Pfingsten ist ein fester Termin im Kalender (fast) aller Pfadfinderinnen und Pfadfindern. Die Zeltlagersaison wird eröffnet, nach dem langen Winter geht es endlich wieder raus. Die meisten Stämme sind unterwegs in Stufen- oder Stammeslagern - vom kleinen gemütlichen Stufen-Hike bis zum Pfadfindertreffen mit 4.500 Menschen im Bundeszentrum Westernohe können diese Pfingstlager aber vollkommen unterschiedlich ausfallen.
Der Stamm Boele-Helfe aus dem Hagener Norden begab sich nach Gallien. Gallien lag dieses Jahr zu Pfingsten in Freienohl, aber das störte niemanden - denn die Römerinnen und Römer, die man an jeder Ecke sehen konnte, sorgten dafür, dass sich wohl niemand NICHT im gallischen Dorf wähnte! Der dauernde Kampf des tapferen Stammes gegen Cäsar und seine Römerinnen und Römer war der Rahmen für Workshops und ein Stationsspiel, dass die Stufen erfolgreich bewältigten. Denn natürlich waren die Boeler Gallier siegreich - und luden die römischen Menschen zum abschließenden Festmahl ein.
Die fusionierten Wittener Löwen die aus den Stämmen St. Franziskus und St. Marien hervorgingen, fuhren zu „Pfingsten in Westernohe“ im Bundeszentrum. PiW fand dieses Jahr wieder in normalem Umfang statt - über 4000 Menschen trafen sich dort. Vier Tage Lagerleben, dieses Jahr auch mit internationalen Gästen, Aktionen und Projekte, die vom Bundesverband jedes Jahr in Westernohe organisiert werden, Lagerfeuer und Anstehen in langen Klo-Warteschlangen - das Fazit der Wittener ist eindeutig. „Wir riechen wie Westernohe - und wir hatten jede Menge Spaß!“
In Westernohe gab es einen großen Gottesdienst mit all den vielen Teilnehmenden. Bischof Michael Gerber eröffnete mit dem Gottesdienst den letzten gemeinsamen Abend und entzündete das Feuer.
Ins benachbarte Ausland fuhren die vier Stufen des Stammes Hohenlimburg. Für etwa 50 Leute ging es nach Holland, wo der gesamte Stamm ins Thema „Fabelwelten“ eintauchte. Über die Wiesen des traditionsreichen Zeltplatzes Ada’s Hoeve galoppierten Einhörner mit Regenbogen-Schweif, tobten Kobolde durchs Unterholz, flatterten und tanzten Feen und Elfen durch den Wald. Teamspiele als Fabelprüfungen und ein Nachmittag am Wasser mit Spielplatz und Floßbau standen dort auf dem Programm. Fabelhafte Pfingsten!
In Remblinghausen trafen sich rund 60 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Meschede, um in die Steinzeit zu Reisen. Neben kleinen Spielen, um sich das Mittagessen zu "erjagen", gab es ein buntes Programm rund um die Steinzeit.
Vom Kochen auf dem Feuer, über das Basteln von Steinzeitschmuck bis hin zum Mehl mahlen und Brot backen im Feuer war für alle was dabei. Am Sonntag wurde außerdem ein Gottesdienst mit den Eltern und anderen Menschen, die mit dem Stamm verbunden sind, gefeiert. Abgerundet wurde der Sonntag von der traditionellen und großen Wasserschlacht und einer letzten Runde am Feuer. Alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder kehrten mit neuem Wissen und viel Erlebtem in die heutige Zeit zurück.
Diese vier Pfingstlager stehen beispielhaft für viele, unterschiedlich groß oder kleine, thematisch ausgestaltete oder entspannt geplante, mit groß und klein oder nur stufenintern besetzte Wochenenden. Allen gemein aber war die Freude daran, wieder unterwegs zu sein. In der Natur sein, sich selbst herausfordern, füreinander da zu sein und Gemeinschaft erleben. Pfingstlager eben!