"Das typische Klischee von Kirche aus dem Kopf bekommen"
07.04.2016

"Das typische Klischee von Kirche aus dem Kopf bekommen"

GIVE ME FIVE am 30. April in Unna

Von Tobias Schulte

Gib mir fünf! – mit einer offenen ausgestreckten Hand lädt die Junge Kirche aus Unna am 30. April ein. „GIVE ME FIVE“ lautet das Fest auf dem Unneraner Rathaus- und Katharinenplatz. Der Jugendarbeitskreis Unna organisiert das Fest mit „top Musik und Handshakes“ und verspricht Höhe, Leidenschaft und Freundschaft erfahrbar zu machen. Für JUPA war es an der Zeit, David Gorny als Mitorganisator von GIVE ME FIVE zu fragen, was hinter dem Fest und den Handshakes steckt.

David Gorny organisiert die Aktion "GIVE ME FIVE" in Unna mit.

Was ist GIVE ME FIVE und wer ist dazu eingeladen?
GIVE ME FIVE ist etwas komplett Neues. Es ist eine Art offenes Stadtfest, das von der Jugendkirche Unna organisiert wird. Jeder, wirklich jeder ist eingeladen und kann kommen und gehen, wann er will. Es gibt keine Altersgrenze nach oben und unten, es sind Menschen jeder Religion und aus jeder Stadt willkommen – das ist uns wichtig.

Wenn GIVE ME FIVE ein Stadtfest ist, was bietet ihr dann alles an?
Ab 12 Uhr beginnt ein Programm, das mit der Jugendmesse um 18 Uhr und anschließender Party fast den ganzen Tag Unterhaltung bietet. Auf den beiden Plätzen wird Livemusik gespielt, viele Aktionen sind geplant. Zum Beispiel wird Menschenkicker, Minigolf, eine Hüpfburg, ein Lagerfeuer und vieles mehr angeboten. Ich persönliche freue mich auf den Sambaworkshop um 15.30 Uhr. Wann kann man schon mal 'ne Sambatruppe erleben?!

Ihr werbt außerdem damit, dass man bei GIVE ME FIVE Höhe, Leidenschaft und Freundschaft erfahren kann. Wie soll das gehen?
Wir bieten ein Abseilen vom Turm der St. Katharina-Kirche an – da kommt man hoch hinaus und nichts versperrt einem die Sicht mehr. So eine Transparenz wollen wir auch innerhalb der Kirche schaffen. Leidenschaft wollen wir von unserer Seite für die Junge Kirche vermitteln. Wir haben Spaß am Glauben, unser Gemeinschaft und unseren Aktivitäten. Kirche ist nicht nur das Besuchen des Sonntagsgottesdienstes, sondern prägt auch unser Alltagsleben, indem sie Freunde gibt, die für einen da sind.

Wenn ihr so eine gute Gemeinschaft untereinander habt, warum veranstaltet ihr dann ein offenes Stadtfest und feiert nicht unter euch?
Ursprünglich war GIVE ME FIVE tatsächlich als Fest für die Jugendkirche Unna gedacht. Am ersten Januar 2016 wurden fünf Gemeinden zur neuen Pfarrei St. Katharina Unna fusioniert. Nach der offiziellen Fusionsfeier war es der Plan, ein eigenes Fest für alle Gruppen der Jugendarbeit zu veranstalten. In der Planung wurde uns aber schnell klar, dass wir etwas machen müssen, was alle Leute anspricht. Auch die, die mit der Kirche nichts zu tun haben. GIVE ME FIVE wird daher ein großes Begegnungsfest. Gerade Jugendliche sollten offen für die Aktion sein, einfach Spaß haben und mit uns ins Gespräch kommen.

Du hast von der Fusion von fünf Unneraner Gemeinden gesprochen. Ist der Titel GIVE ME FIVE dann ein Sinnbild für eure neue Pfarrei?
Ja, aber dahinter steckt noch viel mehr. Man macht einen Handschlag, indem man die Hand erhöht und ausstreckt. Mit dem Fest gehen wir offen und ohne Hemmungen aus uns heraus und sind tolerant und offenherzig zu jedem, der kommt. Außerdem ist die Hand Symbol der Vielfalt der Menschen und der Kirche. Jede Hand ist unterschiedlich, aber dennoch eines der wichtigsten "Werkzeuge" unseres Lebens. Jeder einzelne Finger hat seine ganz eigene Bedeutung.  Jeder Mensch ist deshalb in Kirche und Gesellschaft gleich wichtig und auch notwendig. Das finde ich ein tolles Zugeständnis – und der Titel hört sich ehrlich gesagt auch ziemlich cool an.

Was ist das Ziel der Jugendkirche Unna mit GIVE ME FIVE?
Eigentlich wollen wir nur einen Tag fröhlich mit anderen Leuten zusammen verbringen und Unterhaltung bieten. GIVE ME FIVE ist kein explizit religiöses Fest, aber wir wollen die Menschen überraschen. Überraschen mit einem Bild von Kirche, dass sie nicht kannten: jung, modern, manchmal auch ein bisschen verrückt und vor allen Dingen offen und barmherzig gegenüber allen Menschen. Besucher von GIVE ME FIVE sollen das typische Klischee von Kirche aus dem Kopf bekommen. Jeder Einzelne hat seinen Platz in der Kirche und wird aufgenommen, wie er ist.

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