Klimaschutztag der KLJB im Erzbistum Paderborn
Von Dirk Lankowski
„Auf der Erde muss sich etwas ändern. wir müssen etwas tun, es geht schließlich um unsere Zukunft.“ Melissa Häntzel schaut ernst, das Thema ist ihr ein Anliegen. „Darum bin ich hier, Klimaschutz ist total wichtig.“ Die 17-jährige Arnsbergerin hat einen Tag Schulfrei sausen lassen – es ist Lehrerausflug - und ist stattessen mit ihren Mitschülern und Freunden sowie Lehrer Udo Jakobi vom Mariengymnasium Arnsberg zum „Diözesanen Klimaschutztag“ gekommen. „...mal eben kurz die Welt retten!“ ist das Motto des Klimaschutztages, den die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) in ihrem Diözesanzentrum in Rüthen-Hoinkhausen am Freitag veranstaltet.
Mitten in der schönen Natur, vor historischer Kulisse, dem alten Fachwerkhaus, das heute der Treffpunkt für KLJB-Gruppen im Erzbistum Paderborn ist, sind über 150 Kinder und Jugendliche zusammengekommen, um sich für den Klimaschutz zu engagieren. „Wir starten Workshops, es gibt Unterhaltungsprogramm und viel Zeit für Gespräche“, berichtet Manfred Jäger. Er ist Referent der KLJB und für das „Klimaschutz-Projekt an Schulen“ zuständig, an denen sich die Schulen in Trägerschaft des Erzbistums beteiligen. Eigentlich ist die KLJB ein klassischer katholischer Jugendverband und hat wenig mit Schule zu tun, aber für das Projekt des Erzbistums hat sich der Verband mit Know-how und Manpower gerne einspannen lassen.
„Wir sind für das Thema gut aufgestellt und haben einiges zu bieten“, erklärt Manfred Jäger. Davon können sich die Schüler nicht nur im KLJB-Haus in Hoinkhausen überzeugen, das unter anderem mit einer ökologischen Hausführung aufwartet. Jugendverbandler aus der Diözesanleitung und einigen Ortgruppen haben sich spannende Workshops rund um Klima-Experimente und Praktischem zum Klimaschutz einfallen lassen und sorgen für viel Input bei den Teilnehmern. Doch bevor der erste Workshopteil beginnt, heizt Schauspieler Heiko Grosche den jungen Klimaschützern ein. In der Rolle eines Straßenhändlers lässt der Künstler die letzten fünf Milliarden Jahre in sieben Minuten revuepassieren. Mittels skurriler Requisiten wie Knochenresten, einer blauschimmernden Glaskugel mit Zündschnüren und einem kleinen Urknall demonstriert Heiko Grosche den Entstehungsprozess der Erde und bekommt viele Lacher und Applaus.
„Das war schon ein komisch-kurioser Auftritt“, meint Melissa Häntzel, die jetzt mit ihren Schulfreunden in den Workshop „Upcycling Mode“ geht. Hier werden aus alten Shirts Taschen gemacht. Julius Lohmann freut sich über das Angebot, er will den Tag nutzen, um mehr über den Klimaschutz zu erfahren. An seiner Schule, dem Mariengymnasium in Arnsberg, haben die Schüler ein erstes Projekt gestartet und alte Handys gesammelt, die sollen nun die sollen nun ordnungsgemäß recycelt werden. Drei hatte er, vier hatte Melissa noch zu Hause rumliegen.
„Klimaschutz liegt uns sehr am Herzen, dafür engagieren wir uns im Unterricht und auch in der SV“, berichtet der 17-Jährige, der auch bei den Pfadfindern aktiv ist. „Wir wollen die Schöpfung bewahren, nachhaltig leben und diese Idee weitergeben“, beschreibt er sein Engagement. Dass man da manchmal in einen Zweispalt gerate, sei auch normal. „Funktionalität und Erreichbarkeit stehen auf der einen Seite, das Umweltproblem auf der anderen“, erklärt er, „und dann haben wir noch gar nicht über die ethischen Fragen gesprochen, an Handys klebt auch Blut.“ Dennoch: Mit dem Handyprojekt am Mariengymnaisum sei ein erster Schritt getan, über 200 alte Handys kamen zusammen und wurden vor einer nicht ordnungsgemäßen Entsorgung gerettet. Melissa Häntzel: „Das ist ein erster, wichtiger Schritt, wir können nicht mal eben kurz die Welt retten.“
Im Frühjahr 2013 startete das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt zum Klimaschutz an Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn. Ein Teilprojekt ist ein pädagogisches Programm, das die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) umsetzt. In mehreren Zukunftswerkstätten und anderen Projekten konnten Schülerinnen und Schüler mit Lehrerinnen und Lehrer Ideen spinnen und überlegen, was sie in ihrer Schule ökologisch verbessern können. Faire Süßigkeiten-Automaten, Regenwasser-Nutzung, Konzepte zur Müllvermeidung und das Wiederaufbereiten von Recycling-Material sind Beispiele der vielfältigen Aktionen in den Schulen. Der Diözesane Klimaschutztag in Hoinkhausen ist einer der Höhepunkt des Projektes. Hier geht es zur Projekt-Homepage.