„Gib niemals auf!“
04.06.2013

„Gib niemals auf!“

Firm-Uni mit Stephan Kulle

Es ist einer der ersten lauen Sommerabende in diesem Jahr. Stephan Kulle steht vor der Technischen Universität Dortmund in der Sonne und wirft einen Blick auf seine Uhr. In vier Stunden ist er wieder auf Sendung im Phönix-Studio in Bonn. Trotzdem nimmt sich 45-jährige Theologe und TV-Moderator Zeit. Zeit für Jugendliche, die mehr über Gott, ihren Glauben und das Leben erfahren wollen. Stephan Kulle ist an diesem Abend der erste prominente Referent bei der Firm-Uni in Dortmund. Ein Angebot für alle Jugendlichen, die mehr über den Gauben erfahren wollen oder sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten.

Im Hörsaal der TU Dortmund hört man aufgeregtes Getuschel. 100 Jugendliche haben den Weg in die Universität gefunden und warten gespannt auf den Start der vier Abende. Unter dem Titel „Gib niemals auf!“ steht die Veranstaltung. Es geht um die Fragen „Warum lässt Gott Leid zu?“, „Wie kann Glaube helfen?“ und „Das Kreuz mit der Kirche?“. Stephan Kulle berichtet über seine Erfahrungen, sein Leben mit der Kirche, mit dem Glauben, mit dem Leid und mit dem Vatikan, einem seiner Lieblingsarbeitsplätze.

Es sind seine persönlichen Erlebnisse, über die er berichtet. Über das ernstgemeinte Lächeln am Ende einer Nachrichtensendung, den Wunsch mehr gute Nachrichten zu publizieren, seinen Weg zum Fernsehen und den Entschluss, nicht Priester zu werden. Aber da gibt es auch den jungen Stephan Kulle, der nach einem Unfall vom Hals ab querschnittsgelähmt ist und heute wieder laufen kann. Einen Studenten, der nicht aufgeben will und der von anderen – auch im Gebet – getragen wird. Stephan Kulle: „Ich konnte so gut wie nichts mehr – vielleicht noch Lächeln und ein paar Worte sprechen“, erzählt er den Jugendlichen, als es im Hörsaal still geworden ist.

Er ruft die jungen Zuhörer dazu auf, ihren Glauben praktisch zu leben. „Sei für andere da! Und gib niemals auf“, sind seine Botschaften. Und er erzählt von einem guten Freund, der Tag für Tag während der endlosen Tage im Krankenhaus für ihn da war. Seine Botschaft: „Wir dürfen niemanden alleine lassen, das macht einen guten Christen aus.“

Stephan Kulle weiß aber auch, dass es für junge Menschen nicht immer einfach ist, ihren Glauben zu Leben. „Kirche müsste eigentlich in WhatsApp stattfinden“, sagt er und lädt die Jugendlichen ein, eine persönliche Bindung zu Gott aufzubauen.

45 Minuten sind wie im Flug vergangen als Stephan Kulle eine Pause einlegt. Der Moderator des Abends, Studentenpfarrer Peter Jochem, eröffnet die Fragerunde. 20 an der Zahl kommen aus dem Publikum und Stephan Kulle beantwortet alle. Zum Abschluss gibt es viel Applaus für den TV-Moderator, der schon fast wieder hinaus zu Tür ist – der Sendetermin bei Phönix ruft. Zum Abschied gibt es eine Aufgabe: „Euer Auftrag ist es, den Menschen zu helfen, dass sie aus dem Glauben heraus ein gutes Menschenleben leben können.“

Das Publikum verlässt langsam den Saal und Moritz Ostgen und Simon Hillebrand schauen zufrieden drein. „Das Thema hat mich total angesprochen, ein beeindruckender Weg zurück ins Leben“, sagt Moritz. Simon hat für sich auch etwas mitgenommen: „Niemals aufgeben und nicht immer nur beten, wenn etwas anliegt.“ Für die beiden steht bald die Firmung in Dortmund an. „Das wird hoffentlich der nächste Schritt im Glauben und im Leben“, formuliert Simon.

Vorbereitet hat den Abend die Fachkonferenz Jugend im Dekanat Dortmund. Mitorganisator Meinhard Elmer, Pfarrer im Dortmunder Süden, ist Stefan Kulle für seine klaren Antworten dankbar. „Ich habe hier heute Abend 100 junge Menschen erlebt, die ganz fasziniert ein beeindruckendes Glaubenszeugnis gehört haben“, so Meinhard Elmer. Den Erfolg des ersten Abends hoffen die Organisatoren daher auch an den Dienstagen 11., 18. und 25. Juni fortsetzen zu können. Dann geht es unter anderem um Glaubensmarketing und den Berufungsgedanken. Mehr Informationen unter http://www.firmung-in-dortmund.de.

100 Jugendliche besuchten die Firm-Uni in Dortmund.
Gespannt verfolgten die jungen Zuhörer den Vortrag von Stephan Kulle.
Studentenpfarrer Peter Jochem und Mitorganisator Meinhard Elmer lesen Fragen aus dem Publikum vor.

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