Die offene und aufsuchende Jugendarbeit, der Jugendmigrationsdienst und die Ballettschule Pitzinna-Lupenberger haben in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum über verschiedene Kanäle nachgefragt: Was vermisst du gerade am meisten? Was möchtet ihr der Öffentlichkeit sagen? Was gibt euch Kraft und Rückenwind?
Die Videorückmeldungen zeigen ein facettenreiches Bild, das viel Wehmut ob der verpassten Anlässe widerspiegelt. Oft ging es um die kleinen Dinge, spontane Verabredungen mit Freundinnen und Freunden, Teilnahme an Sportangeboten und Besuche in den Offenen Jugendeinrichtungen.
Andere Beiträge zeugen von unbeugsamer Kreativität und wahnsinnigem Bewegungsdrang: Es wurde gesungen, getanzt, genäht, gewerkelt und ein kompletter Garten angelegt. Viele berichten auch vom Wert der Familie und den wertvollen Stunden, die sie mit Eltern und Geschwistern in dieser Zeit hatten. Andere meldeten als positiven Aspekt zurück, dass sie viel über sich selbst nachgedacht haben, um herauszufinden, wer sie eigentlich sind und was im Leben wirklich wichtig ist.