„Mit ein paar Posts im Internet können wir fast die ganze Welt erreichen“
31.10.2014

„Mit ein paar Posts im Internet können wir fast die ganze Welt erreichen“

Monat der Weltmission

Die Maus schiebt er flink hin und her. Dann folgen ein paar Befehle mit der Tastatur. Im Browser sind mittlerweile über zehn Tabs geöffnet. „Mit ein paar Posts im Internet können wir fast die ganze Welt erreichen“, sagt Father Arthur Charles. Wer die Botschaft des Glaubens ernsthaft an die nächste Generation weitergeben wolle, der komme um die Onlinemedien nicht herum. Der 56-Jährige aus der Metropole Karachi in Pakistan ist nicht nur katholischer Priester, er ist auch Gründer von unzähligen katholischen Medien.

„Natürlich habe ich Facebook“, lacht Father Charles, „aber schauen Sie doch mal hier.“ Plopp, der nächste Tab öffnet sich. „Das ist unser Internetradio, damit erreichen wir tausende junge Katholiken in unserem Land.“ Wieder macht es „plopp“ und der nächste Tab öffnet sich. „Und das ist unser ‚Good News TV‘, ein katholischer Fernsehsender.“ Father Charles öffnet eine weitere Homepage: „Ich bin auch Gründer und Chefredakteur der Bistumszeitung ‚Agahi News’, die wir in der Landessprache Urdu drucken und als E-Paper herausgeben.“

father-charlesBei all den Erfolgsbilanzen ist die Arbeit von Father Charles kein leichtes Geschäft. Wer sich in Pakistan allzu öffentlich zum katholischen Glauben bekennt, der muss mutig sein. In Pakistan herrschen soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit, religiöse Diskriminierung und Bedrängnis, fehlende Bildungsmöglichkeiten, Korruption und Angst vor Terroranschlägen.

Darauf macht der diesjährige Monat der Weltmission unter dem Leitwort „Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln“ (Joh 16,20b) aufmerksam, zu dem Father Charles in das Erzbistum Paderborn und speziell in das Dekanat Hochsauerland zusammen mit der Paderborner missio-Referentin Magdalena Birkle gekommen ist. Hier trifft er vor allem junge Menschen, um über das Land, die Menschen und den starken Glauben zu berichten. Der Besuch in Deutschland ist für Father Charles ein Traum: „Es gefällt mir hier wie im Himmel, es gibt so viele Schönheiten. Damit meine ich nicht nur die Natur, auch die Leute, die Kirche mit ihren Gläubigen, die uns schon so viel Gutes getan hat.“

Unterstützt wird unter anderem seine Arbeit im Einsatz für die Glaubensverkündigung. Die Begeisterung für die Medien sei der Weg, um junge Menschen zu erreichen und erreichbar zu werden. „Jeder nutzt bei uns diese populären Medien wie Blogs, Facebook, Twitter oder Skype“, erzählt Father Charles. Die Vorteile sieht er besonders im Überwinden der enormen Distanzen, ohne sich dabei als Christ in Gefahr zu begeben. Das Prinzip der alten Missionare habe sich überholt. „Ich nutze die Medien für Jesus Christus, das ist der neue Weg, das Evangelium zu verkünden, bei dem uns keiner stoppen kann“, so Father Charles.

Die katholische Kirche in Pakistan beschreibt Father Charles als eine Bewegung im Aufbruch. „Überall engagieren sich junge Leute, es gibt viele Aufbrüche und Initiativen“, berichtet er. Junge Menschen kümmern sich um die Kirchengebäude, betreuen Senioren, starten das Gemeindeprogramm oder engagieren sich eben in der Glaubensverkündigung über Radio und Fernsehen. Damit das auch so bleiben kann, sind die jungen Katholiken in Pakistan auf Unterstützung angewiesen. 


missioIm Dekanat Hochsauerland-Mitte haben sich beispielsweise junge Menschen mit der Aktion „Mauern einreißen - Religionsfreiheit ist Menschenrecht“ solidarisiert und auf das Leid von Angehörigen aller Religionen in der Welt hingewiesen, die unter Verletzungen des Menschenrechts auf Religionsfreiheit leiden.

Mehr Informationen gibt es auf der Homepage von missio.

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