Lustiges Leipzig
30.05.2016

Lustiges Leipzig

Fazit des 100. Katholikentags

Von Marie Eickhoff

Nette Menschen und heiße Jungs - grob zusammengefasst ist das ihr Fazit. Johanna Abel, Hannah Bruschke und Carla Husemann sind als Firmlinge vom Möhnesee nach Leipzig gefahren. Fünf Tage als Jugendliche beim 100. Katholikentag.

Auf Gottesdienste hatten sie nicht so Lust. "Wir haben mehr die kreativen Sachen gemacht", erzählt Johanna. Aber dass die Jungs im Gottesdienst so gut aussehen, hätten sie und ihre Freundinnen nicht gedacht. Die drei lachen. Sie sind überrascht, wie freundlich und offen die Stimmung in Leipzig ist. Auf der Kirchenmeile zum Beispiel seien sie oft angesprochen und viel gefragt worden. Das hat die Mädchen gefreut. "Sonst haben viele Ältere manchmal Vorurteile gegenüber uns Jüngeren." Das war beim Katholikentag anders.

Carla Husemann (14), Hanna Bruschke (15) und Johanna Abel (15) vom Möhnesee waren überrascht, wie offen die Menschen in Leipzig waren.

Da können Elisabeth Gerlach und Daria Galetzka zustimmen. "Hier wird jeder gleich gesehen", erklären sie. Die beiden kommen aus Hagen. Sie sind gläubig, aber in Leipzig haben sie den Glauben anders erlebt. "Hier ist es lustig." Das sagen die beiden nicht als Floskel. Sie hatten Spaß beim Katholikentag. Ein Gospelkonzert fanden sie so gut, dass sie gleich zweimal hin sind.

Raphael Röwekamp mag mehr die Diskussionen, die "harten, politischen Themen". Der 18-Jährige hat gerade Abitur gemacht. Er kommt aus Dortmund-Aplerbeck und ist mit der Jungen Kirche da. Ihn fasziniert, welches geballte Wissen beim Katholikentag zusammenkommt. "Und niemand hat Berührungsängste. Hier macht nicht nur jeder sein eigenes Ding."

Julia Krähling und Sophia Grotmann (beide 19) hatten als Helfer auch Nachtschichten.

Einige sind sogar ganz offiziell für andere im Einsatz. Julia Krähling und Sophia Grotmann zum Beispiel. Sie sind als Helfer aus Siegen und Kirchhundem angereist. Beim Katholikentag helfen sie in einer Schule in einem Leipziger Vorort. Dort ist für fünf Tage eine Unterkunft eingerichtet.

Julia und Sophia haben auch bei der Nachtschicht gute Laune. Energydrinks, Kaffee - eine Strategie haben sie nicht, um wach zu bleiben. Sie müssen aufpassen, dass nur angemeldete Besucher ins Gebäude kommen. "Alle, die hier ankommen, sind meist ziemlich platt." Von 23 bis 5 Uhr geht die Schicht. Es ist die letzte Nacht des Events. Sophia erzählt: "Oft stolpern sie dann beim Reinkommen über die letzte Treppenstufe." So müde macht ein Tag auf dem Katholikentag. Nach fünf Tagen davon ist Schlafen angesagt.

Müde war am letzten Morgen auch die Gruppe um Andreas Stein. Er war mit rund 100 jungen Helfern aus Wenden, Altenhudndem, Olpe und Attendorn angereist. Sie haben in der Leipziger Arena aufgepasst, dass alles läuft. In der Arena hatten sogar Promis wie Bundespräsident Joachim Gauk Auftritte. Am letzten Tag waren die Helfer dann so müde, dass sie vor dem Abschlussgottesdienst eine Runde auf dem Augustusplatz gedöst haben. Der Katholikentag macht erfüllt und erschöpft.

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