„Willst du mit mir Zelten gehen?“
16.06.2014

„Willst du mit mir Zelten gehen?“

Jugendkirche Himmelzelt in Büren startet

Für viele ist es ein Ort der Hoffnung und der Zukunft und ein Verweis auf Gott - das Himmelszelt. Für Jugendliche in Büren ist ihr „Himmelzelt“ zukünftig der Treffpunkt, um über Gott und den eigenen Glauben ins Gespräch zu kommen. Sie haben die Hoffnung, Kirche neu zu entdecken. Im Juli wird die neue Jugendkirche eröffnet, ein großes schwarzes Zelt, in Pfadfinderkreisen auch Jurte genannt. „Wir freuen uns riesig, dass es endlich losgeht“, berichtet der 18-jährige Mathis Saathoff, einer der Organisatoren des Projektes.

Dabei war der Weg zum finalen Projekt kein leichter, aber einer mit vielen Gedanken, Fragen und Überlegungen gespickter. Ein Startpunkt war das Pilgern auf dem Jakobsweg. Mathis Saathoff: „Für mich war klar, dass mit dem Weg nicht alles zu Ende sein konnte, ich wollte danach mehr.“ So ging es auch Salih Derin (25) und Johanna Runken (21) als sie aus Taizé zurückkamen. „Kirche und Religion interessieren uns, aber ein Kirchengebäude ist für mich nicht der zeitgemäße Ort, um über Gott ins Gespräch zu kommen“, meint Salih. Dann nahm alles seinen Lauf.

Es kam zu einem ersten unverbindlichen Planungstreffen im Pfarrheim mit Pastor Michael Melcher. Dominik Hansen hatte gerade die Firmung hinter sich. „Ich hab die so durchgezogen, aber irgendwie wollte ich mehr“, schildert der 16-Jährige. Dann kam die SMS von Pastor Melcher mit der Einladung zum ersten Planungstreffen, „um etwas Neues zu denken und auszuprobieren“. Herausgekommen ist nach weiteren Treffen ein Projekt, das die Jugendlichen eigenständig entwickelt haben. „Beim ersten Planungstreffen hab ich die Tür hinter mir zu gemacht und die jungen Leute einfach machen lassen“, erinnert sich Michael Melcher.

Gottesdienst, Taizé-Gebet, Glaubensgespräche, Lagerfeuerrunden, Übernachtungsaktionen – eigentlich alles ist nun in der Zeltkirche nach dem Motto „Willst du mit mir Zelten gehen?“ möglich. Das „Himmelzelt“ wird nicht nur in Büren unterwegs sein, sondern soll durch den Pastoralverbund und gerne darüber hinaus reisen. Am Wochenende werden die Jugendlichen beispielsweise das Zelt beim ersten YOUNG MISSION Weekend in Hardehausen aufbauen und vorstellen – und dann natürlich darin übernachten. Die offizielle Einweihung ist am Sonntag, 20. Juli, mit einem kleinen Fest in den Alme-Auen.

Unterstützt hat die Jugendlichen besonders die Finanzierungszusage für die Jurte durch das Erzbistum Paderborn. Im Erzbischöflichen Generalvikariat hat man die Idee als innovativ und damit unterstützenswert befunden. Aber auch mit Waffel-Backaktionen und durch Spender wurde das „Himmelzelt“ überhaupt erst möglich. „Überall wo wir hinkamen und das Projekt vorgestellt haben, wurden wir gelobt und unterstützt“, erinnert sich Jennifer Küppers (18).

Ein Ende für das Projekt haben die Jugendlichen auch schon definiert: „Es geht uns nicht um Massen, die wir anlocken wollen. Es geht um uns. Wenn wir aber irgendwann feststellen, dass es nicht klappt und wir keine Möglichkeit sehen, noch etwas zu verbessern, hören wir auf“, erklärt Salih Derin. Mitstreiter Frederik Gausmann freut sich jedenfalls auf das, was kommt: „Ich finde es interessant, zu wissen, was andere über ihren Glauben denken“, hofft Frederik auf gute Gespräche in der Jurte. Und: „Als glaubender Jugendlicher stehe ich in Büren nicht mehr alleine da, schon jetzt sind wir als Gemeinschaft zusammengewachsen.“ Ein Erfolg.

Hier geht es zur Himmelszelt-Facebookfanseite.

Das Modell der Jurten-Kirche.

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