Teamgeist wecken und Fähigkeiten entdecken
13.08.2014

Teamgeist wecken und Fähigkeiten entdecken

DJK organisierte FICEP-Camp in Sundern

„Ohne Taktik und Teamabsprache kannst‘ hier nicht gewinnen“, motiviert Christoph (23) aus Österreich auf der großen Rasenfläche der Sportschule in Sundern-Hachen. „Capture the flag“, heißt der Auftrag für die Jugendlichen beim internationalen FICEP-Camp am Mittwochnachmittag in der letzten Woche. Ein Strategiespiel mit Bewegung und viel Laufarbeit, das die Teams ins Schwitzen bringt.

Neue Spiele haben die Jugendleiter des FICEP-Camps den Mädchen und Jungen aus fünf Ländern, die seit Montag in Hachen sind, mitgebracht. Die DJK-Sportjugend, ein katholischer Jugendverband im BDKJ, ist in diesem Jahr Ausrichter und konnte 78 Teilnehmer aus Österreich, Schweiz, Tschechien, Frankreich und Deutschland begrüßen.

„Wer Sport mit Leidenschaft und ethischem Sinn treibt, kann auch die menschlichen und auch die christlichen Werte vertiefen", sagt Papst em. Benedikt XVI. einst. Diese Grundregel stand auch beim Jugendcamp in Hachen im Mittelpunkt. „Discover yourself – entdecke dich selbst“ war das selbstgewählte Motto, mit dem sich die Camp-Teilnehmer im sportlich, fairen Umgang ebenso übten wie auch in den Morgenimpulsen, Meditationen und Spielen.

Immer wieder spielten Teamgeist, Respekt vor den anderen und das eigene Talent eine Rolle. Wie bei der „Eroberung der Flagge“. Der in der Nähe von Wien lebende Christoph kennt das Spiel seit seinem siebten Lebensjahr und ist immer noch begeistert von der Spielidee. „Team und Taktik“, stellt er dabei in den Vordergrund, eine gute Laufleistung ist vorausgesetzt.

„Doch das Camp ist noch was anderes als die FICEP-Games“, an denen Christoph noch im Frühjahr in Wien teilnehmen durfte. Da stand der Leistungsgedanke ein wenig mehr im Vordergrund, aber die Werte eines fairen Sports wurden praktiziert. „Da haben die Brasilianer in fast allen Team-Ballsportarten dominiert und es hat Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen. Vom Camp in Hachen im Erzbistum Paderborn ist er nun aber ebenso begeistert wie vom Miteinander mit den Jugendlichen.

Dem kann Mecky (23), französicher Betreuer aus der Nähe von Paris, nur zustimmen: „Ich bin das erste Mal dabei, aber es ist großartig hier. Ein harmonisches Camp in einer schönen Gegend. Und ich lerne neue Sportarten und neue Leute kennen. Außerdem kann ich dabei mein Englisch endlich verbessern.“

Denn die „Lagersprache“ ist Englisch. Zwischen allen Nationen gibt es keine Verständigungsprobleme. „Und die, die sich zu Beginn noch nicht richtig trauten, diese gemeinsame Sprache zu sprechen, wagen sich jeden Tag ein wenig mehr“, ist DJK-Sportjugendreferent Pascal Priesack begeistert.

Nach der Eröffnungsfeier am Montag, bei der sich alle Teilnehmer mit einem Tanz und einem Schlachtruf vorgestellt haben, wurde die FICEP-Kerze entzündet. Die Grundwerte standen beim sportlichen Treiben ebenso im Mittelpunkt wie bei Kennenlern-Spielen und den Abendveranstaltungen: Kennen und erkennen, verstehen, respektieren und annehmen.

Aber auch die eigenen Talente zu entdecken und im Vertrauen auf das Team ausbauen, darum ging es im Camp. So konnten sich die Jugendlichen im Rhönrad erproben, Ultimate Frisbee kennenlernen, Kegeln oder Spaß bei Aqua-Fun haben. Beim Abenteuersport galt es teils mutig neue Erfahrungen zu sammeln. Während der Tanz-Workshop nicht nur Rhythmus-Gefühl und Gruppendisziplin erforderte, sondern auch dem Ausdrucksvermögen freien Lauf ließ.

Gemeinsam mit dem Lernzentrum Wellinghofen stand am Donnerstagmorgen der Besuch des Signal Iduna Parks, dem Fußballstadion von Borussia Dortmund, an. Das Strandbad am Sorpesee war am Freitag das Ausflugsziel.

Einen „sportlichen Gottesdienst“ kündigte Pfarrer Dr. Thomas Nonte, Geistlicher Bundesbeirat des katholischen Jugendverbandes, für den Samstagnachmittag an. Nonte war bis kurz vor den olympischen Spielen in Sotschi auch Olympiapfarrer der Deutschen Bischofskonferenz. „Werte im Sport kommen aus sich selbst heraus. Wenn diese Regeln mitspielen, dann macht der Sport Spaß“, so Nonte, so sei auch der Sinn des Gottesdienstes, sich im Vertrauen auf Jesus Christus gegenseitig zu stützen.

Thomas Nonte, der selbst begeisterter Taucher ist, konnte bei den morgendlichen Impulsen im Camp feststellen, dass die Jugendlichen berührende Momente daraus mitnehmen. Dabei ist das Motto so leicht: einfach, geistlich, gastlich. Angetan war Nonte auch vom Erlebnis nach dem Mini-TT-Spiel. „Die Ehre des Siegers war es, die Verlierer zu umarmen. Das ist gut angekommen“, so Nonte, der eine ähnlich faire Geste beim hohen Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien während der WM gesehen hat.

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