„Aus dem Geschenk der Erneuerung leben“

Das eigene Leben vor Gott zu stellen und es aus dem Gottesglauben zu gestalten, sei zentrale Aufgabe aller Christen, sagte Weihbischof Matthias König im Libori-Pontifikalamt mit Ministranten und Kindern im Hohen Dom zu Paderborn. Zahlreiche Messdienerinnen und Messdiener aus dem gesamten Erzbistum Paderborn nahmen an der Heiligen Messe am Freitagvormittag teil. Der Gottesdienst wurde vorbereitet von der Messdienergemeinschaft der Gemeinden St. Michael in Lipperode und Mariä Himmelfahrt in Cappel.Wenn es darum gehe, im eigenen Leben etwas zu verändern, dann falle dies vielen Menschen sehr schwer, sagte Weihbischof Matthias König in seiner Predigt. Sehr schnell würden Kompromisse gemacht und Eingeständnisse an die eigenen Unzulänglichkeiten. Dabei sei für Menschen die „innere Erneuerung“ zentral. Sie sei vom menschlichen Willen und Wollen abhängig. Insbesondere für Christen sei eine „innere Erneuerung“ wichtig, so der Bischofsvikar des Erzbistums Paderborn für Aufgaben der Weltkirche und Weltmission sowie für Institute des geweihten Lebens und für Gesellschaften des apostolischen Lebens weiter. Das Gebet und das Denken an Gott seien Christen aufgegeben. Sie seien eingeladen, den Tag beispielsweise mit einem Gebet zu beginnen und zu beenden, Gott als Klammer um ihren Alltag und in ihm zu erleben: Auch im Alltag sei Gottes Nähe erfahrbar.

Viele kleine Schritte seien zu gehen, um sich von Gott erneuern zu lassen, sagte Weihbischof König weiter. Beispielsweise könne beim Empfang des Bußsakramentes erfahren werden, dass Gott den Menschen Verzeihen schenke und der Empfänger des Sakramentes durch Gott erneuert werde, er einen neuen Anfang machen könne. Wer als Messdienerin oder Messdiener seinen Dienst tue, sei nahe am Altarsakrament und könne auch hier Erneuerung erfahren aus der unmittelbaren Begegnung mit Jesus Christus in der Eucharistie. „Aus der Nähe zu Jesus Christus empfangen wir Erneuerung.“ Es komme darauf an, aus dieser von Gott geschenkten Erneuerung zu leben. Wer durch Jesus Christus erneuert werde, könne selbst ausstrahlen und das Evangelium überzeugend weiter geben. „Wer selbst in seinem Inneren erneuert ist, kann den Glauben mit seinem Leben bezeugen und so andere ansprechen und einladen, selbst den Glauben an Gott zu entdecken“, sagte Weihbischof König zum Abschluss seiner Predigt.

Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder begrüßte am Beginn des Pontifikalamtes mit Weihbischof Matthias König die Gottesdienstteilnehmer, die aus den unterschiedlichen Regionen des Erzbistums Paderborn gekommen waren: „Der Hohe Dom ist das Herzstück unseres Erzbistums, hier werden die Reliquien unseres Bistumspatrons verehrt und wir freuen uns, miteinander unseren Glauben feiern zu können.“ Die rund 33.000 Messdienerinnen und Messdienern des Erzbistums Paderborn seien eine starke Gemeinschaft.

Die Ministranten Markus Kemper aus Menden, Joel Hunold aus Lipperode und Maren Böddeker aus Sandebeck berichteten im Gottesdienst von ihren Erfahrungen als Messdiener. Durch die gute Gemeinschaft untereinander könne viel Freude erfahren werden, was für den Glauben wichtig sei. Die Teilnahme an Ministrantenwallfahrten beispielsweise nach Rom oder Kevelaer sei beeindruckend. „Wir bilden eine große Gemeinschaft und das gibt uns Mut, auch im Alltag Christ zu sein und es bestärkt uns im Glauben.“

Messdienerinnen und Messdiener der Messdienergemeinschaft der Gemeinden St. Michael in Lipperode und Mariä Himmelfahrt in Cappel hatten den Gottesdienst vorbereitet und gestalteten ihn aktiv mit. In einer Prozession holten Messdiener und ein Diakon das Evangeliar aus dem Mittelgang des Paderborner Domes und zogen damit durch das Gotteshaus, um so zu verdeutlichen, dass das Evangelium die Mitte des christlichen Glaubens ist, Jesus Christus im Wort gegenwärtig ist.

Am Ende des Pontifikalamtes bedankte sich Weihbischof Matthias König bei den Priestern, Diakonen, Gemeindereferenten und den zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz in der Arbeit mit den Ministrantinnen und Ministranten. „Und natürlich gilt auch Euch Messdienern mein Dank für all Euren großen Einsatz zum Wohl der Kirche und zum Segen für die Menschen.“

Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Gruppe „For Heavens Sake“ aus Lichtenau unter der Leitung von Walter Müller und von Sebastian Freitag an der Orgel des Paderborner Domes.