Land und Leute in Nova Iguaҫu entdecken
17.07.2013

Land und Leute in Nova Iguaҫu entdecken

Jugendliche in Nova Iguaҫu kennen lernen, Hilfsprojekte von Avicres besuchen, die brasilianische Küche schmecken und Gottesdienst feiern – über 100 Weltjugendtags-Pilger aus dem Erzbistum Paderborn begaben sich gestern auf Entdeckungsreise in Brasilien. Nachdem am Morgen die zweite Pilgergruppe mit 60 Reisenden in Rio de Janeiro eingetroffen war, startete die Tour durch die Vorstadt Nova Iguaҫu, in dem die Paderborner Hilfsorganisation Avicres mit verschiedenen Einrichtungen wirkt.

Der Paderborner Religionspädagoge und Gründer der Initiative, Johannes Niggemeier, hatte die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingeladen, beispielsweise eine Gesundheitsstation, Werkstätten sowie ein Wohnheim für Straßenkinder zu besuchen. Vom Wirken der Brasilieninitiative unter dem Leitwort „Gemeinschaft für das Leben, damit es wachse in Solidarität“ konnten sich die Besucher schließlich überzeugen.

Die Mitarbeiter in einem landwirtschaftlichen Betrieb mit angeschlossener Schule stellten ihre Vorstellungen von einer alternativen Landwirtschaft für Kinder aus ärmsten Landarbeiterfamilien vor. Ein anderes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kolpingwerk für Brasilien hat die langfristige Qualifizierung der Bevölkerung als Ziel. Dort werden Jugendliche ausgebildet in einer Tischlerei oder Bäckerei, außerdem können sie Kurse zum Frisörhandwerk oder für Näh- und Schneiderarbeiten belegen. „Wir wurden überall herzlich empfangen und haben wirklich beeindruckende Projekte besucht“, resümierte Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder am Ende der Rundreise. Er bedankte sich für die „Gastfreundschaft und Geschwisterlichkeit“, die die Teilnehmer erfahren konnten. „In all eurem Tun spürt man, dass ihr aus Liebe handelt“, so Stephan Schröder.

Die Begegnung vor Ort fand in ganz einfachen Dingen statt. In einem Kinderheim luden die Bewohner zum Kicker- und Tisch-Tennis-Spielen ein, in einem anderen Projekte hatten die Mitarbeiter typisch brasilianisch gekocht. Für die Teilnehmer der Weltjugendtagsfahrt war der Tag in Nova Iguacu so auch die erste Möglichkeit zur Begegnung in der Großgruppe. „Die Stimmung ist gut, alle freuen sich, endlich in Brasilien zu sein und gemeinsam ein großes Glaubensfest zu feiern“, erklärte BDKJ-Diözesanseelsorger Thomas Bensmann.

Gemeinsam wurde am Abend der erste Gottesdienst der Pilgerreise zusammen mit Weihbischof Matthias König in der Kirche auf dem Gelände von Avicres gefeiert. In seiner Predigt rief der Weihbischof die Teilnehmer des Weltjugendtages dazu auf, dass Motto „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt 28, 19) als Auftrag anzunehmen. „Wer als Missionar tätig ist, der gibt den Menschen einen Schlüssel für ein besseres Leben in die Hand“, erklärte Weihbischof König. Das Engagement von Avicres sei ein Beispiel für die praktische Umsetzung: „Hier wird Leben gestaltet, wie es von Gott vorgesehen ist - in Würde.“

Heute brechen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in das rund 500 Kilometer nördlich gelegene Vitoriá auf, um im dortigen Erzbistum die „Tage der Begegnung“ zu erleben. Einen kleinen Abstecher machen die Teilnehmer zuvor noch zur Christusstatue auf dem Corcovado und an die Copacabana.

Hier gibt es mehr Fotos in einer Galerie.

Die jungen Bewohner einer Einrichtung für Straßenkinder luden zum Kicker spielen ein.
WJT-Referent Benedikt Hebbecker bedankte sich bei Gastgeber Johannes Niggemeier.
Mit Weihbischof König feierten die Teilnehmer den ersten Gottesdienst in der Großgruppe.

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