Luke Kelly im Gespräch
31.05.2023
Miteinander

Luke Kelly: Sportler, Abenteurer, Christ

Sport, Familie, soziales Engagement wie Luke Kelly seine eigenen Fußspuren hinterlassen will

von Theresa Oesselke

Wer kennt sie nicht? Die Kelly Family. Ausgezeichnet mit mehreren Preisen der deutschen Musik- und Medienindustrie, darunter der Bambi und die Goldene Kamera. Zur Großfamilie gehört auch der 22-jährige Luke. Luke Kelly. Der Sohn von … – Doch genau diese Zuschreibung will Luke nicht hören. Immer als „Sohn von …“ angesprochen und wahrgenommen zu werden. Natürlich ist er biologisch der Sohn von Joey Kelly. Und er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vater. Aber er ist in erster Linie Luke. Ein junger, aufgeschlossener und engagierter Mensch, der seine eigenen Fußstapfen hinterlassen will. Was treibt ihn an und was ist ihm im Leben wichtig?

Für den Sport brennen

Ob Laufen, Radfahren oder Klettern – Luke brennt für den Sport. Er ist willensstark und zielgerichtet. Bis zu 13 Mal in der Woche trainiert er. Bereits im Alter von zehn Jahren läuft er beim Staffelmarathon in Luxemburg mit. Mit 14 dann sein erster Halbmarathon. 2015 besteigt er den höchsten Gipfel Afrikas, den Kilimandscharo. Mit 16 Jahren nimmt er als jüngster Teilnehmer am größten Amateurradrennen der Welt teil, dem Race Across America. Seinen größten Erfolg schafft er im vergangenen Jahr: Luke wird der zweitschnellste Marathonläufer Deutschlands. Darauf ist Luke sehr stolz. Vor allem, weil es seine eigene Leistung ist.

Sport ist sein Leben. Luke macht deutlich: „Für mich gibt es da nichts drumherum. Es gib nichts Wichtigeres für mich als Sport.“ Aber Luke macht den Sport nicht nur für sich, sondern auch um anderen Menschen zu helfen. So zum Beispiel mit seiner Teilnahme am RTL Spendenmarathon.

Wie Luke Kelly Selbstliebe lernt

In Lukes Leben gibt es aber nicht nur Erfolgsmomente. Wie sollte es auch anders sein?! Im Sommer 2019 trennt sich Lukes damalige Freundin von ihm. Ein Ereignis, das ihn sehr mitgenommen hat. Er kann nicht verstehen, warum sie ihn verlassen hat. Wird depressiv. Will nicht mehr leben. Für ihn lag sein ganzes Glück damals in dieser einen Person. Aber Luke ist ein Kämpfer. Er gibt nicht auf und kämpft sich aus dem Loch heraus. Was ihm dabei geholfen hat? Sein Glaube.

Luke kommt aus einer religiösen Familie. Seit er klein ist, betet er abends bevor er schlafen geht. Ganz in Stille. Es gibt dann nur Gott und ihn. Er erzählt: „Ich bin dann ganz im Moment und spüre die Energie, die durch mich hindurchdringt." Er hat das Gefühl, dass ihn Gott auch in dieser schwierigen Zeit nicht allein gelassen hat. Heute sagt er: „Ich habe mit der Zeit durch meine Religion gelernt, dass Liebe, aber auch Reichtum, von innen her entspringen. Ich kann nicht jemandem etwas geben, wenn ich selber nichts habe. Deswegen musste ich mich erstmal selbst lieben lernen. Wenn ich kein Geld in der Börse habe, dann kann ich niemandem etwas spenden. Genauso ist das mit Liebe.“

Luke hat gelernt, das Leben zu lieben. Sich selbst lieben zu lernen. Nicht auf die Meinung von Menschen zu hören, die ihm nichts Gutes wollen. Weil Gott ihn liebt. Heute weiß Luke dass er so, wie er ist, ein sehr guter Mensch ist. Und er möchte, dass auch andere Menschen das für sich spüren können.

