09.04.2023
Ostern 2023

Über Wunden. Und Rettung

Kann Finsternis leuchten? Kann Tod ein Anfang sein? Können Wunden Heilung bringen?

von Tobias Hasselmeyer

Eigentlich nicht. Wo kein Licht ist, kann nichts leuchten. Wo alles aus ist, kann nichts beginnen. Was selbst kaputt ist, kann anderes nicht heile machen. Eigentlich.

Und dann gibt es da diesen Satz „Durch seine Wunden sind wir geheilt“. Er steht in der Bibel beim Propheten Jesaja und wird am Karfreitag vorgelesen.
Und dann gibt es dieses Jahr diese Karte vom Jugendhaus. Vorne drauf zwei erhobene Hände, in deren Mitte jeweils ein Blutstropfen: seine Wunden. Er? Das ist Jesus Christus, am Kreuz gestorben. Verwundung. Finsternis. Tod.

über.wunden

Aber so endet es ja nicht. Es geht weiter. Es geht über die Wunden hinaus. „Über.Wunden.“ Dann wird es paradox, aber wirklich. Nach dem Sterben des Karfreitags kommt die Auferstehung des Ostermorgens. Nach der Finsternis des Todes kommt das Licht des Lebens. Nach dem Ende des Grabes kommt der Beginn von etwas, das kein Ende mehr haben wird. In dem Moment, wo Wunden entstanden sind, die den Tod bringen, beginnt plötzlich Heilung für alle, die am Tod ja auch nicht vorbeikommen werden, wenn sie sich Zugang verschaffen zu dieser Kraft, die es schafft, dass das paradoxe dennoch passieren kann. Und diese Kraft kommt von jemand ganz bestimmten: von Jesus. Und diese Kraft ist eine ganz bestimmte: göttliche Liebe! Und Zugang zu ihr bekommen funktioniert nur durch eines: Glauben!

Der Tod am Kreuz für Jesus war ungerecht. Verdient hatte er ihn nicht. Und er hätte drum herumkommen können. Gelegenheiten, das Blatt zu wenden, hätte es gegeben. Aber er hat sich aus freiem Willen dem Tod ausgeliefert. Jesus hat völlige Hingabe gelebt. Für wen? Für uns. Warum? Aus Liebe zu uns Menschen. Wozu? Damit das kaputte heile wird. Trennung von Gott wird über.wunden. und wir haben wieder Zugang zur Gemeinschaft mit ihm. Die Finsternis des Schicksals, dass wir sterben müssen, wird über.wunden. und wir können zwar mit Respekt, aber voller Hoffnung auf das Ende unseres irdischen Lebens gucken. Die Endgültigkeit des Todes wird über.wunden. und wir haben eine Perspektive: Leben, Ewigkeit, Glück.

Und.Rettung

Das alles, was eigentlich nicht sein kann, ist passiert für Jesus. Und es kann auch passieren für uns, wenn wir uns, weil wir an ihn glauben, mit ihm verbinden und die Kraft, die das möglich macht, auch zu uns kommen und uns erfüllen kann: göttliche Liebe.

Deswegen sind auf der anderen Seite der Karte wieder die beiden Hände, seine Hände. Aber in deren Mitte haben sich die beiden Blutstropfen verwandelt. Die Wunden sind zu Herzen geworden. Und zwei Finger seiner rechten Hand bilden ein V: Victory! Sieg! Und darüber stehen die Worte „Und.Rettung!“

Jesu Hände bleiben uns zugewandt in allen Situationen, die wir als unmöglich, endgültig oder verloren erleben. Und schon damals am Kreuz hat er sich hingegeben in all diese Momente, die wir erleben werden. Er tat das mit der ganzen Kraft seiner Liebe.

Nehmen wir das an! Glauben wir! Strecken wir unsere Hände ihm entgegen und berühren die seinen!

Durch seine Wunden sind wir geheilt.


Von Herzen wünsche ich euch ein heilsames und frohmachendes Osterfest

Tobias Hasselmeyer

Diözesanjugendpfarrer

Mix

  • Leben!

    Leben!

    Gott ist auf meiner Seite - der Seite des Lebens
  • Vergebung!

    Vergebung!

    Wie das Schwache stark und das Ende der Anfang wird
  • Hoffnung!

    Hoffnung!

    Von der großen Hoffnung der Auferstehung
  • Leben!

    Leben!

    Gott ist auf meiner Seite - der Seite des Lebens
  • Vergebung!

    Vergebung!

    Wie das Schwache stark und das Ende der Anfang wird
  • Hoffnung!

    Hoffnung!

    Von der großen Hoffnung der Auferstehung
  • Heilung!

    Heilung!

    Es gibt Menschen, die sehen nur das Schlechte. Selbst wenn ein Wunder geschieht.
  • Liebe!

    Liebe!

    Gespräche, die Vertrauen schaffen
  • Leuchten!

    Leuchten!

    Die Verklärung Jesu und das Gefühl: "Hinterher ist man immer schlauer"