Vikar Marisz Maziarka spricht über „Begegnung mit Menschen des Glaubens“
„Eine Viertelstunde vor Beginn war nichts los, ein paar Minuten vor Beginn rannten sie uns die Bude ein“, war Alexander Sieler vom Ansturm auf die Jugendvesper Heggen am vergangenen Samstag überrascht. „Wir mussten kurz vorher noch viele zusätzliche Bänke hinzustellen, damit überhaupt alle Platz bekamen“, ergännzt Mitorganisatorin Carolin Arens aus dem Vorbereitungsteam glücklich.
Dann konnte es losgehen und Alexandra Müller begrüßte begeistert Jugendliche aus dem Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal, aber auch weit darüber hinaus. So kamen junge Gäste aus Freudenberg, Olpe, Bilstein und sogar aus Hagen, unter ihnen auch viele neue Gesichter, zur Jugendvesper der Jungen Kirche in Heggen.
Unter dem Motto „Begegnung mit Menschen des Glaubens“ beeindruckte der eingeladene Gast, Vikar Marisz Maziarka aus Serkenrode, schon direkt zu Beginn mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten. Auf schwungvolle und spielerische Art und Weise verwob er historische Heiligenfiguren mit heutigen individuellen Alltagserfahrungen: „Auf dem Weg zur heutigen Jugendvesper habe ich einen alten Mann getroffen, einen Obdachlosen. Plötzlich bemerkte ich, wer es war, es war Vater Abraham! Er sprach davon, dass Gott ein ganzes Leben ändern kann. Aber wie? Die Antwort auf die Frage muss jeder für sich selbst finden.“
Mit seiner Gitarre Gaby schritt er im Laufe des Gottesdienstes dreimal durch die Kirche, musizierte, sang und erzählte von seinen Begegnungen im Alltag. „Und so habe ich viele Leute, viele Heilige aus der Geschichte, getroffen. Ich habe sie alle ‚Menschen des Glaubens’ genannt. Abraham und Maria Magdalena waren nur die ersten. Danach gab es noch viele. Menschen des Glaubens leben mitten unter uns. Sie sehen ganz normal aus, aber du erkennst sie. Manche sind ruhig, diskret, die anderen machen schrecklich gerne Scherze.“
Die Emmaus-Erzählung aus dem Lukas-Evangelium, in der es um eine besondere Begegnung zwischen Jesus und seinen Jüngern geht, bildete die Grundsäule der Jugendvesper und wurde von einem meditativen Text und passenden Fürbitten ergänzt. „Die Jugendvesper gibt uns die Möglichkeit, unsere Anliegen vor Gott zu bringen – unsere ganz aktuellen Anliegen“, erklärt Alexandra Müller ihr Engagement im Vorbereitungsteam. „Man kann eine Stunde die Atmosphäre auf sich wirken lassen und zu sich selbst finden.“
Zu der besondern Atmosphäre trägt auch die Jugendband One Way bei, sie gestaltete auf mitreißende und berührende Weise den Gottesdienst musikalisch mit. Im Anschluss lud das Vorbereitungsteam zur Begegnung sowie zur nächsten Jugendvesper Heggen am Samstag, 9. Mai, um 17 Uhr mit Gemeindereferentin Joana Glosnek aus Hagen ein.
Dass es sich trotz vieler Arbeit immer wieder lohnt, die Jugendvesper mit zu planen und zu gestalten brachte Irmgard von Spee auf den Punkt: „Jedes mal, wenn die Tür aufgeht und mehr Gäste kommen, ermutigt es mich, weiter zu machen.“ Alleine ist man im Glauben offensichtlich nicht. Warum das so ist, versuchte Vikar Mariusz schließlich zu erklären: „Habt ihr als Jugendliche am Samstagabend nichts Besseres zu tun als in die Kirche zu kommen? Gibt es in dir eine Sehnsucht? Eine Sehnsucht nach Gott, nach Christus, nach dem Glauben? Lass diese Sehnsucht in dir nicht einschlafen. Sie kann ganz entscheidend werden in den wichtigsten Momenten deines Lebens.“ Und er sprach jeden einzelnen persönlich an als er sagte: „Herzlich Willkommen in der Gemeinschaft der Menschen des Glaubens!“ Mitorganisatorin Franziska Tilke fasste den Abend gut zusammen: „Ein Gast, der alle mitgerissen hat, schöne Lieder und eine volle Kirche – wieder eine gelungene Jugendvesper!“