Gott in den Menschen entdecken

Luke ist stolz, Christ zu sein. So unterstützt er unter anderem die neue Firm-App des Bonifatiuswerks, die in der vergangenen Woche präsentiert wurde. Als gläubiger Christ sieht sich Luke zudem in der Verantwortung, anderen Menschen, denen es schlechter geht, zu helfen. Daher hat er im vergangenen Jahr mit der Organisation „Don Bosco Straßenkinder“ eine Initiative ins Leben gerufen. Sie sind nach Nairobi geflogen, um drogenabhängigen und obdachlosen Straßenkindern vor Ort zu helfen. Luke ist es wichtig, vor Ort aktiv zu werden. Etwas zu verändern. Den Menschen Kraft zu geben.

In solchen Begegnungen entdeckt Luke auch immer wieder Gott: „Gott ist für mich kein Bild, was an der Wand hängt. Sondern Gott findet zwischen Menschen statt. Wo man sich miteinander verbinden kann, wo man einander hilft.“ Und Jesus? Für Luke ist Jesus ein Vorbild dafür, sich selber zurückzunehmen und für andere da zu sein. Das möchte Luke auch mit seinen Projekten erreichen.

Luke Kelly präsentiert die neue Firm-App
Luke Kelly nutzt seine Stimme, um sich für andere einzusetzen

»Gott ist für mich kein Bild, was an der Wand hängt. Sondern Gott findet zwischen Menschen statt. Wo man sich miteinander verbinden kann, wo man einander hilft.«

Luke Kelly
über sein Bild von Gott

Luke teilt viele Erfahrungen mit seinem Vater Joey Kelly

Luke lernt Dankbarkeit

In seinem Leben hat Luke schon viel erlebt. Neben den sportlichen Erfolgen hat er unter anderem Expeditionen nach Israel, Tansania, Namibia und Kanada gemacht. Was er aus all diesen Abenteuern gelernt hat? Dankbarkeit. „Das größte Learning ist immer wieder, Dankbarkeit zu empfinden. Egal, wo ich war, am Ende der Reise habe ich Gott gedankt.“ Ein Erlebnis hat Luke besonders vor Augen geführt, wie dankbar er für sein Leben sein kann: „Ich war mit meinem Vater in Tansania. Und da hab ich dann aus dem Fenster unseres Hotels geschaut. Auf der rechten Seite habe ich in einem Hochhaus eine Familie gesehen, die eine Party gefeiert hat. Und auf der anderen Seite waren Menschen auf der Straße, die ihre Hände ausgestreckt und einen weißen Mann angebettelt haben. Da hab ich gedacht: Krass, wie oft du auf der rechten Seite stehst und nicht unten auf der Straße betteln musst.“

Eigene Fußstapfen hinterlassen

Luke ist der Sohn von Joey Kelly, aber er ist noch viel mehr. Er ist ein zielstrebiger und engagierter Jugendlicher, der weiß, was er im Leben will. Er hält Vorträge in Schulen und Ausbildungsbetrieben, um andere junge Menschen zu motivieren. Zusammen mit seinem Cousin Gabriel nimmt Luke einen Podcast auf – noch so eine Sache, die ihn sehr stolz macht. Besonders wenn sich andere Leute davon inspirieren lassen. Luke sagt: „Das macht mich mega stolz, weil das Sachen sind, die ich geschafft habe und nicht der Sohn von… Das heißt: Da steht der Luke im Vordergrund.“

Manchmal hat Luke Angst davor, von anderen Personen verurteilt zu werden. Aber dann sagt er sich: „Wenn dieser Gedanke kommt, dann musst du es tun. Genau dann, wenn du denkst, dass du es nicht machen solltest, musst du es tun. Weil mich das stärker macht.“

Die nächste Challenge hat Luke auch schon geplant: Er will als Spitzensportler für Irland, dessen Staatsbürgerschaft er neben der deutschen besitzt, zu den Europameisterschaften über die Ultradistanz von 50 Kilometern – ein Ziel, mit dem er weitere große Fußstapfen hinterlassen wird.

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