"The best of black music" hat Gospelmusik als Lebenseinstellung
"The best of black music" hat Gospelmusik als Lebenseinstellung
14.02.2018
Faszination

"Love, Peace and God" - Gospelmusik hat eine wichtige Botschaft

Ein Plädoyer dafür, dass christliche Musik bewegt

test
von Juliane Fröhling

Mal ehrlich: Wer von euch denkt heutzutage bei Kirchenmusik an einschläfernde, immer gleiche Melodien und Rhythmen? Ich muss zugeben, auch mir als musikliebender Mensch hat Kirchenmusik lange keine Freude mehr bereitet. Doch mittlerweile hat sich was verändert - ein Plädoyer dafür, dass Kirchenmusik nicht immer langweilig sein muss.

Festivals wie „Louder than before“ oder der eigens vom Erzbistum Paderborn bereit gestellte Fond für christliche Popularmusik beweisen das Gegenteil: Musik in der Kirche ist fetzig, bringt zum Nachdenken und macht Spaß. Doch nicht nur das neue geistliche Liedgut bringt wieder Schwung in den Gottesdienst. Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts bringt die Gospelmusik Menschen auf der ganzen Welt zum Singen und Tanzen und hat noch dazu eine wichtige Botschaft im Gepäck. Im Erzbistum Paderborn gibt es viele verschiedene Chöre, die sich der Gospelmusik widmen. Darüber hinaus widmen sich ganze Konzerte den lebensfrohen Klängen und füllen die größten Kirchenhäuser.

Frontsänger Best of Black Gospel

»Es gibt nichts wichtigeres als Love, Peace and God!«


Samuel S. Franklin, Frontsänger von "The Best of Black Gospel"

Das Wort „Gospel“ kommt vom englischen „good spell“ heißt so viel wie „Gute Nachricht“, verrät ein Blick ins Onlinelexikon. Der Ursprungsgedanke ist also klar: Die gute Nachricht, das Evangelium, soll verbreitet werden.  Ihre Wurzeln hat die Gospelmusik im „Negro Spiritual“, eine christliche Liedgattung, die bereits im 17. Jahrhundert mit dem Beginn der Sklaverei in den USA entstanden ist. Schon damals haben die afroamerikanischen Sklaven von ihrer Hoffnung auf Befreiung und von ihrem Glauben an Gott gesungen. Die Musik diente als Ausdrucksmittel ihrer Gefühle und bis heute sind die afrikanischen Klänge unverkennbar. 

Trotz allen Leidens in der Vergangenheit sprüht die Musik heute vor Lebensfreude und wird mit Tänzen ergänzt. Zur Ursprünglichen Gospelmusik gesellten sich im Laufe der Zeit Elemente aus Jazz und Blues, ebenfalls Stilrichtungen der afrikanischen Sklaven in Amerika, hinzu. Es geht bei der Gospelmusik nicht nur um den Klang, um die Melodie, sondern auch um die Botschaft: „Love, Peace and God!“ Noch heute gedenken zahlreiche Gospelmusikerinnen und -musiker in ihren Konzerten ihrem Helden Martin Luther King und sind dankbar für die Freiheit. Dabei gibt es die Gospelmusik nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch in der evangelischen Kirche wird sie gesungen – Musik verbindet eben.

Ungewohnter Dom

Begeisterung für Gott und die Musik

Mittlerweile kann die Gospelmusik auf eine lange Geschichte zurückblicken, daraus entstanden sind Klassiker wie „Swing Low, Sweet Chariot“, „Amazing Grace“ oder „Oh happy day“. Durch eine kleine Bandbesetzung mit Gitarre, Schlagzeug und Klavier werden die Songs immer wieder aufgepeppt. Hochprofessionelle Gruppen wie „The Best of Black Gospel“ aus den USA machen große Konzerttourneen, um ihre Musik zu verbreiten und werden dabei gefeiert wie Popstars. Sie zeichnen sich dabei durch hohe Professionalität aus: Jeder Ton sitzt, jeder Schritt kommt zum richtigen Moment. Aber das wichtigste: Ihre Leidenschaft für die Musik und die Begeisterung für ihre Botschaft und für ihren Glauben an Gott. Da wechseln sich Party-Stimmung und Gänsehaut-Momente ab.  So auch im Paderborner Dom, der im vergangenen Winter rappelvoll mit Menschen war, die es nicht mehr auf ihren Plätzen hielt und mit vollem Elan mitgetanzt und mitgesungen haben.

»Aber wissen Sie, Gospel ist nicht der Sound, der Klang – es ist die Botschaft. Wenn es von Jesus Christus handelt, ist es Gospel.«

Edwin Hawkins (Gospelsänger)

Nicht zuletzt der Film „Sister Act“ aus dem Jahre 1992 mit einer herausragenden Whoopi Goldberg als Sängerin und Nonne Deloris van Cartier hat der Gospelmusik einen weiteren Schub gegeben. Sie schaffte den Sprung auf die große Kinoleinwand und mit ihr wurde eine Geschichte erzählt, die die Herzen berührt und zum Lachen bringt. Ein gleichnamiges Musical und die Fortsetzung des Films beweisen: Gospelmusik bewegt die Menschen.

Auch im Erzbistum Paderborn widmen sich zahlreiche Chöre der Gospelmusik. Auf verschiedenen Portalen kann man sich über Chöre und Aktivitäten informieren:

Gospelnetzwerk NRW - das Portal für Gospelsänger und Gospelbegeisterte in ganz NRW

Facebook-Seite von Gospel NRW

It sounds good, sounds god - Infos über christliche Popularmusik und den Fonds

Mix