Mission im Alltag: #tonartwechsel
24.02.2015

Mission im Alltag: #tonartwechsel

Katechese und Glaubenszeugnis beim 3. YOUNG MISSION-Weekend

Von Viktoria Maria Samp (Text) und Dirk Lankowski (Fotos)

„#tonartwechsel“ standen am dritten YOUNG MISSION-Weekend in Hardehausen im Vordergrund. Die rund 250 jungen Menschen waren sichtlich berührt von der guten Musik, der tollen Stimmung und den bewegenden Worten. Dass das Wochenende den richtigen Ton traf, war den Teilnehmern anzusehen. Das ehrliche Glaubenszeugnis und die beflügelnde Katechese unter dem Motto „#tonartwechsel – Gott setzt neue Vorzeichen in deinem Leben“ bildeten für die Jugendlichen den Auftakt für eine neue Welle der alltäglichen Glaubensmission.

„Wir haben nur einen Mund, aber zwei Hände. Also müssen wir mindestens doppelt so viel tun wie reden“ – so lautete der Appell von Alexander Sieler an die zahlreichen Teilnehmer. Er versteht Mission als den Auftrag, sein Christsein zu leben, ob auf der Straße, am Bahnhof, in der Schule oder auf der Arbeit. Der 28-jährige Lehramtsstudent und Organisator der Jugendvesper im sauerländischen Heggen erzählte bei der Vigilfeier von einer persönlichen Glaubenskrise: Bei einem Aufenthalt in Brasilien sah er sich mit fremden Lebensentwürfen konfrontiert und zweifelte: Wer bin ich? Was wird von mir erwartet? „Ich kam um die Frage nach Gott nicht herum“. Das wahre Glück fand er dann im Glauben und im Vertrauen „Jemand ist da“.

Alexander Sieler begeisterte mit seinen Worten und seiner Musik.

Der gebürtige Attendorner weiß auch, wie er den Glauben vorleben kann. „Mission heißt nicht, jemandem den Glauben aufzuzwingen, sondern ihn zu leben. Mission ist die Berufung, seine Talente mit den Bedürfnissen der Welt zusammentreffen zu lassen“. Seine eigene Berufung hat er in der Musik gefunden: Mit ihr drückt er Gefühle aus, verliert sich und betet. Dies stellte er direkt unter Beweis: Gemeinsam mit den Musikern spielte er das Lied der australische Band Hillsong „With all I am“. „Mission heißt nicht, immer gleich über den Glauben zu sprechen. Man muss sichtbar Christ sein. Kommt der Glaube doch zur Sprache, muss man auch dazu stehen“.
Wenn er meint, als bekennender Christ begegne man häufig Spott, spricht Alexander aus eigener Erfahrung. „Wollen wir so leben, wie die Anderen es erwarten oder so, wie wir es von uns selbst erwarten? Man sollte seiner inneren Sehnsucht treu bleiben“. Allein die Zahl der am YOUNG-MISSION-Wochenende Anwesenden zeige, dass der Glaube nicht „out“ sei. Es sei überraschend, wie viele junge Menschen hier den gleichen Glauben und die gleiche Sehnsucht teilen.

Ganz ähnlich fasste es auch Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder in seiner Katechese am Sonntagmorgen auf. Schon die frühen Christen mussten gegen Widerstand für ihren Glauben einstehen. So beispielsweise der bei Rom lebende Alexamenos, der das Kreuz verehrte, als Siegeszeichen der Liebe über den Tod. Trotz der Verachtung blieb er seinem Glauben treu - „Was für ein Glaubensbekenntnis“, erklärte Stephan Schröder voller Begeisterung.

Aber auch heute erleben viele Christen Verfolgung. Das mittlerweile wohl allen bekannte „N“, das in arabischen Ländern für „Nazarener“ steht und die Christen bezeichnet, sei weltweit zu einem Zeichen der Solidarität geworden. „Vielleicht werdet auch ihr manchmal wegen eures Glaubens ausgelacht“, meinte der Jugendpfarrer. Die Fastenzeit erinnere die Menschen daran, dass auch Jesus 40 Tage lang in der Wüste mit Versuchungen zu kämpfen hatte. Dennoch blieb Er Gott treu. Dies sei ebenfalls Auftrag der Christen. 

Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder forderte die jungen Menschen auf, mutig Missionare zu werden.


"Mit Jesus kann das Leben einmalig werden"

In seiner Katechese ging Stephan Schröder auch auf das Bekehrungserlebnis des heiligen Paulus ein, der vom Christenverfolger zum großen Missionar wurde. Solche Schlüsselerlebnisse wünschte er allen jungen Menschen. Sie sollten sie nicht nur selbst erleben, sondern vor allem Anderen schenken. Er persönlich habe etwas Ähnliches erfahren: Bevor er seine Berufung erkannte, hatte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann eingeschlagen. „Durch den Glauben bin ich Wege gegangen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Mit Jesus kann das Leben einmalig werden. Es ist kein Mainstream-Leben und es macht mich glücklich. Ich war noch nie enttäuscht von dem eingeschlagenen Weg“.

Stephan Schröder gab den zahlreichen Teilnehmern den Auftrag, positive Erfahrungen nicht für sich selbst zu behalten. So, wie man von einem schönen Urlaub spreche, müsse man auch von seinen Glaubenserfahrungen berichten. Das YOUNG MISSION-Wochenende sei dazu ein geeigneter Anlass. Zum Abschluss forderte er die jungen Menschen auf, andere zum anstehenden Jugendtag und nächsten YOUNG MISSION-Wochenende einzuladen: „Wenn ihr andere junge Menschen nicht mitreißt, wird es uns bald nicht mehr geben. Dann sind wir bald eine alte und kranke Kirche“. Dass die jungen Christen diesen Auftrag ernst nehmen werden, haben sie mit großem Beifall und unübersehbarer Glaubensfreude bestätigt. 

Die komplette Katechese von Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder gibt es auf www.young-mission.de zum Nachlesen.

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