„Gott hat einen Plan für mein Leben“
25.03.2013

„Gott hat einen Plan für mein Leben“

Ann-Kristin und Till Oster, beide 29 Jahre alt, sind seit vier Jahren verheiratet und leben in Fröndenberg. Zu ihrer jungen Familie gehören auch der fast zwei Jahre alte Diboan und die zwei Monate alte Nolwenn. In der Ehe und der Erziehung der Kinder hat der Glaube an Gott für das Paar eine zentrale Rolle. „Mir war es sehr wichtig, dass mein Partner beim Glauben mit mir auf einer Wellenlänge ist“, sagt Ann-Kristin Oster. Till sieht das ähnlich, es sei sehr schön zu wissen, dass seine Partnerin auch so aktiv ist in der Kirche wie er. Kennengelernt haben sie sich in Taizé während eines der dort wöchentlich stattfindenden Jugendtreffen. Beide besuchten die gleiche Gesprächsgruppe. Es sei ein sehr intensives Kennenlernen gewesen durch die Auseinandersetzung mit den religiösen Themen, berichten sie im Rückblick. „Dadurch baute unsere Beziehung gleich auf einer anderen Ebene, dem gemeinsamen Glauben auf. Ich wusste früher, was sie über Gott denkt als welchen Musikgeschmack sie hat“, berichtet Till.

Dabei sprechen beide von einer sehr persönlichen Beziehung zu Gott. Denn mit ihrem Glauben verbinden sie nicht nur die christlichen Werte und Moralvorstellung, sondern vor allem Gott in zentraler Rolle, der ihnen Kraft im Leben gibt. „Gott ist der, der über allem steht; der einen leitet und dem eigenen Tun einen Sinn gibt“, beschreibt Ann-Kristin.

Oft würde sie sich natürlich fragen, warum bestimmte Dinge so passieren, wenn sie auf den ersten Blick negativ sind. Aber später habe sich für sie bis jetzt immer herausgestellt, dass es gut so war, wie es war. „Für mich steht dahinter ein großer Plan. Und ich glaube daran, dass Gott mir Kraft gibt, auch die schwierigen Dinge im Leben zu meistern.“

Um sich dieses Verständnis im Alltag immer wieder bewusst zu machen, gab es bei der Familie Oster noch bis vor einiger Zeit eine kleine Gebetsecke im Stil von Taizé. Gerade ist dafür kein Platz, aber das Ehepaar überlegt schon, wo es eine neue Ecke einrichten kann. „Es ist einfach schön einen Ort zu haben, an dem man regelmäßig vorbei kommt, um zum einen an seinen Glauben erinnert zu werden. Zum anderen aber auch als Bezugspunkt, um in Ruhe zu beten“, erklärt Till. Jeden Tag brannte dort ein Licht und der Taizé-Text des Tages stand zum Lesen bereit.

Kirche als Ort spielt ebenfalls eine Rolle für die Familie, aber der Besuch ist für sie nicht zwingend. Vielmehr sei Kirche auch eine Unterstützung im Glauben, weil das in der Gemeinschaft immer besser funktioniere. Und damit eine Möglichkeit sich mit anderen aus verschiedenen Blickwinkeln über den Glauben zu unterhalten. Wenn die Kinder zum ersten Mal nach Gott fragen

Ihre Kinder wollen Till und Ann-Kristin langsam an das Thema heranführen. Trotzdem machen sie sich schon viele Gedanken, wie sie den Glauben kindgerecht in den Alltag einbringen können. Zum Beispiel soll es bald zum Essen immer ein Tischgebet geben, das alle gemeinsam beten. Zum Vorlesen wollen sie auch Geschichten aus Kinderbibeln nehmen und auch Kindergottesdienste besuchen. „Wir schauen, was es für gute Angebote für Kinder in der Umgebung gibt. Auch im Kindergarten haben wir nachgefragt, wie dort mit dem Thema Glaube umgegangen wird“, erzählt Ann-Kristin.

Auch der Moment ist ein Thema, wenn eines ihrer Kinder zum ersten Mal nach Gott fragt. „Natürlich ist es sehr schwierig Kindern zu erklären, wer oder was Gott ist. Die meisten Kinder stellen sich am Anfang einen großen alten Mann mit langem Bart vor", sagt Ann-Kristin. Das sei aber auch nicht schlimm, denn Kinder würden eben sehr stark in Bildern denken. Ihre Vorstellungskraft werde sich dann über die Jahre weiterentwickeln, und dabei möchten die beiden ihre Kinder natürlich intensiv begleiten.

„Uns ist dabei vor allem wichtig unseren Kindern zu vermitteln, dass Gott jemand ist, zu dem man sich wenden kann. Wenn ich Probleme habe, kann ich zu ihm sprechen. Und er bereitet einen Weg für mein Leben“, sagen Till und Ann-Kristin.

Glaubensserie: Gerade für junge Menschen ist es heute schwierig, einen Zugang zum Glauben zu finden und ihre Überzeugung im Alltag zu leben. Gläubig zu sein, ist heute einfach nicht „hip“ genug. Und trotzdem sind für viele Gott und christliche Werte in ihrem Leben sehr wichtig. Wir haben mit verschiedenen jungen Leuten gesprochen, was für sie „Glaube“ ist.

Diboan
Nolwenn

Mix