Bildgewaltige Action-Szenen, magische Welten und verzaubernde Computereffekte
04.04.2014

Bildgewaltige Action-Szenen, magische Welten und verzaubernde Computereffekte

Die Geschichte von Noah in 3D im Kino

Es ist eine der bewegendsten Geschichten der Menschheit. Die Erzählung von der Arche Noah aus dem Alten Testament. Jetzt kommt sie in 3D ins Kino – und erntet Begeisterung wie Kritik.

Gott will die Menschen für ihre Sünden bestrafen. Er schickt eine riesige Sintflut über die Welt. Noah wird von Gott eine besondere Aufgabe zugetan: er soll seine Familie und von jeder Tierart ein Paar retten. „Wir bauen ein Schiff, um den Sturm zu überleben“, sagt er zu seiner Familie. „Wir bauen eine Arche.“ Die Geschichte von Noah – jeder kennt sie.

Regisseur Darren Aronofsky begeistert die Erzählung Noahs mit seiner tiefen Bedeutung schon lange. Sie war der Anstoß dafür, dass er Autor werden wollte. In der siebten Klasse schrieb der Amerikaner ein Gedicht über Noah. „Was mich wohl fasziniert hat, als ich jünger war, war, dass Noah die Tiere jeweils als Pärchen rettet, in Zweiergruppen. Das ist einfach so eine großartige, eine coole Idee“, sagt Aronofsky. Das Gedicht wurde prämiert. Das war Aronofskys Motivation, mehr Geschichten, und bald auch Filmgeschichten, zu schreiben.

Bis er sich ernsthaft noch einmal Noah widmete, dauerte es. In der Zwischenzeit hat er mit vielen erfolgreichen Kinofilmen wie The Black Swan, The Wrestler, oder Requiem For A Dream, für Aufsehen gesorgt. Sein Markenzeichen: eine Eindringlichkeit, die berührt, und häufig auch weh tut.

Erst jetzt, mit 45, kommt Aronofsky lange gehegter Traum ins Kino: Noah in 3D. Aronofsky beweist erneut, dass er als Independent-Filmer auch Hollywood erobern kann.

Dafür hat die Filmproduktion keinen Mühen gespart. Fünf Monate lang dauerte der Bau der Arche. Die Tiere wurden in aufwendiger Arbeit digital ins Leben gerufen. Etwa 150 Millionen Dollar kostet das gesamte Film-Werk.

Russell Crowe spielt Noah. Die Rolle des entschlossenen, doch zweifelnden Hauptdarstellers scheint dem gebürtigen Neuseeländer wie angegossen. Des Weiteren sind im Film Jennifer Connelly, Ray Winstone, Emma Watson, Logan Lerman, Douglas Booth - und Anthony Hopkins zu sehen. Er gibt Noahs Großvater und spielt stark wie man ihn kennt.

Grundlage für den Film ist der originale Bibel-Text. Der Text aus dem 1. Buch Mose ist sehr knapp; es ist so gut wie keine wörtliche Rede und nur sehr wenig über Noahs Emotionen enthalten. Viele Aspekte liegen in der Bibelvorlage im Dunkeln. Deshalb hatten Aronofsky und sein Team viel Freiheit, die Geschichte auf ihre Art und Weise zeitgenössisch und lebendig zu gestalten. Wichtig war ihm dabei, Noah nicht klischeehaft darzustellen. So vermied er etwa, das Bild von Noah mit den zwei Giraffenhälsen zu zeigen.

Doch der Film sorgt auch für heftige Diskussionen. Religiöse Gruppen kritisieren, dass er die biblische Geschichte abwandle und theologisch dürftig sei. Mehrere arabische Staaten verbietend den Epos, da es nicht mit dem Islam vereinbar sei. Der Querdenker Aronofsky möchte mit seinem Bibelfilm weder auf Seelenfang gehen, noch andere Religionen diskriminieren, sondern in erster Linie unterhalten.

So bietet Noah bildgewaltige Action-Szenen, magische Welten, verzaubernde Computereffekte - besonders atemberaubend ist es, mit anzusehen, wie die vielen Tiere gen Arche laufen, galoppieren, sich schlängeln und trampeln. Wenn man sieht, wie Noah die Arche rettet, möchte man wieder an Wunder glauben.

In den USA hat das Epos bereits die Spitze der Kinocharts erobert. Seit diesem Wochenende kann man Noah auch in den deutschen Kinos sehen – und sich selbst ein Bild machen.

Mix