Hohe Wellen als Ausdruck der Unruhe, des geistlichen Kampfs.
Hohe Wellen als Ausdruck der Unruhe, des geistlichen Kampfs.
10.11.2020
Seelenstärker

Opfer der eigenen Emotionen?

Wie du deinen eigenen geistlichen Kampf gewinnen kannst

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von Nils Petrat und Christin Brüning

In dieser Woche geht es im Seelenstärker unter anderem um den „Geistlichen Kampf“. Wenn wir heute vom Geistlichen Kampf sprechen, dann mag das in einer so aufgeklärten Gesellschaft eher veraltet, gar mittelalterlich klingen. Zumindest nicht so, als würde es uns heute direkt betreffen, oder?
Wir finden: Es wird Zeit, sich diesem Thema mit unserer heutigen Sprache zu nähern, denn wir erleben solche Situationen wohl alle. Als Christen glauben und hoffen wir, dass das irdische Leben nicht „das Ende vom Lied" ist, und dass uns einmal ein ewiges Leben erwartet, ein Nach-Hause-Kommen. Der Eine oder Andere hat vielleicht schon mal erfahren dürfen, wie sich der „Himmel auf Erden“ anfühlen kann. 

»Sei nicht Opfer deiner Emotionen, sondern Akteur deiner Gedanken.«

Bernadette Lang
Theologin und Missionarin auf der Home Mission Base in Salzburg

Denn das Reich Gottes ist ja bereits unter uns, wie Jesus sagte (vgl. Lk 17,21). Diese faszinierenden Momente, wo sich ein Kreis schließt oder Gott wirklich erfahrbar wird, helfen uns, in unserem Glauben bestärkt zu werden. Doch das Leben besteht ja bekanntlich nicht nur aus „Ups“, vielleicht überwiegen sogar die „Downs“, dieses Gefühl, dass der Kreis sich wieder öffnet und Gott sich sogar entzieht.

Viele Menschen erleben im Lockdown der Corona-Krise Einsamkeit, eine Stille, die viel Grübeln mit sich bringt. Andere erleben die Trockenheit des Alltages als beunruhigend. Das Gefühl der inneren Unzufriedenheit kann sich verschieden ausdrücken. Nennen wir es mal: das Erleben einer Krise. Willkommen im geistlichen Kampf.

Schon und noch nicht

Es ist wie ein Widerstreit zwischen dem SCHON und dem NOCH NICHT. Schon mit Gott unterwegs und hoffnungsvoll zu sein - und dennoch noch nicht in der Vollendung des Zieles angelangt zu sein. Aus dieser Spannung ergibt sich ein Vakuum: die Arena des geistlichen Kampfes.

Was wir darin als Krise erleben, sind Gedanken, die mit Emotionen, Erinnerungen, Sehnsüchten und Ängsten verbunden sind, die uns umtreiben, belästigen und in den Bann ziehen wollen. Wir begegnen den von den Wüstenvätern sogenannten Laster, die uns das Leben erheblich erschweren können beziehungsweise den „Dämonen“, die uns innerlich quälen. Dass wir diesen geistlichen Kämpfen hin und wieder ausgesetzt sind, können wir nicht vermeiden, ob sie jedoch bleiben und sich in unserer Seele breitmachen oder nicht, das hängt von uns ab, ganz im Sinne der Willensfreiheit des Menschen, das ist unser Kampffeld, das Schlachtfeld der Gedanken.

Bernadette Lang, eine Missionarin der „Home Mission Base Salzburg“ hat das treffend formuliert: „Sei nicht Opfer deiner Emotionen, sondern Akteur deiner Gedanken“. Entscheidend für den Sieg ist am Ende, dass ich mich auf die Siegerseite stelle, mich also auf Gott berufe, der den Sieg am Kreuz errungen hat. Er ist es, der für mich kämpft – und ich kämpfe konstruktiv mit, wenn ich mit meinen Entscheidungen und meinen Gedanken gläubig mit dem übereinstimme, was Gott sagt und denkt und so nach und nach meine eigenen destruktiven Gedanken loslassen kann.

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