28.05.2025
2 Doofe 1 Gedanke

Warum freuen sich die Jünger an Himmelfahrt?

Talk über das Evangelium zu Christi Himmelfahrt mit Tobi und Erzbischof Bentz

Das schweißt zusammen. Die Jünger erleben die Katastrophe von Karfreitag. Erleben das Wunder der Auferstehung. Erleben, dass Jesus durch verschlossene Türen zu ihnen hinzukommt. Und dann? Wird Jesus in den Himmel aufgenommen. Er verschwindet.

Und die Jünger? Freuen sich! Aber warum? Was gibt ihnen Grund zur Freude? Darüber sprechen YOUPAX-Redakteur Tobi und Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz bei "2 Doofe 1 Gedanke".

Gedanken zu Christi Himmelfahrt

Am Ende des Evangeliums von Himmelfahrt (Lk 24,46-53) heißt es:

»Die Jünger kehrten in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.«


Wenn Tobias diesen Satz hört, muss er daran denken, wie es ist, bei einer Ferienfreizeit, einem Zeltlager oder dem Schützenfest eine gewisse Zeit am gleichen Ort mit denselben Menschen zu verbringen. Das schweißt zusammen. „Vor allem, wenn die Zeit dann zu Ende geht, merkt man, wie sehr einem die Leute ans Herz gewachsen sind“, sagt er.

Erzbischof Bentz kennt dieses Gefühl. Er sagt: „Das Abhängen beim Schützenfest ist dann wohl doch etwas anders, als die ganze Zeit im Tempel zu sein und zu beten. Doch da gibt es schon etwas Vergleichbares.“

Erzbischof Bentz versetzt sich in die Jünger hinein. Sie erleben Jesus zunächst ganz persönlich. Hautnah. Dann die Katastrophe des Karfreitags. Sie ziehen sich zurück. Rolläden runter, nichts sehen, nichts hören.

Doch dann tritt Jesus in ihre Mitte. Als der Auferstandene. Als der Lebendige. Er segnet sie – und dann verschwindet er. Er wird in den Himmel aufgenommen. Müssten die Jünger jetzt nicht eigentlich wieder voller Trauer sein? Nein, sie freuen sich.

Aber warum?

Erzbischof Bentz kann sich das mit folgendem Vergleich erklären: „Wenn ich jemandem ganz nahe stehe, dann gibt es Zeiten, in denen wir auch getrennt sind. Und trotzdem spürt man, dass man sich ganz nah verbunden fühlt. Diese intensive Nähe entsteht durch die Erfahrung der Katastrophe von Karfreitag, die Erfahrung der Auferstehung und auch jetzt, durch die neue Nähe mit Jesus.“

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