Wenn der Bundespräsident öffnet
11.01.2016

Wenn der Bundespräsident öffnet

Sternsinger aus Schloß Holte-Stukenbrock und Dortmund in Berlin

Von Benjamin Eckert

Sie hatten einen ganz großen Auftritt in Berlin: Am Mittwoch zogen 40 Sternsinger aus dem Erzbistum Paderborn durch den Schnee, um den Segen zum Schloss Bellevue zu bringen. Pünktlich zum Dreikönigsfest am 6. Januar begrüßten Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt vor dem Amtssitz die kleinen und großen Könige aus den Pfarrgemeinden St. Franziskus Xaverius in Dortmund und St. Heinrich aus Schloß Holte Stukenbrock-Sende.

Die Geschwister Louis (11) und Lina (9) aus Sende waren schon im Vorfeld ganz aufgeregt und überlegten sich, was sie dem Staatsoberhaupt für Fragen stellen möchten. „Ich bin gespannt, wie Herr Gauck in echt ist und will ihn fragen, ob er Kinder hat“, erzählte Louis kurz vor dem Auftritt im verschneiten Schloss Bellevue. Die Geschwister waren zwei der 20 Sternsinger aus Sende, die sich als Gruppe mit einem Video für den Besuch in Berlin beworben hatten.

Der Aufwand, den die Sendener mit dem Video hatten sollte sich lohnen. Joachim Gauck empfing die Sternsinger herzlich: „Ich danke euch für euren Besuch. Wofür ich aber besonders danke, das ist eurer Einsatz. Und wenn ich euch danke, dann danke ich allen Sternsingern in Deutschland. Zum Auftakt des Empfangs trugen drei Kinder den Segensspruch der Sternsinger vor und schrieben mit Kreide den Segen „20*C+M+B+16 – Christus segne dieses Haus“ an das große Portal von Schloss Bellevue. „Könige gehören ins Schloss“, lud der Bundespräsident die Sternsinger anschließend in seinen Amtssitz ein.

Stolze Sternsinger: Louis und Lina aus Sende wollen ihren Stern im Langhanssaal des Schloss Bellevue gar nicht mehr loslassen. Foto: Ralf Adloff

In dem Saal, wo sonst Staatsgäste aus aller Welt empfangen werden, würdigte der Bundespräsident den Einsatz der kleinen und großen Könige. „Ihr habt eine besonders sinnvolle Aufgabe. Ihr sammelt Geld für Kinder in aller Welt, denen es viel, viel schlechter geht als uns!“ Er griff in seiner Ansprache das Motto der Sternsinger „Segen bringen, Segen sein“ auf. „In dem Moment, wo wir selber ein Segen seien wollen, weiten wir unseren Blick und öffnen unser Herz und sehen, dass da draußen um uns herum etwas zu tun ist. Da ist etwas, da sind Aufgaben für uns, und denen wenden wir uns zu. Manchmal ist das vor unserer Haustür und manchmal ist das draußen in der weiten Welt, wo Unglück, Not und Krieg herrschen“, so Gauck zu den Jungen und Mädchen.

Der Bundespräsident empfing zum vierten Mal Sternsinger in seinem Amtssitz. Mit seiner persönlichen Spende für das Dreikönigssingen unterstützt er ein Kinderdorf in Bolivien, in dem Mädchen und Jungen betreut werden, deren Eltern im Gefängnis sitzen. „Respekt für dich, für mich, für andere – in Bolivien und weltweit“ ist das Motto der 58. Aktion Dreikönigssingen. Das stellten die Kinder ebenso wie das Erzbistum Paderborn in kurzen Anspielen dem Bundespräsidenten vor.

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Empfangs nahmen sich Bundespräsident Gauck und Daniela Schadt noch viel Zeit für die persönlichen Fragen der Jungen und Mädchen und für Erinnerungsfotos aus dem Schloss Bellevue. Dort war dann die Anspannung abgefallen und die Kinder begeistert. Lina aus Sende zeigte sich beeindruckt vom Amtssitz des Bundespräsidenten: „Mit so vielen Räumen wüsste ich gar nichts anzufangen!“

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