Wie läuft das eigentlich, wenn man sein eigenes Buch veröffentlichen möchte?
Wer gern liest, hatte häufig schon mal eine Idee im Kopf oder Vorstellungen zu einer bestimmten Figur – meistens ist die Idee bereits vor dem Wunsch, ein Buch zu schreiben da. Kommt der Wunsch der eigenen Buchveröffentlichung auf, stellen sich die Fragen: Wie funktioniert das eigentlich? Kann ich einfach drauf losschreiben? Wie geht es dann weiter? YOUPAX-Autorin Juliane Fröhling hat mit Claudia Auffenberg, Lektorin im Bonifatiusverlag, über das Thema Buchveröffentlichung gesprochen. Die zwölf Schritte zur Buchveröffentlichung stellt sie an dieser Stelle vor.
Hilfreich ist es, sich an seinen eigenen Vorlieben zu orientieren: Welches Buch habe ich besonders gern gelesen, welches Genre sagt mir besonders zu oder mit welcher Figur habe ich mich am besten identifiziert? Sobald eine Idee im Kopf herumgeistert, schreibt man sie am besten auf und fängt nach und nach an, eine Geschichte darum zu erzählen.
Jeder, der Lust am Schreiben hat, kann ein Buch veröffentlichen. Voraussetzungen dafür sind brennende Neugierde und Interesse an einem bestimmten Thema, egal welches Genre. Ein bisschen Ausdauer und Biss sind notwendig. Hilfreich kann es sein, sich eine bestimmte Zeit jeden Tag oder in der Woche in den Kalender einzutragen, um am Manuskript zu arbeiten. Nur, wer stetig an seinem Projekt weiterarbeitet, kommt voran.
Wer bereits ein eigenes Manuskript, die Buchvorlage oder auch nur eine Idee hat, wendet sich damit in Form eines Exposés an einen Verlag. Die Kontaktdaten der Verlage findet man im Internet. Im Verlag wird geprüft, ob das Thema zur Ausrichtung des Verlags passt. Am besten weiß man natürlich vorher, welcher Verlag zu seinem Thema passen könnte und wählt gezielt aus.
Erhält man von einem Verlag die Aufforderung, eine Leseprobe zuzuschicken, sendet man sein Manuskript elektronisch oder postalisch direkt an den zuständigen Lektor oder die zuständige Lektorin.
Tipp: Ein Weg in die Buchhandlung kann helfen, um herauszufinden, welche
Bereiche ein Verlag unterstützt. Doch auch auf den jeweiligen Internetseiten
eines Verlags wird darüber informiert.
Tipp: Das Manuskript am besten ohne Formatierungen versenden, da diese für den
Lektoratsprozess wieder gelöscht werden. Das schließt sämtliche ausgefallenen
Schriftarten, Seitenränder, Zeilenabstände etc. mit ein.
Der Lektor liest das Verfasste und geht damit in die große Besprechungsrunde des Verlags, bei der auch das Marketing oder der Vertrieb dabei sind. Dort werden Fragen wie „Ist es interessant?“, „Wer soll das Buch lesen?“ oder „Kann man es verkaufen?“ beantwortet. Als Autor ist man bei dieser Runde gewöhnlich nicht dabei.
Die erste Hürde ist geschafft! Hat der Verlag Interesse, das Buch zu veröffentlichen, wird der Autor informiert. Man erhält einen Zeitplan mit Erscheinungsdatum und einen Vertrag über die Abdruck- und Urheberrechte. Darüber hinaus wird entschieden, ob das Buch als Hard- oder Softcover erscheint.
Tipp: Arbeitet man mit einem Verlag zusammen, wird das finanzielle Risiko geteilt. Außerdem ist man nicht wie beim sogenannten Self-Publishing bei Marketing und Vertrieb auf sich allein gestellt. Durch die Zuweisung einer ISBN-Nummer ist das Buch sofort zu finden.
Ab jetzt
beginnt die Recherche zum Titel und zu möglichen Covern. Hier kann der Autor
selbst Ideen mitliefern, die letzte Entscheidung liegt jedoch beim Verlag.
Parallel
dazu wird das Manuskript vom Lektor inhaltlich gründlich gelesen.
Grammatikalische Verbesserungen werden von einem Korrektor übernommen.
Bereits ein halbes Jahr vor Veröffentlichung in Vorschauen des Verlags für das neue Buch geworben. Wie lange es bis dahin dauert, ist abhängig von Umfang und Dauer des Lektoratsprozesses.
Der Autor erhält die Druckfahnen, also die bereits korrigierte Version seines Manuskripts und wie es in den Druck gehen soll. Er gibt die Druckfreigabe und prüft, ob Bilder und Schrift das richtige Layout haben. Nun geht das Buch in den Druck.
Die
Auslieferung an die Buchhandlungen erfolgt zügig durch die Vertriebler des
Verlags. Der Verlag sorgt auch dafür, dass das Buch im Online-Handel verfügbar ist
– in der heutigen Zeit ein Muss.
Für den Autor ist jetzt noch nicht Schluss: Es folgen Buchvorstellungen und Lesereisen, um die Bekanntheit des Buchs und damit auch die Verkäufe zu steigern.
Tipp: Ist die Zusammenarbeit mit dem Verlag gut verlaufen, wird man in Zukunft
vielleicht direkt angesprochen, um ein Thema zusammen zu erarbeiten.
Lust bekommen? Einfach mal ausprobieren! Zwar hat jeder Verlag ein bisschen andere Vorgehensweisen, aber wer weiß, vielleicht steckt in DIR der nächste Bestsellerautor oder die nächste Bestsellerautorin?