Mit der Firm-Uni einen Blick auf Beziehung zu Gott werfen
17.06.2015

Mit der Firm-Uni einen Blick auf Beziehung zu Gott werfen

Angebot der Fachkonferenz Jugend in der TU Dortmund

Von Tobias Schulte

Lena betritt einen Seminarraum der TU Dortmund und umarmt ihre Freundinnen zur Begrüßung. Die 16-Jährige aus Dortmund-Wambel wartet gemeinsam mit 80 Jugendlichen auf die Vorlesung um 19 Uhr. Doch Lena besucht an der Uni kein normales Seminar oder einen gewöhnlichen Vortrag, sie geht zur Firm-Vorbereitung.

„Firm-Uni - Ich glaube. Das ist stark!“ heißt das Projekt der Stadtkirche Dortmund, bei dem Firm-Vorbereitung mal anders geht. Von der Fachkonferenz Jugend wurden drei Gäste zu Vorträgen im Juni in die Technische Universität eingeladen. Den Jugendlichen wird persönlich über einen Aspekt des Glaubens berichtet, der für die Firmung wichtig ist. Die Firmung ist in der Katholischen Kirche das Sakrament, mit dem jungen Menschen auf dem Weg des Erwachsenwerdens die Hilfe des Glaubens mitgegeben wird. 

Lena hört heute den Vortrag des Journalisten Stephan Kulle, der jeden Einzelnen auffordert: „Gib niemals auf!“ Dabei berichtet Kulle, der TV-Moderator bei Phönix ist, aus seiner eigenen Jugend. Mit 23 Jahren war er nach einem Unfall vom Hals ab querschnittsgelähmt. Durch festen Willen, viele Gebete und einen Freund, der immer bei ihm war, kann Stephan Kulle heute wieder laufen.

Lena ist von der Firm-Uni begeistert. Am Ende bekommt sie einen Hörschein als Nachweis zur Firm-Vorbereitung.

Lena hört dem Journalisten gespannt zu und ist von dem Vortrag fasziniert: „Stephan Kulle hat uns mit Beispielen aus seinem Leben ganz authentisch und nah gezeigt, wie er den Glauben wahrnimmt. Es ist für ihn wie ein gutes Gefühl und hat nichts mit dem Verstand zu tun. Außerdem hat er versucht, den Begriff des Heiligen Geistes für uns greifbar zu machen und gesagt, wie er ihn spürt. Das ist für mich das Besondere an der Firm-Uni – durch die Glaubenszeugnisse kann ich einen neuen Blick auf meine eigene Beziehung zu Gott werfen.“
Mit der Vorlesung von Stephan Kulle hat Lena in der Firm-Uni alle drei Vorträge gehört. Als erstes hatte der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange über Zivilcourage und christliche Werte referiert. „Theologische Zoologie: Von Tieren und Menschen und Gott?“ – unter diesem Aspekt ist Pastoralassistent Dr. Stefan Voges in dem zweiten Vortrag auf die Schöpfung eingegangen.

Dass Lena überhaupt zur Firmung geht, war für sie klar: „Ich komme aus einer religiösen Familie und engagiere mich in meiner Gemeinde St. Meinolfus. Ich wurde keineswegs dazu gezwungen, mich für die Firmung zu entscheiden.“ Gemeinsam mit einer Wochenendfahrt der Gemeinde ist die Firm-Uni für sie die Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung.

„Die Firm-Uni war aus unseren Angeboten am abwechslungsreichsten. Die Vorlesungen sind auch besonders für Jugendliche geeignet, die nicht genau wissen, was sie glauben können. Durch die persönlichen Vorträge kann ich mir Anregungen holen und mich mit Themen wie der sozialen Verantwortung oder der Schöpfung auseinandersetzen. Es ist besonders beeindruckend, die Referenten als überzeugte Christen zu erleben“, begründet Lena die Entscheidung zur Firm-Uni zu gehen.

Nach 45 Minuten ist der Vortrag „Gib niemals auf!“ beendet und Stephan Kulle darf eine kurze Pause einlegen. Der Moderator des Abends, Studentenpfarrer Peter Jochem, geht in der Zeit rum, um die Fragen einzusammeln, die die Jugendlichen sich notiert haben. Ob zu seiner eigenen Firmung, dem Heiligen Geist oder seiner Lebensgeschichte – so manche Frage bringt selbst den TV-Moderator zum Grübeln. Doch Stephan Kulle beantwortet jede einzelne Frage der Jugendlichen. Mit einem Applaus bedanken sich die Firm-Bewerber für den Vortrag, der die diesjährige Firm-Uni abschließt.

Am Ende der Vorlesung holt sich Lena einen gelben Hörerschein ab. Damit kann sie in ihrer Gemeinde nachweisen, dass sie bei den Veranstaltungen der Firm-Uni war. Vor der Wochenendfahrt mit der Gemeinde fühlt Lena fühlt sich schon gut auf die Firmung vorbereitet:
„Ich habe herausgefunden, was das Sakrament für mich bedeutet. Mir wird der Heilige Geist geschenkt, der den Glauben stärkt und Ermunterung zum Engagement in der Kirche ist. Durch die Firm-Uni habe ich gemerkt, dass Glaube und Kirche sehr wohl noch in das 21. Jahrhundert passen. Ich bin mir aber auch bewusst geworden, wie schnell ich manchmal den Glauben und die Verantwortungen als Christ im Alltag vergessen habe.“

Im Herbst wird Lena in der Firmung vom Heiligen Geist gestärkt. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden kann sie stolz das Motto der Firm-Uni aufgreifen: „Ich glaube. Das ist stark!“

Volles Haus bei der Firm-Uni an der TU-Dortmund. Das Angebot der Stadtkirche Dortmund und ihrer Fachkonferenz Jugend ist ein Erfolg.

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