Jeder Mensch hat seinen eigenen, ganz persönlichen Zugang zu Gott. Aber eins verbindet die 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am vergangenen Wochenende ins Jugendhaus Hardehausen zum 23. YOUNG MISSION-Weekend gekommen sind: die Musik. Glaube und Musik gehören für sie zusammen. Sie wollen mit Musik Gott loben und den eigenen Glauben ausdrücken. Die Melodie Gottes im eigenen Leben entdecken und weiterspielen. Darum geht es an diesem Wochenende. Also: Let the music speak!
Schon beim Welcome in der Eingangshalle wird deutlich: An diesem Wochenende dreht sich alles um Musik. Was ist dein Lieblingslied? Welches Lied verbindest du mit YOUNG MISSION? – Fragen, über die die Jugendlichen ins Gespräch kommen und sich auf das Wochenende einstimmen.
Nach dem Abendessen lernen sich die Jugendlichen in Kleingruppen besser kennen und kommen über Musik und ihre Glaubenserfahrungen ins Gespräch. Eine unter ihnen ist Lena (18) aus Dortmund. Sie erzählt davon, wie sie sich in der Zeit vor Ostern mit einer Freundin bewusst Zeit nimmt, um in der Bibel zu lesen und dazu Worship Musik zu hören. Immer am Anfang der Woche, dem „Musik-Montag“ wie sie ihn nennen, schicken sie sich gegenseitig Lobpreislieder, die sie über die Wochen begleiten sollen. Auch andere in der Gruppe berichten davon, wie sie die Worship Musik in ihren Alltag integrieren. Lena ist inspiriert und will sich künftig einmal in der Woche dafür bewusst Zeit nehmen, um zur Ruhe und zu Gott zu kommen.
Mit Worship Musik geht es auch in der anschließenden Vigilfeier weiter. Ob „Lord I need you“, „Here I am to worship“, „Waymaker“, „Blessed be“ oder „Oceans“ – die Lieder helfen den Jugendlichen dabei, mit Gott in Kontakt zu kommen. Ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Ins Gebet zu finden. Zusammen mit dem Licht der vielen Kerzen entsteht eine emotionsgeladene Atmosphäre, die die Jugendlichen berührt.
Während in der Kirche die Vigil mit ruhiger Musik ausklingt, hört man aus der Lounge des Jugendhauses bereits andere Klänge: die Party fängt an. Die Stimmung ist ausgelassen. Ob Cotton Eye Joe, Macarena oder Angels – hier wird deutlich: Musik verbindet. Menschen, die sich schon ewig kennen und Menschen, die sich erst bei YOUNG MISSION kennengelernt haben.
Wir treffen Lena wieder. Auch sie ist von der Party begeistert und vor allem davon, wie schnell sie neue Leute kennenlernen kann. Wie jeder mit jedem tanzt, auch wenn man sich noch gar nicht kennt. Es ist vor allem diese Gemeinschaft, die YOUNG MISSION ausmacht und für Lena ein besonders Erlebnis ist. Erst in den frühen Morgenstunden verstummt die Musik.
Um die Frage, was Musik mit dem eigenen Leben zu tun hat, geht es am Sonntagmorgen. Nachdem die beiden Glaubenszeugen Laura (21) und Caspar (23) von ihrer Leidenschaft für Musik erzählt haben, lassen auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Musik noch ein letztes Mal an dem Wochenende sprechen: Sie feiern gemeinsam Eucharistie – Danksagung. Jugendpfarrer Tobias Hasselmeyer erinnert in seiner Eröffnung daran, was schon Augustinus einmal gesagt hat: Wer singt, betet doppelt. „Durch Musik kann unser Gebet viel intensiver werden. Wir können jetzt heute Morgen unser Leben klang werden lassen. Alle Töne, die wir aussenden, schicken wir zu Christus. Er nimmt sie an und schenkt sie uns mit seinen Worten aus der Bibel zusammen zurück.“
Hasselmeyer ist überzeugt, dass das Bild der Musik hilft, um die eigene Beziehung zu Gott zu verstehen. Wie genau? Dafür hat er den Jugendlichen in der Predigt den Song „Ich sing dir mein Lied“ mitgebracht. Zusammen mit einem Mitbruder singt er das Lied vor und erzählt, wie es ihm selbst hilft, Gott und sein Leben zusammenzubringen. „Mein persönliches Leben ist ein eigenes Lied. Mit der Taufe nimmt uns Gott in seine Geschichte hinein und dann wird daraus mein eigenes Lied. Und egal, ob es in Dur oder mal in Moll erklingt – Gott gibt mir immer die Zusage: Ich bin da. Im leichten Klang des Glücks und in den tragischen Klängen deines Schmerzes. Ich bin der Hüter deines Lebens.“
»Mein persönliches Leben ist ein eigenes Lied. Mit der Taufe nimmt uns Gott in seine Geschichte hinein und dann wird daraus mein eigenes Lied. Und egal, ob es in Dur oder mal in Moll erklingt – Gott gibt mir immer die Zusage: Ich bin da.«
Tobias Hasselmeyer
Diözesanjugendpfarrer des Erzbistums Paderborn
Zum Abschluss ermutigt er jeden einzelnen der Jugendlichen: „Denk doch mal, dein Leben ist ein Lied und du sollst es spielen. Nicht einfach für dich behalten, sondern in die Welt hinaussingen und anderen weitergeben. Das Lied Gottes zu einem Ohrwurm werden zu lassen und im eigenen Leben weiterzuspielen – das ist unser ganz persönlicher Auftrag.“
Lena fährt vom YOUNG MISSION-Weekend erholt und gestärkt zurück nach Dortmund. Beim Abschied erzählt sie, dass viele in ihrem Umfeld gar nicht verstehen, wie sie der Glaube weiterbringt, ihr Kraft gibt. Sie sagt: „Ich wünsche mir, dass auch Gott ihnen noch irgendwo auf ihrem Weg begegnet – dann wissen sie: Ah ja, davon hat Lena immer geredet.“ Von dem Gott, der ein Freund für sie ist und dem sie bei YOUNG MISSION durch die Musik begegnen konnte.
Das nächste YOUNG MISSION-Weekend findet am 9./10. März 2024 im Jugendhaus Hardehausen unter dem Motto „Sprich nur ein Wort“ statt.