Artemida Golemi, Milena Markwiok, Meinolf Wacker und Paulina Garczorz präsentieren die neue App go4peace.
Artemida Golemi, Milena Markwiok, Meinolf Wacker und Paulina Garczorz präsentieren die neue App go4peace.
04.02.2020
News aus der JUPA

Durch das Wort Gottes wachsen

Neue App go4peace gibt tägliche Impulse für ein Leben aus dem Evangelium

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von Tobias Schulte

Die Sprache der Kirche zu verstehen, ist für viele Jugendliche schwer geworden. Doch Pastor Meinolf Wacker sagt: „Wenn ich das Evangelium mit in den Alltag nehme, dann erkenne ich das Wort Gottes in meinem eigenen Leben. Dann wachse ich, finde inneren Frieden und echte Gemeinschaft.“

Wacker hat das Netzwerk go4peace mitgegründet, zu dem über 2000 Christen in 28 Ländern Europas zählen. Sie versuchen, in Europa Brücken zwischen Menschen unterschiedlichster Nationen zu bauen und aus dem Evangelium heraus zu leben. Dabei soll ab sofort auch die neue App go4peace helfen.

Diese umfasst im Wesentlichen vier Funktionen: das Tagesevangelium, einen monatlichen Impuls, eine Chat-Funktion zum Austausch sowie News. Damit sind die Inhalte auch für Gläubige spannend, die nicht zu dem Netzwerk gehören.

Einer der Engagierten bei go4peace ist Niko Makowski aus Bergkamen. Der 26-Jährige mit schlaksiger Statur und Schiebermütze versucht, sich jeden Morgen einen Moment der Ruhe zu nehmen, um das Tagesevangelium in der App zu lesen und das dazu passende Motto mitzunehmen. Er sagt: „Was dann über den Tag damit passiert, zeigt sich meistens.“

Dann erzählt Niko Makowski, wie er an einem Tag das Motto „Nutze den Moment“ umgesetzt hat. Am Bahnhof in Kamen sah er einen Jugendlichen, der die vorbeifahrenden Züge mit dem Smartphone filmte. Niko empfand das als außergewöhnlich aber interessant und sprach ihn darauf an. Es entwickelte sich ein Gespräch. „Da entstand direkt eine Brücke zwischen uns“, sagt er. Die beiden unterhielten sich auf der Zugfahrt weiter. Heute sind sie befreundet und treffen sich regelmäßig.

Niko Makowski
Niko Makowski

Alles beruht auf Frieden und Liebe

Das Netzwerk go4peace entstand im Jahr 1996, als Meinolf Wacker das Jugendhaus Hardehausen leitete und mit seinem Team entschied, ein Camp zum Wiederaufbau in Bosnien und Herzegowina zu gestalten. Auch heute setzt sich das Netzwerk für den Frieden ein. Paulina Garczorz, aus Kamen sagt: „Der Frieden und die Liebe sind die Basis, auf der alles beruht.“ Die 18-Jährige erinnert daran, dass der Frieden in Europa eine große Errungenschaft sei. Deshalb möchte sie daran mitarbeiten, „dass es keinen Hass zwischen Menschen und Kulturen gibt.“

Milena Markwiok benutzt die App go4peace.
Milena Markwiok benutzt die App go4peace.

Der Abiturientin hilft dabei nun auch die neue App. Sie sagt: „Es bietet sich jeden Tag die Möglichkeit, mit dem Motto in den Tag zu starten und das Evangelium zu leben. Und das Schöne ist, dass man die Erfahrungen dann auch posten und teilen kann.“ Dafür bietet die App die Funktion „Entdecken & Schreiben“. Oder wie Meinolf Wacker sie auch nennen würde: die Früchte sehen.

Erfahrung von Andrea Krabbe
„In unserer Schule fällt ein Flüchtlingskind durch große Unruhe und viele Regelverletzungen auf. Seine Mutter hat die Familie vor einiger Zeit verlassen und sich nie wieder gemeldet. Im Schulgottesdienst bat mich seine Klassenlehrerin, mich neben diesen Jungen zu setzen, weil sie andere Aufgaben hatte und er sein Verhalten kaum kontrollieren konnte. Ich sprach ihn beruhigend an und legte ihm vorsichtig den Arm um die Schulter. Plötzlich entspannte er sich, schmiegte sich an mich und wurde ganz still. Seitdem kommt er immer wieder im Laufe des Schultages, um sich Augenblicke des Friedens und etwas Geborgenheit zu holen. Wir kommen im Unterricht gut miteinander aus und er vertraut mir seine Gedanken an. Diese Momente mit dem Jungen sind auch für mich eine große Bereicherung und ein wortvolles Geschenk, das Gott mir gemacht hat.“

Der Kern und die Früchte

Denn der Priester sagt, dass das Tagesevangelium der Kern sei – und die Erfahrungen mit dem Evangelium die Früchte. „Wenn ich in den Supermarkt gehe, dann möchte ich ja auch Früchte kaufen und nicht nur Kerne“, sagt der 59-Jährige. Deswegen sei es wichtig, dass in der App die konkreten Erfahrungen geteilt werden. Dort werde deutlich, wie sich das Evangelium mit unserem Alltag verbinde und wie das Wort Gottes in uns wirke.

Milena Markwiok, 20 Jahre alt mit blonden gelockten Haaren, sagt, dass sie ohne die Begleitung des Evangeliums heute nicht dort seien würde, wo sie ist. Sie studiert Religionspädagogik in Paderborn und hat nach dem Abitur in einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Slowenien gearbeitet. Sie nennt das Evangelium eine „Leitlinie für den Alltag“, das stets neue Perspektiven schaffe. Sie sagt: „Wenn ich mir die Mottos zu Herzen nehme, dann entscheide ich meist anders als vorher“. Sie blickt auf ihr Smartphone und zeigt das Motto für den heutigen Tag: „Für Gott ist nichts unmöglich.“

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