23.04.2025
Body & Soul

Mentale Gesundheit

Acht Tipps, was du für dich und dein Wohlbefinden tun kannst

von Theresa Oesselke

Plötzlich wird alles zu viel – Schule oder Uni, Konflikte in der Familie oder unter Freunden, Social Media, Entscheidungen für die Zukunft. Oder: Vielleicht fühlst du dich traurig, gestresst, überfordert, aber weißt gar nicht, warum genau.

So oder so: Du bist damit nicht allein. Fast die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland zwischen 14 und 29 leidet unter Stress. 36% der jungen Leute fühlen sich erschöpft.

Besonders während und nach der Corona-Pandemie sind die psychischen Belastungen und Erkrankungen angestiegen.

Wir geben dir acht Tipps für deine mentale Gesundheit – auch aus dem Glauben heraus.

Was ist mentale Gesundheit?

Wenn wir uns den Arm gebrochen haben, gehen wir zum Arzt. Wenn wir mit Fieber im Bett liegen, lassen wir uns krankschreiben und nehmen Medikamente.

Mit der mentalen Gesundheit ist das oft aber nicht so eindeutig und einfach. Bei unserer psychischen Gesundheit gibt es normalerweise nicht nur die beiden Optionen „krank“ oder „gesund“, sondern ein breites Spektrum zwischen „vollständiger Gesundheit“ und „absoluter Krankheit“.

Wo wir uns auf diesem Spektrum befinden, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab. Dazu gehören zum Beispiel genetische Veranlagungen, Persönlichkeitseigenschaften, soziale und kulturelle Einflüsse etc.

Unsere mentale Gesundheit ist ein Zusammenspiel von verschiedenen biologischen, psychischen, physischen und sozialen Faktoren. Je nach persönlicher Lebenslage geht es uns dann besser oder schlechter.

Red Flags

Jede und jeder hat mal einen schlechten Tag. Wenn du dich aber über mehrere Tage oder sogar Wochen gestresst, antriebslos oder unglücklich fühlst, solltest du mal genauer hinschauen, was gerade bei dir los ist.

Folgende Anzeichen können Warnsignale sein, dass es dir mental nicht gut geht und du dich um dich kümmern solltest:

• Ständige Erschöpfung oder Schlafprobleme (zu viel oder zu wenig Schlaf)
• Dauerhafte Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit
• Keine Motivation mehr für Dinge, die sonst Spaß gemacht haben
• Konzentrationsprobleme in der Schule oder Leistungsabfall
• Angstgefühle oder Panikattacken
• Sozialer Rückzug
• Selbstzweifel oder extreme Unzufriedenheit mit dir selbst
• Körperliche Beschwerden ohne ersichtlichen Grund (z.B. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen)
• Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid

Acht Tipps für eine starke mentale Gesundheit

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Stress entgegenzuwirken. YOUPAX hat acht Tipps für dich gesammelt, wie du deine mentale Gesundheit stärken und mit negativen Erfahrungen besser umgehen kannst. Sich um sich selbst zu kümmern, ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke.

Tipp 1: Gefühle rauslassen

Oft denken wir, es wäre besser, alles mit sich allein auszumachen. Aber je mehr wir die Gefühle in uns hineinfressen, desto belastender können sie werden.

Such dir eine Person in deinem Umfeld, der du vertraust und sprich ihr darüber, was dich beschäftigt – z.B. gute Freunde, ein Familienmitglied oder Vertrauenslehrer in der Schule.

Wenn es dir schwerfällt, über deine Gefühle zu sprechen, kannst du sie auch aufschreiben. Manchen hilft es auch, Ärger und Wut körperlich rauszulassen, z.B. an einem Boxsack.

Entscheidend ist, dass du selbst entscheidest, wo, wann und bei wem du deine Gefühle zeigen kannst. Gefühle rauszulassen kann sehr erleichternd sein.

Tipp 2: Dankbarkeit üben

Wenn negative Erfahrungen unseren Alltag prägen, geht manchmal der Blick für die schönen, wenn auch scheinbar nur kleinen Momente verloren.

Am Abend lohnt es sich daher, bewusst auf den vergangenen Tag zurückzublicken. Was hast du erlebt? Wem bist du begegnet? Was hat dich bestärkt, was herausgefordert?

