Zum zehnten Mal tönt „Go(o)d Music“ durchs Jugendhaus Hardehausen

Draußen herrschen tiefe Minusgrade, die alten Klostergebäude sind von einer leichten Schneedecke überzogen. An diesem adventlichen Samstagvormittag sollte man auf dem Jugendhausgelände in Hardehausen nicht ohne Handschuhe und Mütze unterwegs sein. Kommt man den alten Gemäuern näher, kann man aus dem Gewölbesaal, dem Bernhardhaus und dem Großen Saal schon deutlich adventliche Klänge hören – und zwar aus vollen Kehlen und beherzt gespielten Instrumenten. Und wagt man, sich als kleiner Störenfried in diese Räume einzuschleichen, wird man ganz im Gegenteil zu den eisigen Temperaturen von einer warmen Atmosphäre empfangen: Die eben noch singenden Münder haben sich zu einem breiten, freundlichen Lächeln verformt, ein zusätzlicher Stuhl wird sofort in den Kreis des Chores eingebaut. Wo sind wir hier gelandet? Ganz klar: Mitten in den Proberäumen zu „Go(o)d Music“!

„Schon im zehnten Jahr führen wir diese Veranstaltung durch, bei der die Musik ganz klar im Vordergrund steht“, berichtet Jugendkulturreferent Udo Reineke. „Mit vier professionellen Kirchenmusikern starten wir in diesen Workshoptag, bei dem neue, kirchlich-adventliche Lieder einstudiert werden.“ Unter dem Motto „Wege bereiten, aufwachen… und Herzen öffnen“ sollen Bands und Chöre aus den Gemeinden des Erzbistums die Möglichkeit haben, ihr Repertoir für die Gestaltung von Familien- und Jugendgottesdiensten zu erweitern – und zusammen einfach einen hochmusikalischen Tag zu verbringen. Es haben sich drei Gruppen gebildet: zwei Gesangsworkshops und eine Instrumentalgruppe, die bei der Präsentation am Abend die Begleitung der Sänger übernehmen wird. Der 18-jährige Friedrich Reineke ist zum ersten Mal dabei: „Wir haben in diesem Jahr bei uns in Nörde eine Schola gegründet. Ich und mein Kumpel aus diesem Chor dachten uns, die Veranstaltung wäre eine gute Gelegenheit, mal Gesangserfahrung in einer Gruppe zu sammeln und erstmal in diese Sphäre reinzukommen.“ Er ist der einzige Tenor in der Gesangsgruppe, die von Michael Störmer geleitet wird. Freundliche Scherze gehen zwischen ihm und den anderen Sängern und Sängerinnen hin und her, als er seine Stimme vortragen soll. Es wirkt, als würde hier ein Chor sitzen, der sich seit Jahren kennt – doch all diese Verbindungen sind über die Jahre gewachsen, in denen man sich bei „Go(o)d Music“ in Hardehausen getroffen hat.

Julia Nolte spielt in der Instrumentalgruppe die Querflöte. Die 25-Jährige ist mit sieben Mitgliedern ihrer Musikgruppe „Klangfarben“ aus Menden angereist und erzählt: „Ich war schon einige Male dabei und freue mich immer wieder auf die netten Menschen, mit denen man einen Tag lang ganz unkompliziert zusammen Musik machen kann.“ Veranstalter Udo Reineke ist zufrieden, wenn er in die verschiedenen Workshopgruppen hinein schnuppert: „Zu Go(o)d Music, der kleinen Schwester vom Religiösen Liederfest, sind die dreißig Teilnehmer in diesem Jahr aus ganz verschiedenen Ecken des Erzbistums angereist. Wir haben Leute aus Dortmund und Schwerte dabei, aber auch der Kreis Höxter ist gut vertreten.“

Auch in der zweiten Chorgruppe geht es fetzig zu. Durch den Großen Saal klingt ein freudiges „Kyrie, Kyrie, Kyrie eleis“, das die junge Kirchenmusikerin Regina Werbick aus Büren mit den Sängern einstudiert. Vanessa Heise ist ganz in ihrem Element. Sie ist mit einem Teil ihrer Musikgruppe „Ad sum cantandum“ aus Bühne hier. Begeistert erzählt die 21-Jährige, die bereits im letzten Jahr dabei war: „Es macht wie immer großen Spaß, alle sind motiviert und wir kommen gut voran. Ich freue mich auf die Feier heute Abend: in der gemütlichen Hardehausener Kirche mit weihnachtlichen Texten und unserer Musik ist das ein toller Abschluss eines richtig schönen Adventstages!“

Leise ziehen wir uns wieder aus den Proberäumen zurück, um die Musiker in Ruhe weitersingen und –spielen zu lassen und wünschen ihnen genau das: einen musikalischen, fröhlichen Adventssamstag mit einer rundum schönen, vorweihnachtlichen Abschlussfeier in der Kirche, mitten im eingeschneiten Kloster Hardehausen.