In Gemeinschaft und Gebet durch den Pott
25.07.2014

In Gemeinschaft und Gebet durch den Pott

Pilgerwochenende der Junge Kirche Dortmund

Zum zweiten Mal hat die junge kirche dortmund Anfang Juli 2014 ein Pilgerwochenende angeboten. Diesmal führte der Pilgerweg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Tagesetappen von jeweils 25 Kilometern nach Unna und Fröndenberg. Start und Zielpunkt war die Junge Kirche in Dortmund.

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“. Larissa hat sich den Psalm 23 ausgewählt, um im Gottesdienst von ihren Erfahrungen beim Pilgern zu berichten. „Uns hat es an nichts gemangelt: An Schmerzen nicht, an echter Gemeinschaft nicht. Es hat nicht gemangelt an guten Gesprächen und tollen Begegnungen.“ Man sieht ihr die Dankbarkeit über die Erlebnisse beim Pilgern an, aber auch die Anstrengungen der vergangen drei Tage. Mit der Eucharistiefeier in der Jungen Kirche Dortmund am Sonntagabend endete der rund 75 Kilometer lange Pilgerweg, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Dortmund aus bis an den Rand des Ruhrgebiets geführt hat.

Die ersten starteten bereits Freitagmorgen von Dortmund aus Richtung Unna-Königsborn. Komplett war die bunt-gemischte Gruppe erst am Abend. Studenten und Berufstätige sind mit unterwegs, aber auch Schülerinnen und Lehramtsanwärterinnen, die mit diesem Wochenende die großen Ferien einläuten wollen. „Am Anfang war ich noch voll von Dingen, die ich noch zu tun habe. Beim Gehen habe ich einen klaren Kopf bekommen“, erzählt Birthe, die erst vor einigen Wochen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela gepilgert ist. Doch auch vom Pilgern im Pott ist sie begeistert. „Ich bin überrascht, welch schönen Ecken wir hier ganz in der Nähe haben.“ Der Weg führt an Straßen und Autobahnen vorbei, aber auch an Feldern und Waldgebieten. Eben noch zwischen hohen Wohnhäusern, geht es dann auf einmal querfeldein mitten ins Grüne. Immer wieder macht die Gruppe Rast. Mal, um auf einander zu warten, mal, um beim Picknick neue Kräfte zu tanken und von einer biblischen Weggeschichte zu hören, um Impulse für die nächste Wegstrecke zu bekommen.

Am Samstagabend dient ein Pfarrheim in Fröndenberg als Pilgerherberge. Isomatten und Schlafsäcke reichen vollkommen aus, um sich auszuruhen und sich von dem langen Weg zu erholen. Doch vorher ist die Gruppe noch zum Grillen verabredet. Herzlich werden sie in einem Privatgarten bewirtet und versorgt. Sowieso: Die Menschen sind unglaublich freundlich. Immer wieder werden die Pilgerinnen und Pilger von Passanten gegrüßt und neugierig befragt. Unterstützung wird angeboten und sogar ein Fernseher wird organisiert, so dass auch das Viertelfinale in Brasilien geschaut werden kann. „Gott geht mit“, erklärt Pastor Markus Menke. „Das wird deutlich und spürbar in den vielen guten Begegnungen am Wegesrand.“

Die letzten Kilometer der letzten Etappe am Sonntag tun weh. Viele haben Blasen an den Füßen und sind erschöpft. Einige entscheiden sich, das letzte Stück mit dem Bus zurückzulegen. Auch das ist möglich. Jeder geht seinen eigenen Weg – das ist beim Pilgern nun mal so. Manchmal liegt die größere Herausforderung darin, zuzugeben: „Ich kann nicht mehr!“ Angekommen sind am Ende deswegen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Gottesdienst der Jungen Kirche erfahren die anderen Besucher, was auf dem Weg alles geschehen ist. „Am Freitag habe ich mich noch geärgert, wenn ich gemerkt habe, dass wir nicht den direkten und kürzesten Weg gehen. Immer nur Umwege“, berichtet eine Teilnehmerin. „Jetzt weiß ich: Es kommt nicht darauf an, einfach schnell anzukommen. Denn: Der Weg ist das Ziel!“

Im nächsten Jahr findet das Pilgerwochenende vom 1. bis 3. Mai 2015 statt. Alle Infos auf www.jungekirche-dortmund.de.

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