"Soundbar" zeigt in Marsberg, dass christliche Musik auch jung und modern sein kann
19.03.2018
Exklusiv

Musik für Herz, Kopf und Seele

LOUDER THAN BEFORE-Vortour gastiert mit "Soundbar" in Marsberg

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von Till Kupitz

Kirche und Musik - was fällt dir dazu ein? Eine Orgel, ein Gesangsverein oder Chor, vielleicht unterstützt von einer Gitarre. Die Musik kann schön sein. Ruhig, bedächtig, mit viel Bezug zur Bibel und Gott. Doch fernab von Orgelmusik gibt es ebenso wunderbare christliche Lieder, die jünger und moderner sind und das Zeug haben, auf Partys oder in der Freizeit gespielt zu werden. Denn auch Pop- oder Rockmusik kann christlich sein, wie das Festival "LOUDER THAN BEFORE" schon mehrfach bewiesen hat. Und damit nicht nur die Festivalbesucher etwas davon haben, reist derzeit die Vortour des Festivals durch das Erzbistum.

Am Wochenende stand die Band "Soundbar" auf der Bühne. Die fünfköpfige Gruppe aus Gummersbach trat im Jugendbegegnungszentrum in Marsberg auf. "Zwischen Hip-Hop und Pop", so ordnet die Band ihre Musik ein. Was daran jetzt so besonders, so christlich ist? Auf den ersten Blick erstmal gar nichts. Wer aber genauer hinhört, erkennt in vielen Liedern Botschaften, Hinweise und Ratschläge fürs Leben.

»Bin schon lange auf der Suche, bin schon lange unterwegs, wo das Glück mir auch begegnet,  zieh mich zurück zu dir«

"Soundbar" mit dem Song "Mississippi"

"Soundbar" singt ins Innerste hinein. Schließlich ist irgendwann jeder von uns auf der Suche. Sei es die große Liebe, Glück im Beruf und mit der Familie, innerer Frieden oder der Sinn des Lebens. Wir alle haben verschiedene Ziele vor uns, die Suche nach dem Glück vereint uns.

"Wer bei einem Lied von uns nur oberflächlich hin hört, der denkt vielleicht, das ist nur ein Liebeslied. Aber wer genauer drauf achtet, der merkt, da geht es vielleicht nicht nur um Liebe und eine Person, sondern auch um Gott", sagt Sänger Andy Pries.

Sänger Andy ist gläubiger Christ und lebt das in seinem Alltag durch und durch
Eine Frau filmt den Auftritt mit Handy, um eine Erinnerung daran zu haben
Sängerin Liss von "Soundbar"

»Wir schreiben auch Songs, um Gott einfach mal Danke zu sagen«

Sänger Andy Pries

Rund 50 Leute sind da - jung und alt. Aber es gibt keinen, der hier keine gute Zeit erlebt. Die „Musik aus dem Leben“ kommt gut an und nimmt die Leute über eine Stunde lang mit auf eine kleine Reise durchs Leben. Vielleicht auch, weil Soundbar sich die Texte nicht einfach so ausdenkt. Es sind Geschichten aus dem alltäglichen Leben, die viele von uns so oder so ähnlich schon einmal erlebt haben und deshalb nachempfinden können. Authentisch, lebendig, echt.

Alle fünf Bandmitglieder sind gläubige Christen und in ihren Gemeinden aktiv. Musik machen sie, um frohe und positive Botschaften zu vermitteln.

Kleine Kulisse, kuschlige Atmosphäre - und ganz viel gute Stimmung

"Es gibt doch heutzutage sowieso so viel Schlechtes, das auch durch die Medien transportiert wird. Wir werden da immer negativ beeinflusst", erzählt Andy, der den Spaß an der Musik auch an seine Mitmenschen weitergeben möchte: "Unser Leben ist spannend, es lohnt sich, davon zu erzählen, damit andere auch aus unseren Fehlern oder Erfolgen lernen können."

»Hey alles gut, alles okay.
Ein bisschen abgedreht, wie Dinge manchmal stehen.

Doch alles gut, alles okay.
Manchmal verloren, verloren auf unserem Weg.

Doch alles gut, alles okay.
Nicht immer schlecht, wie die Dinge für uns stehen.

Doch alles gut, alles okay.
Lass die Geschichte doch Geschichten erzählen.«

"Soundbar" mit dem Song "Alles gut, alles okay"

"Soundbar" spielte eine Mischung aus ruhigen Liedern und Partysongs

 Soundbar steht nicht auf der Bühne, um Menschen von Gott zu überzeugen, beschreibt Sänger Andy: "In der Musik selbst sind wir eher Musiker und nicht Christen, die auf der Bühne predigen und Leuten frontal entgegenkommen." Eine christliche Botschaft schwingt aber oft mit, weil Gott eine Botschaft für das Leben hat.

Den Zuhörern gefällt diese Art von Musik. Es wird getanzt, gelacht, laut und emotional mitgesungen. Wie es bei einem richtigen Konzert sein sollte. Es ist spürbar, dass die Musik ein Gemeinschaftsgefühl auslöst. Die Texte regen zum Nachdenken an, verbreiten zugleich aber auch Freude. Die Songs berühren Kopf, Herz und Seele.

»Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus 18,20) Das gilt perfekt für uns: Wenn zwei oder drei Leute etwas mitnehmen von unserem Konzert, wir bei den Menschen ein Feuer entfachen und sie motivieren, Gas zu geben und nicht stehen zu bleiben, dann haben wir unser Ziel erreicht.«

Sänger Andy Pries

Das Soundbar-Konzert in Marsberg ist dabei nicht das einzige und letzte. Es gehört zur Vortour des „Louder Than Before“-Festivals, das das Erzbistum Paderborn am 29. September zum dritten Mal veranstaltet. Dort steht die christliche Pop- und Rockmusik im Mittelpunkt. "Die Idee ist zu zeigen, dass es Musiker gibt, die die christliche Botschaft in musikalisches Gewand verpacken“, erklärt Mitorganisator Bernhard Schrader, der als Dekanatsreferent für Jugend und Familie arbeitet und damit der zentrale Ansprechpartner der katholischen Kirche für junge Erwachsene und Jugendliche im östlichen Hochsauerlandkreis ist. "Den Leuten fällt da vielleicht gar nicht auf den ersten Blick auf, dass das da christliche Musik ist", ergänzt er.

"Gott will, dass wir auch feiern und Spaß haben"

Durch die moderne christliche Musik will die Kirche auf die Jugendlichen zugehen und "kreativer, lebendiger und mutiger" werden. Und vielleicht finden Konzerte, wie das von Soundbar, bald auch mal in der Kirche statt. Schaden kann es sicher nicht, eine Alternative zu Orgelmusik und Chor zu haben, findet auch Andy von Soundbar. „Gott will, dass wir auch feiern und Spaß haben, dass die Jugendlichen einfach mal Party machen können und mitsingen und mittanzen. Einfach mal raus aus dem Alltag.“

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