Musik ist aus Lauras Leben nicht wegzudenken. Sie spielt Klavier und singt – für sich allein, in einer Band und bei Auftritten. Doch es ist vor allem eine Musikrichtung, die Laura begeistert. Die sie möglichst täglich selbst spielt: Worship. Was das ist? Laura erklärt es so: „Worship ist gesungenes Gebet. Das ist nicht einfach nur Musik, sondern tiefgründiger“.
Worshipmusik ist Lauras Lieblingsart zu beten. Ein Gebet, das von Emotionen lebt. Sie kann sich in die Texte hineinfühlen. Dem, was sie auf dem Herzen hat, freien Lauf lassen. Auch mit Bewegungen. Sie sagt: „Vielleicht hat man mich mal beobachtet. Was mir am einfachsten beim Singen fällt: die Augen zu schließen. Das ist ein erster Step. Der nächste Step ist dann, die Hände zu öffnen, also kleine Schälchen bilden. Das war für mich so das Zeichen, dass ich alles ablege, was ich gerade so mitschleppe. Ich öffne mich. Die Hände nach oben auszustrecken ist so der größte Step. Ich strecke mich aus nach Gott. Ich möchte ihn berühren. Ich drücke diese Sehnsucht damit aus. Das hilft mir auch dabei, zu fühlen und das Gebet mitzutragen.“
Welche Emotionen Laura bei dieser Art zu beten spürt, sind ganz unterschiedlich. Sie reichen von einem Gefühl der Leere bis hin zu purem Glück und Freudentränen.
Wenn Laura nicht gerade Musik macht, sitzt sie in der Uni oder am Schreibtisch und studiert Zahnmedizin in Hannover. Sie erzählt, dass das Zahnmedizinstudium ihr manchmal den letzten Atem raube und es schwer sei, dann auch noch den Glauben zu leben. Aber sie nimmt sich bewusst Zeit dafür. Täglich eine halbe Stunde, um in der Bibel zu lesen und Worship zu machen: „Man muss sich Freiraum nehmen. Bewusst. Das hilft mir dabei, einen strukturierten Tag zu haben. Ich brauche meine Struktur: aufstehen, Uni, nach Hause kommen.“ Zu dieser festen Struktur gehört auch der Gebetskreis in Herford, bei dem Laura seit einigen Jahren aktiv und inzwischen Lobpreisleiterin ist. Jeden Freitag trifft sich die Gruppe – und auch Laura ist häufig dabei, wenn sie in der Heimat ist.
Fragt man Laura nach der Bedeutung von Musik für ihren Glauben, wird deutlich: Musik hat sie schon immer berührt. Über die Musik hat sie einen Zugang zum Glauben. Aber trotzdem war es nicht immer einfach: „Im Glauben gab’s schon Tiefpunkte, vor allem nach der Firmung. Da habe ich mich komplett raus gefühlt. Auch durch meinen Exfreund, der sehr dagegen war. Ich habe nur noch geglaubt, weil ich mich gezwungen gefühlt habe. Aber einen Sinn hatte das für mich nicht mehr. Doch irgendwann habe ich mich aufgerafft. Mich mit meinen Fragen und Zweifeln beschäftigt. Geholfen hat mir dann die Gemeinschaft – unter anderem bei YOUNG MISSION. Und diese Gemeinschaft hilft mir bis heute.“
Laura hofft, dass auch andere junge Menschen über die Worshipmusik einen Zugang zum Glauben und zu Gott finden können. „Das ist ein cooler Einstieg, wo jeder mitmachen kann. Irgendwann packt es einen. Das Ziel sollte sein, Gott zu danken, zu preisen, zu loben. Gott ist ein musikalischer Gott. Musik ist eine Art, mit der Gott angebetet werden möchte. Ich kann mir auch echt gut dieses Bild vorstellen, dass die Verstorbenen und Heiligen im Paradies vor Gottes Thron stehen und heilig, heilig, heilig singen.“