Authentisch, tiefgehend und begeisternd
25.08.2014

Authentisch, tiefgehend und begeisternd

Samuel Harfst & Band in Meschede

Es ist kalt an diesem eigentlich sommerlichen Samstagabend im August. Trotzdem lagert vor der Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Meschede eine Traube junger Menschen, die auf Einlass warten. Einlass auf ein Konzert mit Musik, die wärmt, die aufheizt und mit Inhalten, die zum Nachdenken einladen. Samuel Harfst & Band sind der Einladung der katholischen Jugendinitiative NEW GROUND in die sauerländische Kreisstadt gefolgt und bescheren dem Publikum einen unvergesslichen Abend.

Am Ende des Konzerts wird den Musikern und den Zuhörern erst wirklich deutlich, dass alles an diesem Abend gepasst hat. „So etwas kommt höchstens jedes 100. Konzert vor“, freut sich Singer-Songwriter Samuel Harst, als er mit seiner Gitarre im Mittelgang steht und begleitet von stehenden Ovationen eine zweite Zugabe anstimmt. „Hilde“, ein noch unveröffentlichter Titel des neuen Albums, das gerade erst in Arbeit ist, geben die vier Musiker zum Besten.

Frontmann Samuel aber auch sein Bru

der David (Drums), „Alleskönner“ Robert Laupert (Saxophon, Banjo, E-Gitarre) und Dirk Menger (Klavier und Cello) entführen das Publikum über zwei Stunden lang auf eine Reise durch ihr Album „Schritt zurück“, ohne die Klassiker wie „Das Privileg“ auszulassen.

Ganz laissez-faire findet Samuel Harfst die Nähe zu den vor allem 150 jungen Zuhörern. Das nimmt den eher ruhigen Rhythmus der Musik auf, singt mit und ist am Ende des Konzerts nicht mehr auf den Kirchenbänken zu halten. Seine handgemachten Texte mit Tiefgang drücken das aus, was den früher vor allem als christlichen Straßenmusiker bekannten Sänger bewegt, wo er auf Sinn-Suche ist und über seinen Glauben nachdenkt: „Komm wir stehlen uns davon, in ein neues Land, wo die Sonne immer scheint, wo wir immer glücklich sind.“

Nach sechs Jahren, fünf Alben, hunderttausenden Kilometern und ungefähr eintausend Aufritten - in deutschen, europäischen und australischen Straßen, Clubs und Hallen - war es für den 27-jährigen Hessen Zeit für einen "Schritt zurück". Das drückt die Musik des Albums aus, das an dem Abend im Meschede im Mittelpunkt steht. Doch nicht nur für die Ohren ist das Konzert ein Genuss, auch optisch spricht der Abend im modernen Gotteshaus mit Neon-Licht, Scheinwerfern und Nebelschleiern an.

Nach dem Konzert ist der Abend für die vielen Besucher in der Kirche noch lange nicht zu Ende. Samuel Harfst und die drei anderen Musiker nehmen sich viel Zeit für Gespräche, signieren CDs oder die Tickets und posieren für Selfies im stimmungsvollen Ambiente, in der von der Jugendinitiative NEW GROUND gestalteten Bar.

„Das war ein fantastischer Abend“, sagt Pauline Thiele nach dem Konzert begeistert. „Die Arbeit im Vorfeld hat sich gelohnt und das Konzert wird bei uns allen sicher noch lange nachwirken“, ist sich die Mitorganisatorin sicher. Und auch Leon Gördes ist beeindruckt von der Musik der Band. „Da würde ich gerne mal mitspielen.“ Beim nächsten NEW GROUND-Gottesdienst will er auf jeden Fall ein Lied von Samuel Harfst spielen: „Das steckt so viel Inhalt drin.“

Samuel harfst begeistert das Publikum in Meschede.
Dirk Menger am Cello.
Pauline Thiele und Leon Gördes begrüßen das Publikum.

Mix