"Er ist immer für mich da"
15.04.2013

"Er ist immer für mich da"

Isabelle Grote ist Auszubildende zur Krankenschwester im Katharinen-Hospital in Unna. Im vergangenen Oktober hat die 20-Jährige angefangen. Glaube hat für sie eine große Bedeutung, er hilft ihr auch mit den schwierigen Situationen im Krankenhaus umzugehen.

Als Messdienerin, Mitglied in der Kirchenband und Aktive in der Jugendarbeit hat Isabelle Grote einen festen Platz in ihrer Gemeinde gefunden. Damit investiert die 20-Jährige neben ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im Katharinen-Hospital in Unna viel Zeit für Glaube und Kirche. Und sie sagt selbst: „Ich bin schon ein echt gläubiger Mensch, Glaube ist mir in meinem Leben sehr wichtig.“ Sie steht dazu, obwohl sie für ihre Haltung oft etwa von Gleichaltrigen komisch angeguckt wird. „Viele wissen gar nicht, was bei uns alles tolles in der Gemeinde passiert und gemacht wird.“

Den starken Bezug zum Glauben und der Kirchengemeinde hat sie über ihre Familie entwickelt. Schon ihre Eltern und Großeltern engagierten sich sehr, zum Beispiel im Gemeinderat, im Kirchenchor und der Messdienerarbeit. Isabelle besuchte einen katholischen Kindergarten, und brachte sich dann selbst zum ersten Mal nach der Kommunion aktiv mit ein. Regelmäßig nimmt sie an Gottesdiensten teil. So kommt es nicht selten vor, dass sie sich auch mit Freunden zum "Kirchgang" verabredet.

Insbesondere das Messdiener-Sein liegt ihr sehr am Herzen. „Ich versuche, so oft wie möglich zu dienen trotz meiner Ausbildung. Das hat für mich auch viel mit Glaube zu tun.“ Vor allem sind ihr dabei die großen Feste wie Weihnachten und Ostern wichtig. „Zum Beispiel erlebe ich die Osternacht viel intensiver, wenn ich nicht nur Besucher bin. Dann ist das Gefühl der Feier und dieses besonderen Moments noch viel stärker.“ Es kann nicht immer alles gut laufen Die Gottesdienste sind für Isabelle auch der Ort, an dem sie sich mit ihren Gebeten an Gott wendet. „Gott ist für mich wie eine Art Freund, dem ich alles erzählen kann, den ich direkt ansprechen kann. Er ist immer für mich da.“ Auch wenn schlechte Dinge passieren, glaubt die 20-Jährige, hat das nicht mit einer Ungnade Gottes oder ähnliches zu tun. „Es kann ja nicht immer alles gut laufen, so ist das Leben. Es passieren Unfälle, Menschen sterben. Aber wenn man am Glauben festhält, kann einem das die Unterstützung geben, mit solchen Situationen umzugehen.“ Die Frage nach dem Warum dagegen könne einem der Glaube natürlich nicht beantworten. Es gebe einfach Dinge, die keiner abwenden könne.

Mit dem Tod ist Isabelle vor allem durch ihre Arbeit im Krankenhaus konfrontiert. „Ich kann damit umgehen, weil ich glaube, dass die Menschen danach in den Himmel kommen.“ So kann sie auch besser mit den Menschen fühlen, sagt sie. Im Krankenhaus gibt es regelmäßig Gottesdienste und die Krankensalbung wird auch auf den Zimmern angeboten. „Gerade die älteren Menschen kommen in schwierigen Situationen zu den Gottesdiensten und sind sehr dankbar, wenn ein Seelsorger auch zu ihnen ans Bett kommt. Zu sehen, wie die Menschen aus dem Glauben Kraft und Hoffnung schöpfen, gibt mir auch selbst Kraft.“

Glaubensserie: Gerade für junge Menschen ist es heute schwierig, einen Zugang zum Glauben zu finden und ihre Überzeugung im Alltag zu leben. Gläubig zu sein, ist heute einfach nicht „hip“ genug. Und trotzdem sind für viele Gott und christliche Werte in ihrem Leben sehr wichtig. Wir haben mit verschiedenen jungen Leuten gesprochen, was für sie „Glaube“ ist.

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