Mit dieser Frage hatte Ole Lingnau nicht gerechnet. Der 18-Jährige ist im März beim Glaubenskurs „DISCOVER“. Ein Format der jungen Glaubensinitiative YOUNG MISSION. Sechs Abende im Frühjahr 2023 in Dortmund. Sechs Themen. Eins davon: Was macht mich aus?
Ole erzählt, dass ihn die Frage fast schon überfordert hat. Er sagt: „Ich dachte nur: Oh, das ist ja gar nicht so leicht zu sagen.“ Und: „Darüber habe ich mir bis dahin kaum Gedanken gemacht“.
Wer zu Glaubenskursen wie DISCOVER geht, kommt meist mit mehr Fragen als fertigen Antworten nach Hause. Ole sagt heute, gut ein halbes Jahr später: „Ich kann mittlerweile weniger aufgeregt mit der Frage umgehen. Das entwickelt sich mit der Zeit, weil ich danach suche, wo meine Stärken sind und wofür ich brenne.“
Der Glaubenskurs DISCOVER – real. life. academy. geht in die nächste Runde. Diesmal bietet das YOUNG MISSION-Leitungsteam ein Format von sieben Wochenend-Einheiten im Jugendhaus Hardehausen an.
Los geht’s vom 27. bis 29. Oktober 2023, das Finale ist vom 21. bis 23. Juni 2024. Dabei ist es möglich, auch nur zu ausgewählten Wochenenden zu kommen.
Alle Termine:
27. – 29. Oktober 2023: Meine Gottesbeziehung
01. – 03. Dezember 2023: Meine Identität
19. – 21. Januar 2024: Meine Berufung
08. – 10. März 2024: Gottes Stimme hören (inkl. YOUNG MISSION-Weekend)
12. – 14. April 2024: Mein Leben und meine Charismen
29. Mai – 2. Juni 2024: Meine Nachfolge
21. – 23. Juni 2024: Frohe Kunde bringen
Alle Infos und Anmeldung gibt es hier.
Und Ole gibt auch eine vorläufige Antwort: „Ich würde sagen, dass ich ein selbstbewusster Typ bin. Und, dass ich gern in Gemeinschaft bin und versuche, in einer Gemeinschaft etwas zum Positiven zu verändern .“
Nachfrage: Wo versuchst du gerade, etwas zum Positiven zu verändern?
„In meinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) zum Beispiel“, sagt Ole. Er engagiert sich als FSJler in seiner kirchlichen Heimat, der Pfarrei St. Clara am Phönixsee in Dortmund.
Ole ist vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit der Pfarrei tätig und unterstützt Projekte wie die Familienkirche. Er begleitet Gruppen zum YOUNG MISSION-Weekend in Hardehausen oder nach Taizé, ist an der Seite von Pastor Christof Graf bei Kindergartengottesdiensten und Trauerfeiern. Sein größtes Projekt ist es, den Glaubenskurs Alpha für die Jugendlichen, die zur Firmung gehen möchten, vorzubereiten und zu moderieren.
In St. Clara Dortmund sind die Alpha-Kurse fester Bestandteil der Firmvorbereitung. Als Ole vor 2 Jahren selbst Firmling war, hat ihn der Glaubenskurs begeistert. „Wäre Alpha nicht gewesen, würde ich mich dieser kirchlichen Gemeinschaft nicht so zugehörig fühlen“, sagt Ole. Dann wäre er nicht so im Glauben auf der Suche und hätte DISCOVER entdeckt. „Und dann würde ich vermutlich auch heute nicht hier sitzen“, sagt Ole. Hier, das ist im FSJ-Büro der katholischen Kirche am Phönixsee.
Wie und warum haben ihn die Glaubenskurse Alpha und DISCOVER verändert? Weil er dort mit anderen jungen Menschen über den Glauben sprechen kann. „Da merkt man: Ah, die andere Position, das macht Sinn“, sagt Ole. „Dadurch wird der Glaube vielfältiger. Der Glaube entwickelt sich weiter.“
Ole erinnert sich zum Beispiel an einen Austausch über den Heiligen Geist. „Der ist für viele schlecht greifbar“, sagt er. Beim Alpha-Kurs hatte deswegen jede und jeder die Chance, folgenden Satz zu vervollständigen: Der Heilige Geist ist für mich …
„Ich dachte direkt: Der Heilige Geist ist die Kraft Gottes“, erzählt Ole. „Doch es kamen auch Begriffe wie: Liebe, der Teil Gottes in uns, wie eine Flamme oder wie ein Feuer. Da dachte ich: Wow, das habe ich so noch gar nicht gesehen. Jeder Mensch scheint eine ganz persönliche Vorstellung davon zu haben, wer dieser Gott und der Heilige Geist sind.“
Diese Offenheit ist mittlerweile zu einem festen Prinzip für Oles Glaubensgespräche geworden. Er sagt: „Jede Meinung, jede Ansicht ist willkommen.“ Und: „Man muss sich vertrauen können, dass man nicht ausplappert, was ein anderer erzählt.“
Ole erzählt, dass durch Alpha und DISCOVER sein Glaube „auf die nächste Stufe gekommen“ ist. Er sagt: „Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mit diesem Glauben und mit Gott etwas anfangen kann.“
Wieder eine Nachfrage: Was kannst du mit Gott anfangen?
„Natürlich gibt es Momente, in denen ich mich frage, ob es Gott überhaupt gibt,“ sagt Ole. „Irgendwie ist das ja auch unglaublich. Aber trotzdem lebt ganz tief in mir ein Gefühl, das mir sagt: Ja, ich glaube an Gott und das ist gut so.“
Dann sagt Ole: „Wenn mich ein Streit oder Konflikt so richtig herunterziehen, versuche ich mir ins Bewusstsein zu rufen, dass Jesus gesagt hat, dass wir unseren Nächsten lieben sollen. Dann verändert sich schon was. Ich denke: Vielleicht hat diese Person das nicht so gemeint. Oder vielleicht habe ich selbst einen Fehler gemacht.“
Genauer möchte Ole nicht auf eine konkrete Situation eingehen. „Das ist mir zu persönlich“, sagt er. Und dann: „Ich glaube, dass dieser Gott das Beste für uns will. Dass er uns unendlich liebt. Und dass er will, dass wir in Frieden miteinander leben.“
Dritte Nachfrage: Woher weißt du das?
Antwort: „Weil ich das, was in der Bibel steht, für wahr halte und diese Botschaften immer wieder in der Heiligen Messe erleben kann. Das lebt von wiederkehrenden Elementen, die den Glauben festigen.“