Zwölf Kinder, 300 Brote und ganz viel Liebe
08.10.2012

Zwölf Kinder, 300 Brote und ganz viel Liebe

Aktion „Minibrot“ am Wochenende im Erzbistum

„Das Essen, das wir in Europa wegwerfen, würde zweimal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren.“ Mit dem Zitat endet der Trailer des kürzlich in den Kinos gestarteten Films „Taste the waste“ - doch der Hunger auf der Welt endet noch lange nicht. „Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll“, macht die Kino-Dokumentation von Valentin Thurn drastisch deutlich. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, schmeißen Geld und Lebensmittel zum Fenster hinaus.

Während wir uns in der Mittagspause schnell ein belegtes Brötchen zwischen die Zähne schieben, sitzt ein gleichaltriger Junge am anderen Ende der Welt mit einer leeren Hand auf dem Boden. Während wir den Rest unseres Brötchens auf dem Teller liegen lassen, weil wir satt sind, hört dieser junge Mensch nur das Knurren seines Magens. Nicht weil er mit der Verdauung beschäftigt ist, sondern weil er Hunger hat. Welche Folgen hat dies für jeden Einzelnen und die Welt? Fragen, denen es sich gerade um das Erntedankfest herum zu stellen gilt...

Als die Besucher aus Ense-Bremen am Sonntagmorgen aus dem Gottesdienst kommen, fällt ihr Blick auf einen großen Korb frisch gebackener Brötchen. Mit den Brötchen sammeln die Jugendlichen der Katholischen Landjugend- bewegung (KLJB) Spenden für ihr Partnerland in Sambia - genauso wie junge Katholiken in 300 anderen KLJB-Gruppen und Pfarrgemeinden.

Unter dem Motto „Ich liebe es“ veranstalteten sie am vergangenen Wochenende Erntedankgottesdienste und machten auf den eigentlichen Wert von Lebensmitteln aufmerksam. „Ich – liebe – es“ – drei belanglose Wörter? Was bedeutet Liebe eigentlich? Ist Liebe die rosarote Brille und der Flug auf Wolke 7? In diesem Sinne war die Minibrot-Aktion auch ein Selbstversuch. Ein Test, ob man die kleinen Geschenke der Schöpfung noch liebt oder den Konsum nur noch durch die rosarote Brille der Marktwirtschaft sieht.

Die Minibrot-Aktion kam bei den Jugendlichen in Ense-Bremen in jedem Falle gut an. Die Gruppenleiterinnen Laura Hounsell, Lena Heisener und Franziska Müller, die zusammen mit zwölf Kindern über 300 Brote gebacken hatten, sammelten am Sonntag reichlich Spenden für die Projekte in Sambia. Mit dem Geld werden eine Tagesstätte mit Kindern und Jugendlichen unterstützt und mehrere Fischteiche gebaut, um die Nahrungsversorgung und die Einkommensmöglichkeiten in dem armen Land zu erweitern.

Die jungen Ehrenamtlichen der KLJB wünschen sich, dass sie mit ihrer Aktion jedoch auch nachhaltig etwas bewirken können. Sie wünschen sich: „Dass die Menschen auch die kleinen Dinge wieder mehr achten, und lieben, was Gott ihnen gibt.“

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