Stress, Krisen, schwere Phasen im Leben – manchmal fühlt sich das Leben wie ein Sturm an, der einfach nicht aufhört.
Aber: Es gibt Menschen, die auch in solchen Momenten nicht untergehen. Die Kraft haben, weiterzumachen. Sie können nach Rückschlägen optimistisch bleiben. Was ist ihr Erfolgsrezept? Resilienz!
Was das ist und wie du deine eigene Resilienz durch den Glauben stärken kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Ein Blick in die Bibel zeigt, dass Resilienz kein neues Phänomen ist. Viele biblische Figuren zeigen seit Jahrtausenden, was es heißt, Krisen auszuhalten und dabei den Glauben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Damit können sie uns heute Vorbilder sein.
Das vielleicht bekannteste Beispiel ist Hiob.
Er verliert alles – Familie, Besitz und Gesundheit –, aber bleibt trotzdem mit Gott in Kontakt. Er klagt, zweifelt, hadert, aber gibt nicht auf.
Dann ist da im Alten Testament Josef, der von seinen eigenen Brüdern verkauft wird und unschuldig verurteilt im Gefängnis landet. Am Ende wird er zum Retter in einer Hungersnot und vergibt seinen Brüdern. Er vergisst seine Vergangenheit nicht, aber er bleibt nicht bei ihr stehen.
Der Prophet Elia fällt nach seinem Erfolg am Berg Karmel - wo er es im Gegensatz zu den Priestern des Gottes Baal geschafft hatte, das Opfer zum Brennen zu bringen - in ein tiefes Loch. Er möchte einfach nur noch sterben. Da begegnet ihm Gott in einem sanften Säuseln und stärkt ihn.
Auch starke Menschen brechen zusammen. Aber wer resilient ist, kann Hilfe annehmen und weitergehen.
Maria erlebt die Geburt, das Wirken und den Tod Jesu. Sie sieht ihren Sohn leiden und bleibt immer an seiner Seite.
Paulus erlebt Verfolgung, Gefängnis und Schiffsbruch, aber bleibt trotzdem beharrlich in seiner Mission. Er schreibt sogar Briefe aus dem Gefängnis, um seine Gemeinden zu ermutigen.
Petrus verleugnet Jesus und weint bitterlich. Aber er bekommt eine zweite Chance von Jesus und wird zum Felsen der Kirche. Wer resilient ist, kann aufstehen, auch wenn er mal gefallen ist.
Die Bibel zeigt verschiedene Menschen mit ihren Ängsten, Zweifeln und Niederlagen. Aber vor allem zeigt sie, wie diese Menschen weitergehen. Resilienz ist bei ihnen nicht nur eine Eigenschaft, sondern oft eine Beziehung, aus der sie neue Kraft schöpfen.
Ihre Erfahrungen können auch uns heute Mut machen, aus dem Glauben Kraft und Hoffnung zu schöpfen und so Krisen zu meistern.
Resilienz ist ein Fachwort, das vor allem in der Psychologie eine wichtige Rolle spielt. Es meint die psychische Widerstandskraft. Also die Fähigkeit, mit Krisen, Herausforderungen und Veränderungen so umzugehen, dass man an ihnen nicht zerbricht, sondern bestenfalls sogar daran wächst.
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Technik: Ein resilienter Stoff kehrt nach einer Verformung wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Ein resilienter Mensch kann mit schwierigen Situationen umgehen und bleibt dabei psychisch gesund.
Resilienz ist aber keine Wunderkraft. Auch resiliente Menschen fühlen sich traurig, wütend oder überfordert. Aber sie finden einen Weg, mit ihren Gefühlen umzugehen, ohne sich dabei aufzugeben.
Psychologinnen und Psychologen haben sieben Resilienzfaktoren herausgefunden: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, Verantwortungsübernahme, Beziehungspflege und Zukunftsplanung.
Die gute Nachricht ist: Resilienz ist nicht angeboren, sondern kann erlernt werden. So wie wir mit Krafttraining unsere Muskeln stärken, kann auch Resilienz trainiert werden. Dazu gehört vor allem, die eigenen Gefühle besser zu verstehen, Stress abzubauen und bewusst Pausen in den Alltag einzubauen. Auch der eigene Glaube kann einen wichtigen Beitrag zur Resilienz leisten.
Psychologische Studien haben gezeigt, dass gläubige Menschen oft resilienter sind. Sie finden tendenziell schneller wieder in den Alltag zurück und bleiben hoffnungsvoller. Der Glaube wird besonders dann hilfreich, wenn er nicht nur Regeln beinhaltet, sondern vor allem eine persönliche Beziehung zu Gott. Ein Gott, der die Menschen liebt, ihnen nahe ist, ihnen vergibt.
Forscherinnen und Forscher, die sich mit Resilienz beschäftigen, sprechen oft von Schutzfaktoren. Diese Schutzfaktoren können in Krisen helfen, stark zu bleiben. Auch der Glaube zählt dazu. Konkret z.B. durch Rituale, Gemeinschaftserlebnisse und Gebet.
Glaube und Spiritualität können wertvolle Ressourcen sein, um die psychische Widerstandskraft zu stärken. Sie helfen dabei, besser mit Stress und Herausforderungen umgehen zu können.
Wichtig dabei ist, dass der Glaube mit dem eigenen Lebensalltag zusammenhängt. Er darf nicht zu einer scheinbar perfekten Parallelwelt werden, in die ich mich bei Herausforderungen im Alltag flüchten kann. Lebenserfahrungen und Glaube gehören eng zusammen.
Der christliche Glaube ist kein Garant dafür, dass das Leben immer einfach ist. Aber er gibt ein Versprechen: Gott geht immer mit mir. Eine Frage, über die es sich lohnt, immer wieder nachzudenken: Was gibt mir in herausfordernden Zeiten Hoffnung? Wer das weiß, kann auch stürmische Zeiten im Leben meistern.