Ein Ostergarten nicht nur für Lego-Fans
19.02.2016

Ein Ostergarten nicht nur für Lego-Fans

Passionsgeschichte nacherleben

Von Tobias Schulte

Jesus liegt in einem Tuch eingewickelt in seinem Grab. Die Höhle, in der er liegt, ist mit einem großen Stein verschlossen. Soldaten und Frauen beobachten die Situation. Das Begräbnis Jesu kennen wohl die meisten aus der Passionsgeschichte in der Bibel – aber nicht aus Lego. Lukas Rammelmann hat diese Szene aber aus den bunten Steinen gebaut. Nicht einfach so, sondern für den Lego-Ostergarten in Werl.

Sieben lebensnah detailliert gebaute Stationen vom Einzug nach Jerusalem an Palmsonntag bis zur Auferstehung Jesu stehen von nun an in den Bögen der St.-Peter-Kirche in Werl. Am Sonntag haben sich gleich 150 Menschen die Passionsgeschichte im Miniaturformat bei der Eröffnung angeschaut. Insgesamt haben 20 Jugendliche und Erwachsene aus den Gemeinden der Werler Propstei daran gearbeitet, die Ostergeschichte im Miniaturformat lebendig werden zu lassen.
Ziel des Ostergartens sei es, so Lukas Rammelmann, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Passionsgeschichte näherzubringen. „Wir haben so lebendig gebaut, dass jeder die Szenen miterleben kann. Dadurch können wir vermitteln, warum Ostern für uns Christen so wichtig ist. Außerdem glauben wir, dass nicht nur Gläubige an dem Lego Ostergarten interessiert sind. So kann viel mehr Menschen ein Zugang zum für uns Christen wichtigsten Ereignis vermittelt werden“, sagt der 21-jährige Industriekaufmann stolz.

Lukas Rammelmann hat mit Leidenschaft am Ostergarten mitgebaut.

Kreative Auseinandersetzung mit der Bibel

Als Vorlage für die Szenen hatten Lukas die anderen „Baumeister“ nur die jeweiligen Bibelstellen – und einen Sack Legosteine. „Um den Text lebendig werden zu lassen, mussten wir uns ganz intensiv mit ihm und der Situation zu Lebzeiten Jesu auseinandersetzen. Wie sah die Szene aus? Was haben die einzelnen Charaktere gemacht? Wie haben sie sich gefühlt? Die Szene habe ich dann frei im Kopf entworfen und sie danach gebaut“, beschreibt der 21-jährige Lukas seine Gedanken während der Arbeit.

Engagiert ist der 21-jährige Lukas auch außerhalb des Ostergartens in der Werler Propsteigemeinde. Vom Ministrant über die Aktion Dreikönigssingen bis zur Jugendband „Vielsaitig“ ist er bei fast jeder Aktion dabei. Beim Bau des Ostergartens fand er es im Unterschied zu anderen Projekten super, kreativer und freier mit der Bibel zu arbeiten. Lukas sagt auch, dass es für ihn persönlich wichtig war, sich noch mal anders mit der Ostergeschichte auseinanderzusetzen und auch einen Blick auf jeden einzelnen Charakter zu werfen. Außerdem habe es ihm mal wieder richtig Spaß gemacht, mit Lego zu bauen: „Das hört sich erst mal kindisch an, war aber mal wieder richtig geil.“

Lego-Ostergarten

Seit Sommer vorbereitet

Geplant und vorbereitet wurde der Ostergarten von den Werler Gemeindereferenten Uschi Altehenger und Markus Ende. Seit Sommer haben sie die Aktion geplant: „Wir hatten schon zweimal einen Ostergarten in Lebensgröße, der sehr gut ankam. Da wir Abwechslung wollten, haben wir überlegt, ob wir einen Ostergarten auch im Miniaturformat hinbekommen“, erzählt Markus Ende. Gezielt hätten Sie dann Jugendliche und Erwachsene angesprochen, die Lust darauf hätten, mit Lego bauen.

Zusammen mit den „Baumeistern“ hätten sie dann grob überlegt, wie die Szenen aussehen sollten und was für Steine sie dazu bräuchten. „Das Problem war nur, dass man von Lego an sich nur fertige Baukästen kaufen kann. Daher mussten wir uns kiloweise gebrauchte Steine kaufen“, erklärt Uschi Altehenger. „Und das hat erstaunlich gut gepasst“, antwortet Lukas Rammelmann ihr lachend. „An unserem Bautag wurde es hinterher nur mit ein paar Farben knapp, sodass wir miteinander absprechen mussten, wer welche Steine noch wirklich braucht.“

Eine künstlerische Freiheit hat sich die Gruppe beim Bau der Stationen genommen: „Wir haben in jeder Szene die Jünger eingebaut, obwohl sie nicht immer in der Bibel erwähnt werden“, gibt Lukas zu. „Wir dachten, dass sie als Freunde Jesu bestimmt immer irgendwo dabei waren.“ Dadurch sollen die Besucher des Ostergartens auch mehr über die Szenen ins Gespräch kommen. Gemeindereferentin Uschi Altehenger erklärt: „Zu jedem der 12 Jünger haben wir ID-Karten gestaltet. Auf der Vorderseite ist der Jünger abgebildet, auf der Rückseite stehen anregende Fragen: Wo stehst Du? Was machst Du? Was denkst Du über die Situation, was für ein Gefühl hast Du?“

Nach der Eröffnung am Sonntag bleiben die sieben Stationen des Ostergartens vorerst bis zum 20. März in der St. Peter Kirche. Einzelpersonen oder Gruppen können den Lego Ostergarten jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr oder nach Absprache mit den Gemeindereferenten besuchen.

Stationen:

- Jesus zieht in Jerusalem ein
- Jesus feiert das letzte Abendmahl
- Jesus geht in den Garten um zu beten und wird dort verhaftet
- Jesus wird verurteilt
- Jesus wird gekreuzigt und stirbt
- Jesus wird begraben
- Auferstehung

Weitere Informationen gibt es hier.

Mix

  • Vertrauen. Neugierde. Hoffnung.

    Vertrauen. Neugierde. Hoffnung.

    Was Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz aus seinen ersten Wochen im Amt lernt
  • Ministranten sind Apostel

    Ministranten sind Apostel

    Die Sonderaudienz bei Papst Franziskus war für viele der Ministrantinnen und Ministranten der Höhepunkt der Wallfahrt nach Rom.
  • Jungschützentag in Delbrück

    Jungschützentag in Delbrück

    Am 26. und 27. Mai war in Delbrück-Schöning beim Diözesanjungschützentag ordentlich was los.
  • Begeistern für den Glauben

    Begeistern für den Glauben

    Die CREDO-Convention in der Dortmunder Kreuzkirche inspirierte junge Menschen für die Mission.
  • Auf nach Rom!

    Auf nach Rom!

    Ihr freut euch schon auf die Ministrantenwallfahrt nach Rom?! Dann schaut euch unseren Film mit Weihbischof Hubert Berenbrinker an, der ...
  • DPSG beschließt Verhaltenskodex

    DPSG beschließt Verhaltenskodex

    Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Erzbistum Paderborn sagt JA zur "Kultur der Achtsamkeit".