Zehn Jahre Planung, zwei Jahre Bauzeit – jetzt ist das neue Diözesanzentrum „Haus am Eulenspiegel“ der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Rüthen mit einem großen Familienfest eingeweiht.
Über 700 geladene Gäste, aktive und ehemalige Pfadfinder, Vertreter aus Politik und Gesellschaft, Nachbarn, Freunde und Förderer des Verbandes sind gekommen, um das Haus am Eulenspiegel endlich vor Ort bewundern zu können.
Diözesankurat Thorsten Hasse begrüßte die Gäste mit einem Statement: „Zum Pfadfindersein gehört, sich immer wieder aufzumachen, neue Wege zu gehen. Ein Bau wie dieses Haus ist wie der Aufbruch ins Sommerlager – viele Menschen wirken zusammen, um aus einer Idee einen Plan und aus einem Plan dann Realität werden zu lassen. Das geht nie allein – und das feiern wir heute hier“.
Die Liste der Menschen, denen DPSG-Geschäftsführer Ulrich Weber und die beiden Vorsitzenden Dominique Brinkmann und Benedikt Janssen dankten, war daher auch lang. Neben Architekten, Handwerkern, den Unterstützer aus der Politik, ging ein besonderer Dank an das Erzbistum Paderborn, vertreten durch Generalvikar Dr. Michael Bredeck, das den maßgeblichen Teil der Finanzierung des Baus stemmte. „An diesem Projekt erkennen wir, dass die Jugend in der Prioritätenliste der Kirche weit oben steht“, sagte Hasse.
Norbert Killewald von der Sozialstiftung NRW, die ebenfalls einen Anteil an der Finanzierung des Neubaus hatten, würdigte die gemeinsame Investition von Land und Kirche: „Die DPSG, die Jugendarbeit im Erzbistum ist ein Weg in die Gesellschaft. Das hier wird Signalwirkung haben.“
Peter Weiken, Bürgermeister von Rüthen, und Heike Kruse, stellvertretende Landrätin des Kreis Soest, stellten die positiven Glaubenserfahrungen in ihren Grußworten heraus. „Hier erreicht die Kirche Menschen!“
Auch Hannah Ax, Leitung der Abteilung Jugend und junge Erwachsene im Erzbistum und die beiden BDKJ-Diözesanvorstände Jan Hilkenbach und Helena Schmidt nahmen die Gemeinschaft von jungen Menschen in den Fokus. Das Diözesanzentrum sei ein Ort, der Biographien prägt, an dem Jugendliche ihre eigene Geschichte schreiben. Nie allein, immer im Team. „Hier läuft’s Hand in Hand.“
Ein Gottesdienst unter freiem Himmel rundete den Nachmittag ab. Generalvikar Bredeck überbrachte Grüße des Erzbischofs, der sich aufgrund der Amtseinführung des Papstes entschuldigen ließ. „Radikal menschlich“ sei die pfadfinderische Spiritualität, mit dem dauerhaften Auftrag, die Welt besser zu hinterlassen, als sie vorgefunden wurde, hieß es in der Predigt.
„Und deshalb mischen sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder ein in Gesellschaft, Kirche und Staat und sind politisch aktiv.“ Ganz im Sinne des Pfadfinderlieds „Flinke Hände, flinke Füße“, in dem um den Anfang von etwas Neuem geht, um Mut und Phantasie und darum, die Erde zu verändern und das zum Abschluss des Nachmittags über den Eulenspiegel klang.
Der Neubau am Eulenspiegel verfügt über 96 Betten und ist zukunftssicher und nach ökologischen Kriterien geplant worden. So werden keine fossilen Brennstoffe mehr eingesetzt, eine Luftwärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sowie eine öffentliche Ladeinfrastruktur mit zehn Ladepunkten für Elektromobilität legen den Fokus auf Nachhaltigkeit. Der Gedanke des bewussten Umgangs mit Ressourcen, der bereits heute im Diözesanzentrum gelebt wird, wird somit konsequent fortgeführt.
Neben dem Fokus auf ökologischen Standards ist das Haus barrierearm und inklusiv. Alle Zimmer haben ein großes, rollstuhlgerechtes Bad mit Dusche und WC und eine moderne Einrichtung. Hinterm Haus ist im April 2025 von Freiwilligen ein inklusiver Spielplatz gebaut worden.
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