„Unser Auftrag ist zu experimentieren“
01.10.2012

„Unser Auftrag ist zu experimentieren“

Porträt-Serie Teil 4: „Junge Kirche Dortmund"

In drei Serienteilen haben wir bereits Junge Kirchen im Erzbistum Paderborn vorgestellt. Hiermit folgt der vierte und erst einmal letzte Teil mit der Jungen Kirche Dortmund. Auch hier bekommen Jugendliche die Möglichkeit, ihre persönliche Spiritualität zu entdecken und zu leben, indem sie Gottesdienst und Glauben aktiv mitgestalten.

Mit rund 578.126 Einwohnern bietet Dortmund eine Menge an Freizeitangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene. Kirche hat es da besonders schwer, auf ihre Angebote für diese Zielgruppe aufmerksam zu machen, weiß Gemeindereferent Hubertus Wand. Er gehört zum Team der Jungen Kirche Dortmund und dieses sucht ständig nach neuen Wegen, junge Glaubensinteressierte anzusprechen. Außerdem arbeiten sie frei nach dem Motto „Probieren geht über Studieren“: „Klar gibt es Angebote, die nicht so gut angenommen werden wie zum Beispiel das Abendgebet. Dann streichen wir so etwas einfach wieder aus dem Programm“, erklärt Wand.

Heiligabend in der Tiefgarage

Seit 2004 gibt es die Junge Kirche Dortmund bereits. Anlaufpunkt ist eine Werkskapelle in der St.-Martin-Gemeinde, die entsprechend umgestaltet wurde. Jeden ersten Sonntag im Monat findet hier eine jugendgerechte Eucharistiefeier statt, andere Aktionen stehen zusätzlich am Wochenende und an Tagen unter der Woche auf dem Programm. Zum Beispiel gibt es an jedem Heiligabend einen Gottesdienst an einem besonderen Ort wie einer Tiefgarage oder dem Feuerwehrhaus, regelmäßige Partyangebote und auch zu Halloween, einem eher kirchenfernen Event, bekommen Interessierte passende Aktionen geboten.

Ein besonderer Programmpunkt war etwa das Bibelwochenende Ende Juni in der Jugendbildungsstätte Kupferberg in Dortmund. Unter dem Titel „Gott ist Kraft egal“ haben die Teilnehmer dort über ihre Probleme mit dem Glauben gesprochen und ihn aber gleichzeitig auch gefestigt. Dafür suchten sie konkrete Vorbilder aus der Bibel: Hiob, Judit, David und Petrus.

Verantwortlich für das Programm der Jungen Kirche Dortmund ist in erster Linie ein Team aus hauptberuflichen Mitarbeitern - Pastor Markus Menke, Svenja Zahn (Referentin für Jugend und Familie) und eben Gemeindereferent Hubertus Wand. Natürlich planen und organisieren auch Jugendliche mit, diese binden sich aber meist nur für ein einzelnes Projekt. „Wir sprechen die Jugendlichen immer direkt an, ob sie nicht Lust haben bei einer bestimmten Aktion mitzumachen. Das klappt auch ganz gut, aber nur die wenigsten wollen sich dauerhaft einbeziehen lassen“, berichtet Wand.

Grenzerfahrungen als religiöses Element

Zielgruppe sind vor allem junge Leute bis 30 Jahre mit religiösem Interesse, die zum Beispiel über Aktionen wie das Klettern an ihre Grenzen kommen, dabei religiöse Erfahrungen machen wollen. „Wir wollen die jugendpastoralen Angebote in unserer Stadt ergänzen. Zum Beispiel haben wir einmal eine spezielle Firmvorbereitung für die angeboten, die ins Ausland gehen wollten und an den regulären Terminen nicht teilnehmen konnten“, beschreibt Hubertus Wand. Der Auftrag sei, neue Wege zu gehen, zu experimentieren und Dinge auszuprobieren, die im normalen Gemeindekontext nicht umsetzbar sind.

Um ihre Wahrnehmbarkeit noch zu erweitern, ist die Junge Kirche Dortmund mittlerweile auch bei Facebook vertreten. „Aufmerksamkeit zu erregen ist einfach eine der größten Herausforderungen für uns“, so Wand.

Hier geht's zur Homepage: http://www.jungekirche-dortmund.de

Mix