"Ich bin das Licht der Welt"
22.03.2021
Seelenstärker

"Ich bin das Licht der Welt" (Joh 8,12)

Die „Ich-bin-Worte“ Jesu im Johannesevangelium lassen uns sein Wirken besser verstehen

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von Hans-Bodo Markus

In dieser Woche dreht sich im Seelenstärker alles um die bekannten „Ich-bin-Worte“ Jesu im Johannesevangelium. Die sieben Selbstaussagen Jesu sind für mich Spitzensätze der neutestamentlichen Christologie, als der Lehre von der Person Jesu Christi und dessen Bedeutung. Denn diese Sätze verdeutlichen, wer Jesus für uns sein möchte und wie dieses Dasein für uns mithilfe von unterschiedlichen Symbolen beschrieben werden kann.

Alle sieben „Ich-bin-Worte“ erinnern an die alttestamentliche Zusage Gottes an uns in Exodus 3,14 „Ich bin, der ich bin“. Jesus nimmt diese Zusage Gottes durch seine Worte wieder auf und bestärkt dadurch seine Selbstidentifikation als Gottes Sohn: Er und der Vater sind eins. In Jesus offenbart sich uns also Gott selbst, ganz konkret und erfahrbar.

Die „Ich-bin-Worte“ Jesu im Johannesevangelium schaffen uns eine Hilfe, um Jesu‘ Wesen und seine Beziehung zu uns denken und verstehen zu können.

Woran denkst du, wenn von Licht gesprochen wird?

So möchte uns auch die Selbstaussage Jesu „Ich bin das Licht der Welt“ in Joh 8,12 zeigen, wer Jesus für uns sein möchte, nämlich Licht der Welt.

Woran denken wir eigentlich, wenn von Licht gesprochen wird? Können auch wir zum Licht der Welt werden?

Das Licht als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht ist schon lange ein Symbol, welches religionsgeschichtlich immer auch mit Gott in Verbindung gesetzt worden ist. Schon im Alten Testament, wo das Licht größer als die Sonne angesehen wird. Das Licht wird nämlich direkt am ersten Schöpfungstag erschaffen und die Sonne als eines von vielen Lichtern entsteht erst am vierten Schöpfungstag (vgl. Gen 1,3ff.).

Auch in Psalm 27,1 lesen wir vom Licht, wo es heißt:

»Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?«

Glaube an Jesus Christus nicht nur Licht, sondern auch Auferstehung und Leben.

Der Lichtgedanke spielt auch am Ende der Fastenzeit eine große Rolle, nämlich dann, wenn in der Feier der Osternacht die Osterkerze entzündet und die Dunkelheit der Kirche mit Licht gefüllt wird − als Zeichen der Auferstehung Jesu. Denn Jesus schenkt sich uns durch seine Auferstehung als Licht der Welt, das alle Dunkelheiten unseres Lebens erhellen möchte. Neben allen irdischen Lichtmomenten geht die Zusage Jesu, Licht für uns zu sein, weit über unseren Tod hinaus. Denn das Licht der Welt endet nicht mit unserem Tod, sondern leuchtet im Glauben an die Auferstehung weiter. Diese feste Zuversicht gibt mir jedes Jahr an Ostern neue Kraft für mein Leben:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (Joh 11,25f.)

So ist der Glaube an Jesus Christus nicht nur Licht, sondern auch Auferstehung und Leben. Verbunden mit der festen Zuversicht, dass nach dem irdischen Tod für uns eine neue Hoffnung und ein neuer Anfang steht.

Welche Konsequenz hat diese Auferstehungshoffnung für dein Leben?

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