Das Adventsportrait: Sabrina Schulte aus Delbrück
Von Manuel Troike (Text) und Dirk Lankowski (Fotos)
Drei Mal die Woche Schwimmen, drei Mal die Woche Tanzen, zwei Mal Nachhilfe, Fahrstunden. Dazu der normale Schulalltag und eine Klausurphase kurz vor Weihnachten. „Momentan fangen die Proben für den Karnevals-Showtanz an“, erklärt Sabrina Schulte. Ballett und HipHop standen für die 17-jährige Schülerin aus Delbrück vorher auch auf dem Wochenplan. „Das macht mir total viel Spaß, außerdem kann ich mir beim Schwimmtraining etwas hinzuverdienen.“
Kommt denn da überhaupt Adventsstimmung auf? „Richtige Weihnachtsstimmung kommt bei mir eigentlich eh erst unter dem Weihnachtsbaum auf“, sagt Sabrina. Mit ihrer Mutter Plätzchen backen gehört trotzdem dazu. Sabrinas Mama möchte aber möglichst viele Plätzchen in kurzer Zeit schaffen. „Da geht es zu wie in einer Fabrik“, lacht Sabrina. „Ich würde viel lieber in Ruhe und bei schöner Musik backen.“
An Weihnachten stehen Familienbesuche an. „Heiligabend besuchen wir immer Oma“, erzählt Sabrina. Unter dem Weihnachtsbaum werden Lieder gesungen, es ist ruhig, die Familie sitzt zusammen. „Es ist eine schöne Atmosphäre.“ An den Weihnachtsfeiertagen geht es in die Kirche, das ist Sabina besonders wichtig. Sie bezeichnet sich als wöchentliche Kirchgängerin. „Meine Freunde fragen mich manchmal, warum ich mir das antue“, erzählt sie. „Ich mache das halt gerne. Mein Glaube gibt mir Kraft.“
Bis zum Sommer 2017 muss Sabrina noch jeden Tag den Weg zum Delbrücker Gymnasium auf sich nehmen. Mit dem Abitur in der Tasche möchte sie erstmal ein Jahr ins Ausland. Möglichst in ein englischsprachiges Land. In die USA vielleicht. „Ich habe mir auch vorgenommen, mehr Zeit mit meinen Freunden zu verbringen“, berichtet Sabrina. „Dafür muss ich meine Woche etwas besser strukturieren.“ Mehr Sport machen will sie aber auch. Viele Pläne also.
Und dann? „Ich will studieren“, sagt Sabrina. „Am liebsten Physik, Elektrotechnik oder Maschinenbau.“ Sorgen, dass sie in so einem „Jungs-Studiengang“ untergeht, hat sie nicht. „Ich sehe das eher als eine Herausforderung. Ich will den Jungs zeigen, dass ich das auch kann“, erklärt sie. Das macht sie auch jetzt schon: Im Physik-Leistungskurs. Ballett, Maschinenbau, Kirche. Eine ungewöhnliche Mischung. Sabrina ist zuversichtlich. „Wenn ich Hilfe brauche, ist immer jemand für mich da. Meine Familie, meine Freunde, Gott.“