Europäische Friedensidee vor der Haustür verwirklichen
22.05.2015

Europäische Friedensidee vor der Haustür verwirklichen

Jugendtreffen „go4peace 2015“ in Kamen

„go4peace – Geh für den Frieden“ – unter diesem Motto werden sich über hundert Jugendliche und junge Erwachsene aus 15 Ländern Europas vom 24. Juli bis 3. August 2015 zum Jugendtreffen „go4peace 2015“ in Kamen treffen.

Seit vor 20 Jahren der Balkan von Krieg heimgesucht wurde, begann der Weg der Aktion „go4peace“ in einem Aufbruch deutscher Jugendliche zusammen mit Meinolf Wacker, damals Diözesanjugendpfarrer und heute Pastor in Kamen, nach Bosnien und Herzegowina, wo sie in den Trümmerhaufen des Krieges begannen, für andere zu leben, indem sie das Leid in den Blick nahmen, den Menschen begegneten und anpackten, wo es nötig war. Es wurden Häuser wieder aufgebaut, Wohnungen renoviert, sanitäre Anlagen eingerichtet. „So bekam die Botschaft des Evangeliums Hand und Fuß. Man erkannte: nur gemeinsam lässt sich Frieden für Europa leben“, beschreibt Projektleiter Meinolf Wacker die ersten Erfahrungen. Immer waren junge Leute aus bis zu zehn europäischen Nationen vereint am Werk. 

Not, Leid und Hilfebedürftigkeit bekämpfen

„Not, Leid und Hilfebedürftigkeit findet sich nicht nur in Bosnien, sondern zunehmend auch bei uns vor der Tür“, beschreibt Kamens Pfarrer Bernhard Nake nicht zuletzt die Lebenswirklichkeiten der vielen Flüchtlinge. So gilt Jugendlichen aus den europäischen Nationen im Jahr 2015 die Einladung, nach Kamen ins Ruhrgebiet zu kommen und die Botschaft des Friedens in diese kleine Industriestadt zu bringen. Von Albanien bis Frankreich, von Italien bis Norwegen, von Deutschland bis Rumänien werden sie aufbrechen, um dem Frieden ihr Gesicht zu geben.

In verschiedenen Workshops wird diese europäische Friedensidee konkret: Die Campteilnehmer werden Wohnheime von Asylanten renovieren und mit ihren Bewohnern ins Gespräch kommen, sie werden Gärten bedürftiger Menschen in Kamen pflegen, sie werden durch die Medien das Thema Frieden und Migration präsent machen, Spielplätze wieder herrichten und Kinderspieltage durchführen, Friedensmahner in der Stadt aufrichten und Altenheime besuchen. 

"Immer wieder geht es um Begegnungen"

„Immer wieder geht es um Begegnungen: der Jugendlichen untereinander, mit Migranten, mit den Bürgern der Stadt, zwischen den Generationen. So werden das Evangelium sowie wichtige Werte unseres Kontinents nicht nur gelehrt, sondern wirklich gelebt: Toleranz und Fürsorge gegenüber Fremden, konkrete Nächstenliebe und die persönliche Verantwortung für seine Mitmenschen sowie der Respekt gegenüber anderen Kulturen und Religionen“, so Alexander Sieler aus dem Organisationsteam. Es gilt der Grundsatz: „Wir Europäer möchten unsere Beziehungen verlebendigen, damit ein Rahmen entsteht, in dem sich die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, aufgehoben und willkommen fühlen können.“ So sind schon jetzt in der Vorbereitungsgruppe junge Leute aus Armenien und Sri Lanka, aus Pakistan und Syrien, aus Albanien und aus Polen, Muslime wie Christen unterschiedlicher Konfessionen vertreten – ein gelebtes Beispiel gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

„Grundlage des Camps sind kleine Mottos, die wir täglich dem Tagesevangelium entlocken“, erklärt Meinolf Wacker den täglichen spirituellen Impuls im Camp. Morgens werden sie allen als ein Lebens-Impuls angeboten und dann gilt es mit ihnen den ganzen Tag zu leben, wie beispielsweise „Don’t stop giving!“ oder „Die Liebe wagt immer den ersten Schritt!“ Nach getaner Tagesmühe steht die Einladung, sich noch zum Austausch zu treffen, um zu erzählen, welche Früchte das gelebte Motto hervorgebracht hat.

Auf der Homepage www.pieces4peace.net werden das Friedenscamp und der Weg dorthin mit Fotos, Berichten und Videos intensiv begleitet. „Es wird eine intensive und ereignisreiche Woche. Ich bin schon ganz gespannt auf all die Erfahrungen und jeden einzelnen, der am Camp teilnehmen wird“, freut sich Katharina Reineke aus dem Steuerungsteam auch noch über zusätzliche Teilnehmer.

Interessierte Jugendliche zwischen 15 und 30 sind herzlich eingeladen, sich noch bis zum 1. Juni über die Homepage www.pieces4peace.net anzumelden.

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