Hagelzuckerplätzchen als Stärkung nach Schalke-Spiel und Kolpinggedenktag
14.12.2012

Hagelzuckerplätzchen als Stärkung nach Schalke-Spiel und Kolpinggedenktag

JUPA-CREDO von Sarah Rebbert zum "Jahr des Glaubens"

Der erste Schnee in diesem Jahr ist gefallen. Silbach, das Sauerland-Dörfchen kurz vor Winterberg, ist von einer dicken Schneeschicht bedeckt. In einem Vorgarten steht schon ein Schneemann und funkelt mit den Lichterketten um die Wette. Am Silberberg sind die ersten Kinder mit ihren Schlitten unterwegs. Und Sarah Rebbert freut sich über die beginnende Adventszeit. „Die Stimmung und Atmosphäre ist schon etwas ganz besonders“, sagt sie und holt den Plätzchenteig aus dem Kühlschrank. Heute werden Hagelzuckerplätzchen gebacken.

Den Teig hat Sarah am Vortag zubereitet, denn das Ausstechen und Backen braucht auch seine Zeit und vorher ist noch eine Abkühlphase über Nacht notwendig. Der dunkelbraune Holztisch wird mit Mehl bestreut und auch Draußen fallen noch einige weiße Flocken. Es geht weiter mit dem Ausrollen, schön flach, denn die Plätzchen gehen hinterher noch ein bisschen auf.

Sarah ist noch ein bisschen müde, am Vorabend wurde der Kolpinggedenktag in Silbach gefeiert. Die 17-Jährige gehört zum Leitungsteam der Kolpingjugend und mischt auch in der Kolpingsfamilie mit. „Hier im Ort gibt es nicht so viele Angebote für Kinder, daher engagiere ich mich in der Kolpingjugend“, erklärt sie. Und auch bei den Messdienern macht sie mit, „der Dienst für Gott und die Gemeinde ist mir wichtig“.

Mittlerweile entstehen Sterne, Blumen und Herzen aus dem Plätzchenteig. Sarah rührt noch ein wenig Ei zum Bestreichen an, „dann hält der Hagelzucker besser.“ Sarah erzählt, dass sie in voller Fanmontur zum Kolpinggedenktag gegangen ist, denn zuvor hat sie „ihre Mannschaft“ Schalke beim Spiel gegen Mönchengladbach angefeuert. Beim Backen trägt sie um den Hals ein blaues Schalke-Halstuch und am Küchenschrank hängen auch einige Autogramme von Spielern – Schalke ist ihre Leidenschaft. Ein Fußballspiel kann sie allerdings nicht von ihren Aufgaben als Messdienerin oder in der Kolpingjugend abhalten. „In der Vorabendmesse denke ich dann schon daran, wie Schalke gerade die zweite Halbzeit bestreitet“, gibt Sarah zu, aber vielleicht sei die Kirche auch ein guter Ort dazu. „Hier kann ich zur Ruhe kommen, über vieles nachdenken und Gott um Hilfe bitten“, erklärt sie. Persönliche Gebete für die Familie und Freunde schickt sie dann in den Himmel, besonders wenn sie mit einer Freundin „Weihrauch macht“.

Die Plätzchen sind mittlerweile mit viel Hagelzucker bestreut – „im Teig ist ja kein Zucker drin“ – und werden im Backofen langsam gold-gelb gebräunt. Stolz präsentiert sie ihre vor einer Woche entstandenen blau-weißen Schalke-Plätzchen, die in den letzten Tagen der Renner bei Schwester Adriana (14) und Bruder René (5) waren. „Ich backe schon gerne“, sagt Sarah und schiebt hinterher, dass eigentlich der gekaufte Spekulatius ihr Lieblingsplätzchen sei.

Draußen hat es mittlerweile aufgehört zu schneien, einige Zentimeter sind wieder hinzugekommen und Sarah lässt den Blick über Silbach schweifen. Sie erzählt, dass sie gerade mal fünf Kommunionkinder in ihrem Jahrgang waren – dementsprechend wenig junge Leute gibt es im Dorf. In ihrer Schule, dem Bergkloster in Bestwig, sei das anders. „Da gibt es oft Jugendgottesdienste, das lohnt sich hier ja nicht bei den wenigen Leuten“, berichtet sie. „Jugendliche breiten die mit vor, wir singen ganz andere Lieder und die Sprache im Gottesdienst ist auch anders“, schwärmt sie noch vom letzten Mal. In Silbach seien da die Taizé-Gebet oder die von Jugendlichen gestalteten Frühschichten neben der Heiligen Messe am Wochenende ein willkommenes Angebot.

Die Eieruhr – geziert von einem Reh – schrillt und die Plätzchen sind fertig. Jetzt folgen noch fünf Bleche und der Plätzchenvorrat ist aufgefüllt. „Weihnachtsduft, die vielen Lichter, Gottesdienste, Plätzchen und Tee, Duftkerzen und Geschenke – der Advent ist einfach schön“, schwärmt Sarah.

Hagelzuckerplätzchen 500g Mehl ½ Teelöffel Backpulver 1 Priese Salz 2 Vanilleschoten 375g Margarine 200g Saure Sahne 2 Eigelb Hagelzucker

Knetteig in Klarsichtfolie über Nacht in den Kühlschrank geben. Am nächsten Tag Teig dünn ausrollen, Plätzchen ausstechen, mit Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Bei Umluft 175° ca. 12 Minuten backen.

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