Die neue Seminarkirche im Priesterseminar Paderborn
Besonders im Advent und an Weihnachten suchen Menschen die Kirchen auf. Sie suchen Ruhe, Geborgenheit, Zeit für Gebet und Gesang, Zeit für Gott. Vielleicht auch deshalb sind zu Weihnachten die Gottesdienste voller als sonst. Der Kirchgang gehört für viele zum Fest dazu. Aus Tradition. Aus Überzeugung. Auch die Kirchengebäude mit ihrer außergewöhnlichen Architektur faszinieren die Besucher, sie ziehen Menschen an. Die einzigartige Atmosphäre strahlt eine besondere Faszination aus.
YOUPAX hat sechs junge Männer in Paderborn zur getroffen, die sich in diesem Jahr entschieden haben, dieser Faszination weiter zu folgen. Es ist nicht nur die Faszination für eine Kirche, sondern ihnen geht es um den Ruf Gottes, seinem Wort zu folgen. Deswegen bereiten sie sich im Priesterseminar in Paderborn im Theologiestudium und der praktischen Ausbildung intensiv auf den Priesterberuf vor. Sie wollen für die Faszination des Glaubens, für Gott und seine Kirche leben.
»Das Foyer ist für uns ein Raum des Alltags, aber wir berühren jedes Mal den Kirchenraum, wenn wir hierdurch kommen.«
Martin Schwentker
Im Foyer des Priesterseminars gibt es ein freundliches Hallo. Sechs junge Männer finden sich nach und nach zusammen. Sie wollen heute ihre neue Seminarkirche vorstellen, den Ort, in dem sie in den nächsten Jahren viel Zeit verbringen werden. Für den Besucher ist es hier gar nicht schwer, den Weg in die Kirche zu finden. Man wird förmlich hineingezogen. Das Weihwasserbecken steht bereits vor den massiven Holztüren, eine besondere Bodenformation durchbricht den großen Raum wie ein langes Band – und führt in die Kirche. „Das Foyer ist für uns ein Raum des Alltags, aber wir berühren jedes Mal den Kirchenraum, wenn wir hierdurch kommen“, erklärt Martin Schwentker. Direkt in der Mitte des Neubaus hat die Kirche ihren Platz bekommen, als Herzstück des Anbaus.
Nach einem Kreuzzeichen am Weihwasserbecken öffnen Johannes Otten und Niklas Sonderkamp die Türen. Aus dem ohnehin hellem Foyer mit seinen großzügigen Fensterfronten geht es in die noch viel hellere Kirche. Lichtdurchflutet ist der Raum mit seiner Holzlamellen-Decke. Der erste Eindruck: hier möchte man mehr Zeit verbringen.
»„Das ist der Ort,
wo der Himmel
offen steht“«
Marvin Alexander Büscher
Das steinerne Band aus dem Foyer durchzieht die Kirche. Hier gibt es alles, was es in jeder anderen Kirche auch gibt. Aber: die Architektur ist aus der Gegenwart – und fasziniert vielleicht gerade deswegen. „Das ist der Ort, wo der Himmel offen steht“, wirft Marvin Alexander Büscher in den Raum. Holz, Stein und Licht verbinden sich hier zu einer gelungen Komposition. Die jungen Männer nehmen Platz, gegenüber – und schon füllt sich der Raum. Der Raum schützt und ist trotzdem offen. Martin Schwentker erinnert sich an seine Zeit bei den Pfadfindern: „Wenn hier der Regen auf das Dach fällt, dann hat das Zeltlagercharakter.“ Ein Hauch Heimat. Kirchen sollen Heimat geben. Das Priesterseminar und die Kirche werden für die jungen Männer in den nächsten Jahren zur Wahlheimat. Danach geht es raus in den Dienst.
Hinter dem Altar ragt ein Turm auf. Darin Lehmboden. Darauf Stühle. Hier werden Glaubens- und Beichtgespräch geführt. Alles, was belastet, kann in dem Raum gelassen werden. „Hier wird man wieder geerdet“, finden die jungen Männer einhellig. Und dahinter geht es weiter. Ein kleiner, privater gehaltener Gebetsbereich. Hier können Kerzen entzündet werden. Hier kann man Gott im Gebet treffen.
In der Seminarkirche gibt es viel zu entdecken. Die Kirche fasziniert. Mehr zum Priesterseminar und zur Kirche unter: www.priesterseminar-paderborn.de