Ein Investigativ-Journalist versucht herauszufinden, was hinter einer Erscheinung einer 18-jährigen Ordensschwester steckt.
Gerade eben war Jaques Mayano noch mit Waffen und Gewalt im Irak beschäftigt, hat einen engen Kollegen verloren, als er einen Anruf aus dem Vatikan bekommt: „Wir müssen dringend mit Ihnen sprechen“, heißt es. Da Mayano gerade jetzt Abwechslung bitter nötig hat, willigt er ein.
Sein Auftrag: HerausfindenWas ist dran an der Marienerscheinung?
Sein Auftrag: Er soll herausfinden, was an der Marien-Erscheinung der 18-jährigen Anna aus Südfrankreich dran ist. Sie hat damit eine regelrechte Hysterie ausgelöst: Von überall aus pilgern Menschen in ihr Dorf, um vor der Heiligen Stätte zu beten und Annas Segen zu erhalten.
Jaques Mayano ist der weit und breit der Einzige, der skeptisch ist. Doch bei seinen anfänglichen Recherchen kommt er nicht voran. Er ist ein Fremdkörper in Annas Universum. Was hat der lokale Priester mit Anna zu tun? Erzählt Anna die Wahrheit? Ist sie wirklich gut aufgehoben, unter den Nonnen im Kloster? Und wieso ist ihre Freundin verschwunden?
Der Journalist, der sonst greifbare Beweise sucht, stößt an Grenzen. Erst als er eine neue Sichtweise kennenlernt, nähert er sich Anna an und macht verstörende Entdeckungen.
Regisseur Xavier Giannoli hatte schon seit Langem den Wunsch, zu wissen, wo er stand in Bezug auf die Religionsfrage, auf den Glauben. „Ich glaube, dass diese Fragestellung sich durch mehrere meiner Filme zieht“, sagt er. Giannoli wusste, dass die Kirche manchmal Untersuchungsausschüsse versammelte zu angeblich übernatürlichen Sachverhalten wie Wunderheilungen oder Erscheinungen. Diese kanonischen Studien werden nicht zwingend von Geistlichen erstellt. Man findet dort Ärzte oder Historiker, die von einem Bischof gebeten werden, Zeugenaussagen und Fakten zusammenzutragen, damit entschieden werden kann, ob es sich um einen Schwindel handelt oder nicht.
„Die Erscheinung“ ist ein ausgesprochen spannender Thriller mit tollem Plot. Der Nachwuchsschauspielerin Galatéa Bellugi in der Rolle von Anna und Vincent Lindon in der Rolle des Journalisten gelingt ein kontrastreiches Zusammenspiel. An einigen Stellen gerät der Film etwas zu lang, und das Ende ist nicht unbedingt überwältigend, aber der französische Charme, die überzeugende Besetzung und der Nervenkitzel sind den Kinobesuch definitiv wert.
Ab dem 13. Dezember in den deutschen Kinos.