Mauern sprengen mit Gott
27.02.2013

Mauern sprengen mit Gott

Fastenzeit mit der Jungen Kirche Dortmund

Wenn die letzten Kamelle vom Rosenmontagsumzug verspeist sind, ist es vorbei mit den tollen Tagen. Mit dem Aschermittwoch endet die fünfte Jahreszeit und es beginnt eine weniger lustige Zeit: die Fastenzeit. Für viele die Zeit, nach Weihnachten und Karnevalssause auf Süßkram zu verzichten und dem Körper wieder mehr Bewegung zu gönnen. Dabei ist die Fastenzeit keine Erfindung der Diätbranche, sondern hat eigentlich einen religiösen Ursprung. Die sieben Wochen nach Aschermittwoch sind nämlich auch die vierzig Tage vor Ostern und Christen wollen sich in dieser Zeit auf das Osterfest vorbereiten.

Die Junge Kirche Dortmund möchte diese Bedeutung wieder bewusster machen und beweisen, dass Fastenzeit nicht nur Hungern heißen muss. „Hintermauern“ hat sie in diesem Jahr als Thema ausgewählt, angelehnt an den Psalm „Mit Gott überspringe ich Mauern.“

„Die Mauer ist ein Zeichen dafür, dass wir nicht nur in der Fastenzeit Grenzen erfahren. Oft fühlt man sich wie vor eine Wand gelaufen“, erklärt Gemeindereferent Hubertus Wand das Symbol.

Jeden Sonntag in der Fastenzeit bietet die Junge Kirche ab 18 Uhr eine Veranstaltung speziell für Jugendliche und junge Erwachsene an. In der Kapelle in der Gartenstadt in Dortmund haben sie eine große Mauer aufgebaut. „Noch ist sie unüberwindbar“, sagt Hubertus Wand. Jeden Sonntag werden nun mit vielfältigen Aktionen Impulse weitergegeben, wie man mit persönlichen Lebens-Grenzen umgehen kann. Ob beim Klagegebet, einer Eucharistiefeier, einer kreativen Gestaltungsrunde oder einem Filmabend – die Aktionen sind vielversprechend.

Nach dem Erfolg des Pilotprojekts im vergangenen Jahr haben sich die Organisatoren wieder viel Mühe gegeben, die Sonntage bis Ostern interessant zu gestalten. „Uns ist aufgefallen, dass die Fastenzeit im Vergleich zur Adventszeit nicht so eine große Rolle spielt“, so Hubertus Wand. Darum sei es ein Wunsch, dieser Zeit mit abwechslungsreichen Angeboten wieder eine andere Bedeutung zu geben. „Wir wollen unterschiedliche Seiten beleuchten, indem wir das Thema unterschiedlich aufbereitet haben“, ergänzt Pastor Markus Menke.

In der Karwoche sind zwei besondere Aktionen geplant. Am Gründonnerstag lädt die Junge Kirche ab 22 Uhr zur „Nachtwache“ in die Propsteikirche in die Innenstadt. Ebenso ungewöhnlich dürfte der Ostergottesdienst für Jugendliche in der Osternacht am Samstag, 30. März in der Grabeskirche werden. Ab 22 Uhr wird Messe zum Thema „Mauernsprengen“ gefeiert, denn Jesus hat vor über 2000 Jahren die Grenzen von Leben und Tod gesprengt.

Markus Menke erinnert an „volle Lebenssituationen“: „Wir leben in einer Welt von Überfluss, Reichtum, von schneller, kurzer, oberflächlicher Kommunikation. In dieser Bilderflut ist es wichtig, den Blick ab und zu für das Wesentliche zu schärfen.“

Fastenzeit beinhalte also Innehalten, Entschleunigen und Reflexion. Die Junge Kirche ermöglicht bis Ostern Gedanken über die eigene Existenz. Was gibt Halt? Wo ist meine Perspektive? „Es geht darum, sich bewusst zu machen, ob man eine neue Richtung im Leben braucht. Was brauche ich, damit ich Mauern langfristig in meinem Leben bezwingen kann?“, regt Hubertus Wand an. Alle Termine im Überblick: Sonntag, 3. März, 18 Uhr "mauernmeistern" - Jugendgottesdienst

Sonntag, 10. März, 18 Uhr "mauernschauen" - Filmabend

Sonntag, 17. März, 18 Uhr "mauerwerken" - Kreativer Abend

Sonntag, 24. März, 18 Uhr "stattmauern" - Wortgottesdienst

Gründonnerstag, 28. März, 22 Uhr "mauerwachen" - Nachtwache in der Propsteikirche

Osternacht, 30. März, 22 Uhr "Mauersprengen" - Ostergottesdienst in der Grabeskirche

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.junge-kirche-dortmund.de.

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