Jugendliturgiekreis verzaubert Pfarrkirche
Es ist ein eisiger Dezemberabend. Beim Atmen steigen kleine Rauchwölkchen empor. Auf dem Dorfplatz spielt eine junge Trommelgruppe rhythmische Weihnachtslieder, Menschen wärmen sich am Glühweinstand. An diesem Wochenende ist „Kerzenzauber“ in Möhnesee-Körbecke, dann verwandelt sich das Dorf in eine adventliche Lichterburg.
Kerzen erhellen am Freitag den Weg zu einer großen Holztür. Die Menschen, die die Tür öffnen, treten ein in eine ungeahnte Welt. In dem Moment, in dem die Tür hinter ihnen ins Schloss fällt, ist jeder Bezug nach draußen verloren. Die Ohren empfangen ruhige Klänge, die Nasen nehmen den Duft von Kerzenwachs auf und die Augen sehen bunte Lichtstrahlen, die durch zarte Nebelschwaden scheinen und sich am Adventskranz brechen. Schlagartig legt sich eine wohlige Wärme auf die Haut der Besucher.
Sie befinden sich in der St.-Pankratius-Kirche in Möhnesee-Körbecke, erkennen sie jedoch kaum. Der Jugendliturgiekreis der Pfarrei Zum Guten Hirten Möhnesee hat die renovierte Kirche im dritten Jahr in Folge verzaubert. Technik und Kreativität hüllen die hohen Kirchenräume in ein atemberaubendes und ungewöhnliches Gewand und alle Besucher sind von der Atmosphäre angetan.
Techniker Jan Essler und Fabian Olschewski haben von der Orgelbühne aus alles im Griff. Gekonnt steueren sie Lasershow, Musik und die im Beichtstuhl versteckte Nebelmaschine. Von dem Kabelsalat hinter dem Hochaltar bekommen die beeindruckten Gäste nichts mit. Der inspirierende Geist, der durch die Kirche schwebt, soll einen bewussten Gegenpol zu Konsum und Stress in der Adventszeit setzen. Wer will, kann Weihnachtspost schreiben, seine Bitten in die Nischen einer Klagemauer stecken oder sich am Taizé-Singen beteiligen. Den Abschluss des besinnlichen Abends bildet ein gemeinsames Abendgebet.
Die Jugendlichen sind mit der Besucherresonanz sehr zufrieden und hoffen, dass ihr Projekt beim Runterkommen zwischen Plätzchen backen und Geschenke kaufen helfen konnte. Sie wollten einen Impuls zum Innehalten geben und nicht nur die Kirche in ein anderes Licht tauchen. „Wünscht sich nicht jeder manchmal eine andere Farbe oder mehr Licht im Leben?“