04.10.2022
21. YOUNG MISSION Weekend

RUN - Mach es wie Maria 

Das 21. YOUNG MISSION – ein diözesanes Wochenende für die Jugend im Geist von Maria

von Elisabeth Strüber

Mach es wie Maria – mach dich auf den Weg. Dieses Motto hat 110 Jugendliche und junge Erwachsene das vergangene 21. YOUNG MISSION Weekend, gleichzeitig Jugendtag des Erzbistums Paderborn, begleitet.

Maria eilt zu Elisabeth. Sie läuft. Vielleicht rennt sie. Gerade hat sie der Engel Gabriel besucht. Er sagte ihr, dass sie die Mutter des Sohns Gottes sein wird. Und sie willigt ein. Was sie wohl bewegt hat? Unsicherheit? Furcht? Die Fragen: „Glaubt mir das jemand? Ist mein Mut und mein Glaube zu klein?“ Maria sucht Rat bei ihrer Cousine, Elisabeth. Auch sie ist schwanger. Sie ist im sechsten Monat. Sie wird ihr beistehen. Und Elisabeth wird Maria glauben. Diese Szene aus dem Lukasevangelium hat das ganze Wochenende geprägt.

„Christus als Kind auf die Welt bringen – das ist EINMALIG!“, sagt Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer in seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst. „Gott hat auch etwas mit DIR vor. Jeder und jede ist auf dem Weg herauszufinden was das ist. Es gilt dein JA zu finden.“

110 junge Menschen im Jugendhof Pallotti in Lennestadt-Altenhundem

Auch YOUNG MISSION ist unterwegs. Normalerweise im Jugendhaus Hardehausen fand es am vergangenen Wochenende im Jugendhof Pallotti in Lennestadt-Altenhundem statt. Aus der ganzen Diözese machten sich Jugendlich und junge Erwachsene dorthin auf den Weg.

Viele von ihnen sind nicht das erste Mal dabei. „Ich glaube das ist nun mein 17. oder 18. YOUNG MISSION“, erzählt Simon Metken (25 Jahre) aus Unna. Er war so oft dabei wie sonst keiner hier. Für ihn ist YOUNG MISSION wie eine Familie geworden.

Viele sind das zweite, dritte, vierte Mal dabei. Einige auch das erste Mal. So auch Florian Vonnahme (15 Jahre) aus Welver. Seine Freunde, mit denen er hier ist, sind das zweite oder dritte Mal dabei. „Mir wurde nur Gutes berichtet, deswegen habe ich mich auch auf den Weg gemacht. Ich finde die Gemeinschaft hier toll. Der Glaube hilft mir, wenn ich Hilfe brauche und dann fange ich auch an zu beten. Mit vielen anderen ist es umso schöner.“

Auf dem Weg Schritt für Schritt

Tim Lennemann hatte keinen weiten Weg hierher. Wie sich durch seinen Namen erahnen lässt ist seine Heimat Lennestadt. Tim spielt Schlagzeug in der Band beim YOUNG MISSION-Weekend und erzählt am Sonntag seine Glaubensgeschichte. Während der Schulzeit wusste er zunächst nicht welchen Weg er einschlagen würde unter all den Möglichkeiten. Für eine Orientierung entschied sich der heute 20-Jährige für einen Bundesfreiwilligendienst im Jugendhof Pallotti. Das absolvierte er im vergangenen Jahr.

„Mir ist es wichtig Schritt für Schritt zu denken“, sagt er über seinen bisherigen Lebensweg. Im Jugendhof fand er Rat wie es weiter gehen kann. Vielleicht ähnlich wie bei Maria und Elisabeth. Jetzt studiert er Angewandte Theologie in Paderborn. „Mein Glaube bedeutet für mich Halt, Sicherheit und Ruhe.“ Den Weg, den er wählte, will er weiter gehen. Im BFD begleitete er Kinder und Jugendliche in religiösen Orientierungskursen. Genau das will er weiter machen: Menschen im Glauben begleiten. „Natürlich gibt es auch die Null-Bock-Jugendlichen. Auch ich habe Freunde die sagen: YOUNG MISSION? Aha. Da würde ich nicht hingehen.“ Beeinflussen lässt er sich davon nicht. „Ich sage dann zu ihnen: Tja, dann habt ihr was verpasst.“

Unterwegs mit dem Kreuz

Auch Angelina Grasshoff erzählt ihre Glaubensgeschichte. Die 27-Jährige Dortmunderin arbeitet als Erzieherin in einer katholischen Kita. Sie sagt von sich selbst, dass ihr der Glaube in die Wiege gelegt wurde und er in ihrem Leben eine große Rolle spielt. In der Gemeinde engagiert sie sich als Ministrantenleiterin und Lektorin. „Aber auch ich habe schon Glaubenskrisen durchlebt.“

Angelinas Glaubensweg zeichnet aus, dass sie schon öfter mit dem Thema Tod konfrontiert wurde. Wohl öfter als viele andere junge Menschen. „Das erste Mal war der Tod meiner Oma. Das andere Mal, als die Ärzte sagten, dass meine Schwester zum Sterben nach Hause kommen wird.“ Sie hat Anorexia – umgangssprachlich auch Magersucht. Und das dritte Mal als aus der Kita ein Kind starb. „Es hatte epileptische Anfälle. Es ist zum Glück nicht in der Kita passiert. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich Kindern erklären muss was der Tod ist. Dass ich erklären muss warum das verstorbene Kind nicht in die Kita zurückkommt. Für Kinder ist es nicht einfach das zu verstehen.“

Doch in jeder dieser Krisen vertraut sie darauf, dass Gott irgendwie da ist. „Ich mache Gott dafür nicht verantwortlich. Es liegt an mir, wie ich dieses Kreuz annehme. Das was ich tun kann, ist für meine Schwester zu beten.“

Zwischen all diesen Krisen, erlebt sie aber auch tiefe Freuden im Glauben. Angelina war 2019 beim Weltjugendtag in Panama mit dabei. „Es ist wie ein riesiges Familientreffen. Alle kommen zusammen aus der ganzen Welt.“ Sie erzählt von der Liebe die dort versprüht wird und dass Gott spürbar ist. Sie sagt aber auch, dass der Weltjugendtag selbst erleben werden muss: „Ich kann von meinen Erfahrungen erzählen, aber ihr müsst eure eigenen machen.“ Ob sie mitfährt oder nicht überlegt sie nicht lange. Wie auch beim letzten Mal entscheidet sie einfach. Das rät sie auch jedem. Angelina freut sich beim nächsten Mal über jeden, der oder die mit dabei sein wird.

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