Wenn das Projekt Junge Kirche zur Abenteuerzeit wird
18.11.2014

Wenn das Projekt Junge Kirche zur Abenteuerzeit wird

JuKi Balve startet 2015 wieder

„Moment, ich check mal eben die Fahrzeit“ – mit dem Griff zum Handy klärt der Routenplaner schnell die Frage, dass für die Strecke Garbeck–Meschede rund 50 Minuten eingeplant werden müssen. „Treffpunkt also 17.30 Uhr!“ Damit geht es gleich weiter zum nächsten Tagesordnungspunkt. Zügig und gut vorbereitet. „Mach ich!“ oder „Hab ich“ zeigen immer wieder die hohe Motivation.

Auf dem Tisch liegen die Handys in Warteposition. Lautlos. Keine privaten Chats, das ist Ehrensache. Aber als probates Hilfsmittel, um mal schnell die Route zu checken, die Termine zu koordinieren oder Infos aus einem Programmangebot aktuell vorzulesen. Dann wieder elektronisches Schweigen. Die modernen Smartphones rücken in die hintere Reihe, als die Texte für die Flyer erarbeitet werden. Fein säuberlich im Studentenblock stehen die druckreifen Formulierungen – mit Füller geschrieben und Schönschrift-Prädikat „sehr gut“.

Apropos schulische Kopfnoten: Für Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Sozialverhalten wäre „sehr zufriedenstellend“ noch nicht treffend genug für diese kleine Crew von Jugendlichen (sechs weiblichen und einem männlichen), die sogar ein wenig empört reagieren, wenn man sie mit der Frage konfrontiert, ob ihr Tun denn noch zeitgemäß sei: „Man ist deswegen dennoch nicht uncool.“

„Dass die Kirche nicht ausstirbt“

Junge Kirche Balve – kurz JuKi – ist seit 2009 im Pastoralverbund Balve-Hönnetal ein Begriff. „Dass die Kirche nicht ausstirbt“, haben sich die Jugendlichen um Organisator Michael Sprenger auf die Fahne geschrieben. Keine schillernde Bewegung, sondern mitten im Leben stehende Jugendliche, die ihre Begeisterung für den Glauben der katholischen Kirche weitergeben wollen und Angebote für Jugendliche im Hönnetal schaffen wollen, die auf dem Glauben basieren. Im Jahr 2015 soll es wieder ein großes Projekt geben, die Planungen laufen.

„Es kommt doch drauf an, wie man sich gibt“, sind sie bei ihren Freunden und den anderen Jugendlichen akzeptiert, wenn sie sich für den Glauben einsetzen. Letztlich ernten sie sogar Anerkennung, sich für die Sache stark zu machen und ihre Zielsetzungen selbst vorzuleben. „Wenn man anderen gegenüber offen auftritt und sie sich dann selbst mit dem Thema konfrontiert sehen, beginnen sie auch selbst darüber nachzudenken“, hat Michael Sprenger eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht.

„Abenteuerzeit – Augen auf und los!“

Die engagierten Jugendlichen der JuKi grenzen sich nicht ab, gehören Vereinen und Verbänden an. Halten sich da auf, wo Jugendliche zu finden sind. Und machen vor allem selbst Angebote von „Jugendlichen für Jugendliche“. Ihre Arbeitssitzungen finden nicht in den Katakomben eines Jugendtreffs statt, sondern im hellen Raum des Pfarrheims in Garbeck – in klassischer Sitzordnung. „Wir nehmen die Räume hier in Garbeck gern in Anspruch, und außerdem liegt Garbeck recht zentral für alle, die an unserem Projekt mitmachen“, sagt Michael Sprenger.

„Abenteuerzeit – Augen auf und los!“ – lautet das Motto für das JuKi-Programm der Fastenzeit 2015. Bis zum 15. Dezember muss der Plan stehen, damit Anfang des neuen Jahres die Flyer in Druck gehen können. Die Crew arbeitet auf Hochtouren. Dabei ist der Slogan „Augen auf und los“ ein Stück ihr eigener Auftrag. Sie halten die Augen auf, sammeln Eindrücke und wecken Impulse. Kalkulationen um die Finanzierung von Veranstaltungen spielen dabei eine genauso wichtige Rolle, wie die Planungen von Inhalten oder die Logistik. „Ich habe schon ein paar Mal probiert, doch warte immer noch auf den Rückruf“, erklärte einer der Jugendlichen, warum sie noch keine konkreten Fakten für die Planung beitragen kann. Ein wenig enttäuscht, aber nicht aufgebend ist sie immer noch motiviert: „Ich probiere es wieder.“

Jugendbands gesucht

Der Großteil des Projekts von Aschermittwoch (18. Februar 2015) bis Ostersonntag (5. April) steht. Jugendlicher Elan und teilweise schon Routine wie „Alte Hasen“ machen die Planung aus, denn jeder hat seine Aufgabe, die er mit Teamgeist detailliert und gut vorbereitet.
Sechs Jugendgottesdienste sind in der Fastenzeit geplant. Gesucht werden noch Bands, die das Programm musikalisch begeistern. Tipps oder Hinweise auf Bands, die gut in das Programm der Jugendmessen passen, sind herzlich willkommen:junge-kirche-balve@web.de. „NikoTones" aus dem Nachbarortsteil Beckum spielt beispielsweise am 1. März.

„Alles für den AugenBlick“ lautet das Motto des Mädelsabends am 26. Februar. Die Organisatorinnen haben auch schon alles im Griff. Ob es auch mal einen Jungensabend gibt – die Mädels würden sich freuen, wenn die Jungs auch etwas auf die Beine gestellt bekämen.
Das Einkehrwochenende in der Jugendbildungsstätte Oase am Kloster Königsmünster Meschede vom 6. bis 8. März soll Jugendliche ab 15 Jahre ansprechen. „Manche Dinge lasst zurück, neue Dinge stehen bevor“, ist nach Absprache mit den Mönchen in Meschede das Thema. Der Besuch des Hochseilgartens in Vosswinkel wird ein weiteres Highlight der „Abenteuerzeit“ (21. März).

Die Planungen laufen zwar auf Hochtouren und alle sind mit Begeisterung dabei, aber Geduld hört hin und wieder auch dazu. Zum Themenabend „Tod“ ist der Besuch in einem Bestattungshaus geplant, doch da fehlen noch die letzten Absprachen. Für den Kindertag wird noch ein Motto gesucht. Ein Motivationscoach wurde gecancelt, während der Lebenstänzer, der die Passion tanzt, fix ist.

Und spontan können die Organisatoren der JuKi auch sein. Eine „Nacht des Wachens“ soll Gründonnerstag doch noch ins Programm „huschen“. Der Begeisterung für die Idee folgt die Frage der Umsetzung. Doch wer die JuKi in ihrer nichtmals 90-minütigen strukturierten Besprechung erlebt hat, weiß, dass ihnen noch rechtzeitig die Antwort einfallen wird.

Mitte Dezember folgt das nächste Treffen. Die Sieben freuen sich schon jetzt, dann werden auch die drei Crew-Mitglieder wieder dabei sein, die diesmal fehlten. Aber bis dahin wird man sich ohnehin schon längst wieder über den Weg laufen und austauschen, was es Neues gibt.

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