Überleg dir drei Dinge, für die du an dem Tag dankbar bist. Du kannst sie in einem Dankbarkeitstagebuch festhalten und wenn du möchtest, auch im Gebet Gott erzählen. Wenn du diesen Tagesrückblick einübst, wirst du aufmerksamer für die kleinen Freuden des Alltags und stärkst deine mentale Gesundheit.

Tipp 3: Social Media Detox

Über Social Media erreichen uns täglich unzählige Nachrichten: Wir sehen Videos und Fotos von Raketenangriffen, verwundeten Soldaten und zerstörten Städten genauso wie Urlaubsfotos von Bekannten. Das kann schnell zu viel werden.

Überleg mal ehrlich, was Social Media mit dir macht. Es kann guttun, die Bildschirmzeit zu begrenzen und bewusst Pausen ohne Handy zu machen.

Wenn bestimmte Kanäle oder Seiten dir immer wieder ein negatives Gefühl geben, dann folge ihnen nicht mehr. Nutz Social Media für positive und inspirierende Inhalte, die dir guttun.

Tipp 4: Auf den eigenen Körper achten

Unser Körper hat einen großen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit. Wenn wir Sport machen, schüttet unser Körper Glückshormone aus, die unsere Stimmung verbessern. Egal ob Tanzen, Schwimmen, Fußball, Joggen oder Yoga – such dir eine Sportart, die dir Spaß macht und die du in deinen Alltag integrieren kannst. Auch ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft hilft schon viel – allein oder mit Freunden.

Neben ausreichender Bewegung ist auch eine gesunde Ernährung wichtig. Zu viel Zucker, Fast Food und Alkohol können unsere Stimmung negativ beeinflussen.

Nicht zuletzt braucht unser Körper auch ausreichend Schlaf – in der Regel sieben bis acht Stunden. Schlafmangel beeinflusst unsere Stimmung und unsere Konzentrationsleistung. Ähnliche Folgen entstehen aber auch, wenn wir zu viel schlafen.

Tipp 5: Realistische Ziele setzen

Oft setzen wir uns selbst unter Druck. Wir wollen perfekt sein. Aber das ist niemand von uns. Wir alle machen mal Fehler.

Die Devise lautet: Step by Step. Setze dir kleine, erreichbare Ziele. Auch kleine Erfolge dürfen gefeiert werden.

Und vor allem: Vergleich dich nicht mit anderen. Jede und jeder von uns hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Stärken. Mach dir doch mal eine Liste mit all den Dingen, die du schon geschafft hast – darauf kannst du stolz sein!

Tipp 6: Grenzen setzen

Es ist okay, auch mal „Nein“ zu sagen. Du musst nicht immer allen gefallen oder alles tun, was andere von dir erwarten.

Wenn du merkst, dass dir Menschen oder Situationen viel Energie rauben, dann distanziere dich von ihnen.

Du bist dafür verantwortlich, auf deine mentale Gesundheit zu achten und deine Grenzen zu setzen – nicht aus Egoismus, sondern aus Selbstschutz.

Tipp 7: Kraftquellen im Alltag entdecken

Der Alltag ist oft herausfordernd. Umso wichtiger ist es, Kraftquellen zu haben. Ob Meditation oder Atemübungen, Kreative Hobbies wie Malen, Musik und Schreiben oder Ausflüge in die Natur – all das kann dir helfen, dein Gedankenkarussell zu stoppen und Ruhe zu finden.

Auch das persönliche Gebet kann solch ein Kraftort sein. Finde heraus, wo du zur Ruhe kommen und auftanken kannst. Und dann: Baue diese Kraftquellen bewusst in deinen Tagesablauf ein.

Tipp 8: Professionelle Hilfe holen

Wenn du merkst, dass dich manche Dinge sehr stark belasten oder sich deine Situation nicht bessert, hol dir Hilfe. Ob Psychologen, Ärztinnen, Sozialarbeiter oder Beratungsstellen – sie alle sind dafür da, um dir zu helfen.

Wenn du dich nicht allein traust, kannst du auch eine Freundin oder einen Freund bitten, dich zu begleiten. Gemeinsam schafft ihr das. Im Kasten unten auf der Seite findest du erste Anlaufstellen, an die du dich auch anonym wenden kannst.

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