Lagerstimmung zur Corona-Zeit
Heute bin ich zu Besuch beim Homecamping die Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Brakel. Als ich den Kirchplatz in Brakel um 14:30 Uhr erreiche, ist schon jede Menge los: Eine Gruppe spielt Wikingerschach, die andere Gruppe lernt gerade den richtigen Umgang mit dem Schnitzmesser und macht den Taschenmesser-Führerschein. „Das hat bei unseren Zeltlagern schon Tradition“, erklärt mir Johannes, einer der Leiter.
Dann begrüßen mich Marcel und Tom aus der Leiterrunde am Gemeinschaftszelt und erklären mir das Lager: Insgesamt sind 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und 30 Leitende beim KjG-Homecamping dabei. Es gibt 22 einzelne Zeltlager in den Gärten der Eltern in Brakel. Im Vorfeld konnten sich die Kinder und Jugendlichen die Zelte ausleihen, die Leitenden halfen beim Aufbau. Insgesamt sind acht Tage Homecamping geplant.
Jeden Morgen startet das Homecamping mit einem Zoom-Meeting. Mit einem Morgenimpuls und der Vorstellung der Workshops des Tages werden die Kinder und Jugendlichen jeden Morgen online begrüßt. Anschließend trifft sich die Leiterrunde. Mittelpunkt des Homecampings ist der Kirchplatz der St. Michael Kirche in Brakel. Dort steht ein Gemeinschaftszelt, es werden Getränke und Materialien gelagert. Bei schlechtem Wetter können auch die Räumlichkeiten rund um die Kirche genutzt werden. Die Verpflegungspausen finden in diesem Jahr zu Hause statt.
Ab 14:30 Uhr beginnen täglich die Workshops: Von kreativen AGs wie Traumfängern basteln oder das Malen eines eigenen KjG-Banners für das Zelt daheim, Outdoor Spielen wie Wikingerschach, Escape Games oder einer Harry Potter Rallye. Die Kinder und Jugendlichen können sich morgens ihre Workshops aussuchen. „Ein Highlight wird der Postenlauf rund um Brakel sein. Die Kinder und Jugendlichen gehen in Kleingruppen los, wir Leiterinnen und Leiter sind an verschiedenen Stellen der Strecke positioniert und warten mit Challenges“, erklärt mir Marcel.
Als Nächstes besuche ich das Naturbingo – einem weiteren Workshop des Nachmittages. Dieses findet an einem anderen Ort im Freien statt, um die Gruppengröße zu verkleinern. Timon erklärt mir das Spiel, um ihn herum bringen Kinder immer wieder gesammelte Naturmaterialien und haken diese auf ihren Bingo Zetteln ab.
„Abends haben wir Spiele- und Kinoabende geplant und teilen die Gruppe auf. Es gibt dann Angebote für Jüngere und Ältere – so können wir den Mindestabstand einhalten“, erzählt mir Tom. Der Tag endet gegen 22:00 Uhr mit einer Abendrunde und einem Impuls, danach verbringen die Kinder und Jugendlichen die Nacht im Zelt im heimischen Garten. Am Freitagabend ist ein gemeinsamer Gottesdienst im Freien geplant.
Ich bin begeistert von so viel Engagement und Ehrgeiz, ein Zeltlager trotz Corona stattfinden zu lassen. Auf mich wirkt das Ganze nach einem unheimlichen Planungs- und Zeitaufwand. „Wir haben die Entscheidung, dass es ein Alternativangebot für unsere KjGlerinnen und KjGler geben wird, direkt mit der Absage des Zeltlagers getroffen“, meint Tom. „Die Stimmung war erst schlecht, als wir wussten, dass es dieses Jahr nicht ins Zeltlager geht. Doch als wir dann diese Idee hatten, waren wir alle motiviert, das Homecamping auf die Beine zu stellen“, erzählt mir Marcel. Als ich mich verabschiede, sehe ich viele glückliche Gesichter auf dem Kirchplatz und engagierte Leiterinnen und Leiter, die diese neue Herausforderung bestens meistern. Ihr könnt stolz auf euch sein, liebe KjG Brakel. Wir sind es auf jeden Fall.